Die Landtagskandidaten des WK 14 zum Thema: Wie können wir unsere Umwelt schützen?

Von Frank Ruppert
Die Pflege der Natur entlang der Enz, hier: der Geologische Pfad Bietigheim-Bissingen, gehört zum Naturschutz. Aber auch Investitionen in moderne Technologien und der Ausbau des ÖPNV. Foto: Helmut Pangerl

Die BZ befragte die Landtagskandidaten des Wahlkreises 14 (Bietigheim-Bissingen) zum Thema Umweltschutz.

Streuobstwiesen, Steillagen, Artenschutz, Landwirtschaft, Feinstaubbelastung und Fahrverbote – die Liste mit der für den Landkreis Ludwigsburg besonders relevanten Umweltthemen ließe sich noch lange fortsetzen. Vor fünf Jahren hat wohl auch der Gedanke an einen besseren Umgang mit den Ressourcen bei vielen Bürgern die Grünen an die Spitze in der Wählergunst gespült. Seit die Pandemie ausgebrochen ist, beklagen Klimaaktivisten, dass diese auch den Umweltschutz überlagere. Zentrale Fragen bleiben aber: Wie gelingt es, die Umweltverschmutzung zu reduzieren? Wie kann man die Natur- und Kulturlandschaft in der Region nicht nur schützen, sondern auch nachhaltig weiterentwickeln? Welche Maßnahmen kann jeder Einzelne treffen? Und reichen Anreize dafür oder bedarf es gesetzlicher Ver- und Gebote? Welchen Energieträgern gehört die Zukunft und wie kann sich das Parlament für die Engergiewende einsetzen?

Das sagen die Kandidaten:

Tayfun Tok (Die Grünen): "Wir müssen so schnell wie möglich klimaneutral werden, um unseren Anteil im Kampf gegen die Klimakrise zu leisten. Ich will Konzepte entwickeln für kommunalen Klimaschutz, sowohl an den eigenen Liegenschaften durch Photovoltaik-Pflicht oder durch Ladesäulen für den elektrischen Fuhrpark. Gleichzeitig möchte ich Menschen für Klimaschutz begeistern durch Bürgerforen. Wir brauchen den konsequenten Ausbau grüner Energie und eine Stärkung von biologischer Vielfalt und Naturschutz. Unsere naturschutzfachlich wertvollen Kulturlandschaften wie artenreiche Steillagenweinberge und Streuobstwiesen will ich konsequent schützen, zugleich aber die Bewirtschaftung attraktiver gestalten.

Tobias Vogt (CDU): "Als Vater möchte ich, dass auch meine Kinder und deren Kinder etwas von unserer wunderschönen Landschaft, Umwelt und Natur haben. Durch Innovationskraft, Kreativität und Hightech können wir Ökologie und Ökonomie miteinander vereinen. Unsere Energie der Zukunft dürfen nicht mehr fossile Rohstoffe sein, sondern erneuerbare Energien mit entsprechenden Speichermöglichkeiten. Wir müssen den ÖPNV deutlich stärken, mit einem 365-Euro-Jahresticket, mit höherer Kapazität und Zuverlässigkeit. Das Land muss die Chancen bei der E-Mobilität nutzen, zugleich technologieoffen in die Erforschung von Wasserstoff und E-Fuels investieren. Zudem liegen in Häusern klare energetische Sparpotenziale."

Daniel Haas (SPD): "Durch den Ausbau eines attraktiven und klimaschonenden ÖPNV soll der Individualverkehr reduziert werden. Der Schienen- und Busverkehr soll elektrisch werden. Zudem möchte ich die Stadtwerke zum Motor der Energiewende entwickeln und den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtische Gebäude stärker durch das Land fördern. Weiter werde ich mich für die Umsetzung von mehr Blühwiesen auf Randstreifen und ein generelles Pestizidverbot auf staatliche Flächen einsetzen."

Nikolaos Boutakoglou (AfD): "Ich möchte dafür sorgen, dass die Förderungen zum Einbau von regenerativen Energien um 20 Prozent erhöht werden. Außerdem soll der Ausbau von Photovoltaikanlagen in städtischen sowie in ländlichen Gebieten ausgeweitet werden. "

Elvira Nägele (FDP): " Trotz Corona müssen wir darauf achten, dass die Umwelt nicht in den Hintergrund gedrängt wird. Wir müssen zum Beispiel Luftfilter installieren und nicht die warme Luft der Räume mit Dauerlüften nach draußen befördern, damit wiederum Energie für die Raumerwärmung erforderlich ist. Die Förderungen/Zuschüsse im Altbau müssen auch für einfache Maßnahmen (Standarddämmung) erfolgen, da sehr viele Gebäude gar nicht gedämmt sind und die Kosten für viele nicht tragbar sind. Für den Wohnungsbau und Verkehr müssen wir alternative Energien ins Auge fassen, zum Beispiel Wasserstofftechnik. Der ÖPNV muss mehr und bessere Anbindungen haben, auch nachts für Jugendliche und nach Veranstaltungen. "

 

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