Diskussion über Kinder- und Familienzentrum Standort des Familienzentrums lieber im Städtle

Von Uwe Deecke
Noch unklar ist, ob das Bönnigheimer Kinder- und Familienzentrum auch in der Kita Schlossfeld untergebracht wird.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Die Erweiterung des Kindergartens im Schlossfeld ist unumgänglich. Die Gemeinderäte diskutierten, ob das „KiFaZ“ dort am richtigen Ort ist.

Es gibt bereits Beratung in den Räumen der Kita Schlossfeld, doch dort fehlt es an Platz. Anfang Oktober sollten im Gemeinderat Architektenleistungen für einen Anbau vergeben werden. Dazu kam es aber nicht (die BZ berichtete). Manche Räte wollten zunächst wissen, was hier im Detail entstehen soll und es gab im folgenden Technischen Ausschuss Diskussionsbedarf.

Kinderzahlen steigen

„Die Kinderzahlen steigen, die Betreuung muss ausgebaut werden“, machte Bürgermeister Albrecht Dautel nun in der Sitzung des Gemeinderats in der Hohensteiner Wiesentalhalle deutlich. Klar ist für die Verwaltung, dass auch der Interims-Kindergarten in der Karlstraße bis August 2023 betrieben werden muss. Man habe im Schlossfeld das Glück, auf städtische Flächen zurückgreifen und dort eine günstige Erweiterung  schaffen zu können.

Im Raumprogramm ist auf zwei Stockwerken Platz für drei Ü3-Gruppen und eine U3-Gruppe mit Intensivräumen, Schlaf- und Ruheräumen, für einen gemeinsamen Essbereich, einen Küchenbereich, einen Lagerraum, Sanitärräume und einen Bewegungsraum vorgesehen. Dazu soll es für das gerade gestartete Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ) einen Multifunktionsraum geben, der auf 50 Personen ausgelegt ist, weiterhin einen Lagerraum, eine Teeküche, einen Beratungsraum sowie zwei Büros und einen Mitarbeiterraum. Die Baukostenschätzung liegt bei 3,48 Millionen Euro, im Haushalt sind dafür bereits vier Millionen Euro reserviert.

Bedenken kamen von Markus Stahl (UWG), der das KiFaZ im Stadtzentrum besser aufgehoben sieht. „Ein Multifunktionsrum für 50 Personen ist nicht zielführend“, so der Rat. „Wir bauen eine Kinderburg, die immer größer wird“, bemängelte Stahl, der sich andere Ideen, Konzepte und Standorte wünscht. Auch müsse die Stadt dafür nicht immer der Betreiber sein. Bei der Größe der Stadt sollte man sich auf die Suche nach einem externen Betreiber machen und auf eine Standortvielfalt setzen. Die Trägervielfalt sei wichtig, meinte auch Bürgermeister Albrecht Dautel, man habe aber  bei der Betreuung den Bedarf, nachzukommen und auch aktuell kein Angebot eines Trägers. Es sei schwierig, andere Standorte aufzumachen, zudem eröffne der Platz weitere Möglichkeiten für das Betreuungsteam der bestehenden Kita.

Die Kostenfrage auf dem stadteigenen Gelände stand für UWG-Rat Hans-Martin Jäger im Mittelpunkt. „Wir brauchen langfristige Überlegungen, wie wir den gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen“, machte er deutlich. „Ein Familienzentrum mit guter Anbindung sehe ich zentral im Städtle“, erklärte auch SPD-Rätin Dorothea Bechtle-Rüster, die sich einen Raum im geplanten Gebäudekomplex der Heimstiftung an der Burgstraße vorstellen konnte.

Dass es dort auch die Bereitschaft für einen gemeinsamen Veranstaltungsraum gebe, erklärte Jürgen Carstens von den Grünen. Beim Preisgericht im Rahmen des Architekten-Wettbewerbs habe man dort Interesse bekundet, wenn auch die Stadt den Raum dort bespiele. „Dann brauchen wir den Raum im Schlossfeld nicht mehr“, so der Rat. Albrecht Dautel sah die Kombination aus Seniorenanlage sowie Kinder- und Familienzentrum indes eher skeptisch. Dies zu integrieren „halte ich für eher schwierig“, so der Rathauschef.

Einig war sich das Gremium darin, die späteren Arbeiten abschnittsweise zu beauftragen, wie es Markus Stahl von der UWG forderte. Dem so erweiterten Beschlussvorschlag konnten alle Räte folgen.

Der Beschluss, die Architektenleistungen an das Hohensteiner Büro Herrmann Plus für 18 600 Euro zu vergeben, fiel einstimmig.

 
 
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