Die Stadt Bietigheim-Bissingen macht es Eltern einfacher Künftig geht es online zum Kitaplatz

Von Rena Weiss
Die Anmeldung um einen Kita-Platz in Bietigheim-Bissingen ist jetzt online möglich. Auf der Startseite sind alle Einrichtungen auf einer Karte vermerkt.⇥ Foto: Rena Weiss

Bislang mussten Eltern die Formulare online herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und dann bei der Stadt abgeben. Der Gesamtelternbeirat sieht die Entwicklung positiv.

Ein Klick und schon hat das Kind einen Kitaplatz – ganz so einfach ist es in Bietigheim-Bissingen noch nicht. Aber die Stadt geht bei der Kita-Anmeldung einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung. Dank einer neuen Software können sich Eltern von kleinen Kindern seit Kurzem von zu Hause aus oder auch unterwegs per Smartphone um einen Platz in einem Kinderhaus oder einer Kindertagesstätte (Kita) in Bietigheim-Bissingen bewerben.

Bei der Online-Anmeldung können die Eltern Angaben machen zum Aufnahme-Wunsch-Termin, zur Betreuungsform und zur Wunsch-Kita. Mit dem Absenden der Online-Anmeldung ist aber keine Zusage verbunden. Die Eltern erhalten lediglich eine Bestätigung ihrer Anmeldung. „Da derzeit leider nicht alle Kinder einen Platz in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen finden können, sind Wartelisten unumgänglich“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Die Platzzusagen erfolgen dann wie gewohnt jeweils im Frühjahr im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten. Eltern ersparen sich mit der Online-Anmeldung den Gang zur Kita-Verwaltung und die Verwaltung erhält dank der vorgegebenen Pflichtfelder eine lückenlos ausgefüllte Anmeldung. Wenn der neue Service gut genutzt wird, ersparen sich beide Seiten damit viel Zeit und Nachfragen bei diesem wichtigen Angebot, so die Hoffnung der Stadt.

Flexibilität bei den Bring- und Abholzeiten verloren gegangen

Der Gesamtelternbeirat (GEB) der Kindertageseinrichtungen in Bietigheim-Bissingen begrüße, dass sich Eltern künftig digital anmelden können und hofft, wie die Stadt, auf eine Erleichterung des Verfahrens. „Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass mit der Umstellung auf die Online-Anmeldung auch die Flexibilität, was die Bring- und Abholzeiten in einigen Kitas angeht, eingeschränkt wurde“, so der GEB. Die Gründe hierfür seien zuletzt technischer Natur gewesen. „Doch auch hier konnten unter Einbindung des Gesamtelternbeirats meist gute Lösungen gefunden werden“, ergänzt der GEB. Ina Klein, Pressesprecherin der Stadt, erklärt, dass im Rahmen der Vorbereitungen auf die Online-Anmeldung festgestellt wurde, dass einige wenige Einrichtungen die Bring- und Abholzeiten flexibler gestaltet haben, als dies vom Träger vorgegeben war. „Diese Flexibilität musste daraufhin wieder reduziert werden, damit die Regelungen der geltenden Betriebserlaubnis der jeweiligen Einrichtung jederzeit eingehalten werden können“, sagt Klein. Dies habe nichts direkt mit der Online-Anmeldung zu tun, sondern wurde nur in diesem Zusammenhang festgestellt. Klein fügt hinzu: „Dieses Kita-Jahr haben wir einen pandemie-bedingten Kitabetrieb. Bei diesem Betrieb sind ohnehin nur feste Gruppen mit entsprechend festen Zeiten zulässig.“

Was sich durch die Digitalisierung jedoch nicht verbessert hat, ist die Rückmeldung, ob, wo und zu welchen Betreuungszeiten das eigene Kind untergekommen ist. Weiterhin erhalten die Eltern erst im Frühjahr die endgültige Zuweisung. Für den GEB eine lange Zeit der Ungewissheit. Die späte Auskunft kritisiert jedoch der GEB: „Zu begrüßen wäre natürlich, wenn es eine Möglichkeit gebe, dass die Eltern durch das digitale System zukünftig besser auf dem Laufenden gehalten werden, was ihre Bedarfsanfrage angeht.“ Das habe jedoch verschiedene Gründe, wie Ina Klein mitteilt. Nachdem die Anmeldungen über das Portal sowie postalisch gesammelt wurden, werden die Plätze nach dem Stichtag, 15. Februar, zentral vergeben. „Hierbei werden zum Beispiel das Alter des Kindes, das Einzugsgebiet, Geschwisterkinder und soziale Aspekte über alle Einrichtungen hinweg berücksichtigt.“ Zudem werde versucht, möglichst viele Kinder in der gewünschten Betreuungsform unterzubringen. Dies sei nicht möglich, wenn die Plätze nur nach Zeitpunkt der Anmeldung vergeben würden, so die Pressesprecherin.

Gesamtelternbeirat hofft auf weitere Digitalisierung

Besonders in der aktuellen Lage hoffe der Gesamtelternbeirat zudem auf weitere Digitalisierung, wenn es um den Informationsfluss zwischen Eltern und Einrichtungen gehe. „Ob Eltern beispielsweise für die Zustellung von Mails ihre Einwilligung geben, ist in den einzelnen Einrichtungen unterschiedlich“, sagt Ina Klein. Wo keine E-Mail-Adresse vorliege, müssen Informationen analog erfolgen. „Zudem ist die digitale Ausstattung der Einrichtungen unterschiedlich, soll jedoch vereinheitlicht und ausgebaut werden“, lässt Klein hoffen.

Info Die Stadtverwaltung hat das Programm online auf die städtische Homepage gestellt. Es ist im Bereich Familie, Soziales und Bildung/Kinderbetreuung zu finden. Trotz des neuen Programms können die Eltern ihre Kinder wie bisher auch analog anmelden. Das Formular steht zum Ausdrucken auf der Homepage, kann aber bei Bedarf auch angefordert werden.

www.bietigheim-bissingen.de

 
 
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