Die Stadt Bietigheim-Bissingen erfüllt Wunsch der Jugendlichen Dirtpark im Ellental entsteht

Von Rena Weiss
Die Bauarbeiten am Dirtpark im Ellental gehen los.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Es war der große Wunsch der Teilnehmer des Jugendgipfels 2018: eine Dirtbahn. Nun wird ihr Wunsch erfüllt. Die Bauarbeiten starten in den nächsten Wochen.

In den nächsten Wochen kommt einiges in Bewegung hinter den Parkplätzen des Badeparks Ellental: Zahlreiche Lastwagen werden Erde anfahren, damit ein Dirtpark modelliert werden kann. Die Stadt Bietigheim-Bissingen richtet diesen auf Wunsch der Jugendlichen in der Stadt ein (die BZ berichtete). Dieser Wunsch kam im Zuge des Jugendgipfels auf, der 2018 von „Das Netz – Die Jugendförderung Bietigheim-Bissingen“ durchgeführt wurde.

Standort an der Eishalle

Ein Dirtpark, zusätzlich zur Pumptrack-Anlage beim Jugendhaus im Ellental, war das am nachdrücklichsten geäußerte Thema auf der Wunschliste der jugendlichen Teilnehmer. Während der Pumptrack aus Asphalt ist, besteht ein Dirtpark aus Erdhügeln, -schanzen und -wällen. Nach geglückter Standortsuche konnte im vergangenen Jahr deshalb die Bauplanung in Angriff und mit der Baugenehmigung im Januar 2020 abgeschlossen werden. Die Stadtverwaltung hat mit einer derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen Eishalle und Bogenschützenverein einen geeigneten Standort gefunden. Der Technische Ausschuss hatte diesem Standort im Juli 2019 zugestimmt und die Stadtverwaltung mit weiteren Planungen und Ausschreibungen beauftragt. Doch in der damaligen Sitzung gab es zwei Punkte, die noch unklar waren.

Kosten Im Juli 2019 legte die Stadtverwaltung dem Technischen Ausschuss eine Kostenrechnung mit einer großen Spanne vor. Zwischen 50 000 und 100 000 Euro sollte der Dirtpark kosten. Nun ist klar, die Kosten für die Anlage des Dirtparks einschließlich Schutzwall und Bepflanzung belaufen sich auf circa 70 000 Euro, teilt die Stadt mit. Grund für die große Spanne war, die Hoffnung, dass Erdbauer ihre Erde kostenlos anliefern und die Hügel schon grob modellieren werden. „Damit sparen sie Deponiekosten“, erklärte Bauamtsleiter Claus-Dieter Jaisle 2019. „Es gab schon Kostenreduzierungen in den weiteren Gesprächen, deshalb sind wir jetzt bei 70 000 und nicht bei 100 000 Euro“, sagt Pressesprecherin Anette Hochmuth, „aber die Erde muss ja entsprechend in Form gebracht werden, dafür entstehen natürlich Kosten.“

Pflege „Uns wäre es am liebsten, wenn die 156 Jugendlichen (die sich die Anlage wünschten; Hinweis der Redaktion) helfen würden“, sagte Jaisle 2019. Denn durch den losen Boden müsse die Strecke jährlich gepflegt werden. Kostenpunkt rund 2000 bis 3000 Euro, schätzt der Bauamtsleiter. Wer die Anlage nun pflegt, ist nicht abschließend geklärt. Ende letzten Jahres erklärte Harald Finkbeiner-Loreth, Leiter von „Das Netz“, dass es eine Gruppe von knapp 20 Interessierten gebe, die einen Verein gründen wollen und als solcher die Anlage auch pflegen. „Die Vereinsgründung durch die Jugendlichen ist im Gespräch, die Jugendlichen wollen das machen und sind gerade dran“, sagt Hochmuth. Dann werde man sehen, ob es mit der Pflegehilfe durch die Jugendlichen klappt – vorgesehen ist ein solcher Einsatz, so die Pressesprecherin weiter. Zur Pflege und Instandhaltung reiche es allerdings, wenn zu Saisonbeginn im Frühjahr, nach starken Regengüssen und intensiver Nutzung die Absprung- und Landehügel mit der Schaufel nachgebessert und geglättet werden.

Umsetzung Nun rücken die Bagger an. Auf dem Gelände südlich der Parkplätze des Badeparks ist Raum für den neuen Trainingsplatz für Mountainbikes und BMX-Räder. Verwendet wird dafür nur Erde, kostengünstig und umweltfreundlich, schreibt die Stadt. Modelliert wird ein Starthügel, von dem vier Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden abgehen. Auf diesen Strecken können die Nutzer mithilfe diverser Sprungschanzen (Tables, Doubles und Transfers) ihre Sprünge durchführen. Der Dirtpark soll im Frühsommer, circa ab Mitte Mai fertiggestellt sein und für die ersten Trainingsfahrten zur Verfügung stehen.

Das Gelände bleibt durch den Erdauftrag weitgehend unangetastet, der Regenablauf wird begünstigt. Entlang der Westseite sowie der Südseite der geplanten Anlage wird ein circa 2,8 Meter hoher Schutzwall aufgeschüttet, der mit einer dichten Bepflanzung aus Vogelnährgehölzen versehen wird.

 
 
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