Ditzingen Hilfe für die Ukraine wird fortgesetzt

Von Franziska Kleiner
Die Ukraine erhält nach wie vor Unterstützung: auch aus Ditzingen. Foto: imago

Ditzingen kooperiert bei der Unterstützung mit anderen Organisationen. Ob sich aus der Hilfe mehr entwickelt, wird sich zeigen.

Der Russland-Urkaine-Krieg dauert an, die Frage nach der Unterstützung ukrainischer Kommunen ist nicht mehr im selben Maße wie zu Beginn zu hören – zumal manche Kontakte inzwischen in einer gewissen Regelmäßigkeit erfolgen und sich etablieren. Die Stadt Ditzingen etwa pflegt nach eigenem Bekunden einen „intensiven Austausch“ mit der ukrainischen Stadt Voznesensk. Es seien bereits mehrere Transporte verschiedener Hilfsgüter ermöglicht – darunter Fahrräder, Rollstühle, Kleidung, Möbel und auch Solarpaneele. Aufgrund begrenzter städtischer Ressourcen erfolgten die Hilfsprojekte stets in Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren und Organisationen, teilt die Verwaltung mit. „Dabei spielt das Gustav-Adolf-Werk eine zentrale Rolle.“ Zusätzlich nutzt die Stadt Förderprogramme, zuletzt durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Engagierter Austausch: Ditzingen stärkt Ukraine-Hilfe

Für die Organisation ist in der Stadtverwaltung Melanie Wenk verantwortlich, die auch für die internationalen Partnerschaften zuständig ist. Durch den engen Austausch mit Verantwortlichen aus Voznesensk seien wertvolle Kontakte und Freundschaften entstanden, die helfen, kommunale Bedarfe in der Ukraine gezielt zu erkennen und zu adressieren, sagt der Rathaussprecher Michael Geyer. Weitere Hilfsaktionen könnten allerdings nur im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen beziehungsweise weiteren Akteuren realisiert werden. Daher steht die Stadt Ditzingen auch mit der GIZ sowie weiteren Kommunen in einem regelmäßigen Austausch, bei dem Bedarfe besprochen und Ideen entwickelt werden. Alle 14 Tage findet hierzu ein Online-Meeting statt.

Unterstützung zunächst vor allem für vulnerable Gruppen

Durch die Bereitstellung von Sachgütern durch die GIZ könne Ditzingen den Bevölkerungsschutz und Wiederaufbau Voznesensks unterstützen, argumentierte die Verwaltung in der Vergangenheit für diese Form der Hilfe. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt durchgeführt. Zunächst sollten besonders vulnerable Gruppen sowie der Wiederaufbau insgesamt unterstützt werden – also Jugendliche und Kinder, versehrte und mobilitätseingeschränkte Personen sowie die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien.

Da in Voznesensk bald nach Kriegsbeginn die Energieversorgung gestört wurde, wurden zwei Pakete mit Solarmodulen bestellt. Die beiden Pakete erhielt die Stadt kostenfrei geliefert, den Transport in die ukrainische Gemeinde sollte Ditzingen dann selbstständig und auf eigene Kosten organisieren. Für die Unterstützung beim Transport hatte sich erneut das Gustav-Adolf-Werk bereit erklärt, das bereits einen ersten Transport organisiert hatte.

Wenngleich zu Beginn des Krieges laut über eine Unterstützung in Form einer offiziellen Städtepartnerschaft nachgedacht wurde, ist hier die Haltung der Verwaltung weiterhin eindeutig: „Eine offizielle Städtepartnerschaft wird die Stadt Ditzingen erst nach Beendigung des Krieges in Erwägung ziehen“, heißt es aus dem Rathaus.

 
 
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