DM der Langstaffeln „Das war ein tolles Erlebnis“

Von Michael Nachreiner
Annika Metzger (von rechts) hat als Schlussläuferin der 3 x 800-Meter-Staffel der LG Neckar-Enz in der Altersklasse U23 gerade den Stab von Annelie Hummler übernommen. Foto: /Ralf Görlitz

Alena Brenner, Annelie Hummler und Annika Metzger von der LG Neckar-Enz laufen bei der DM der Langstaffeln in der U23 über 3 x 800 Meter zwar nur auf den letzten Platz, freuen sich aber über ihre Zeit und über das Erlebnis im Ellentalstadion.

Annika Metzger war gerade als Schlussläuferin der 3 x 800-Meter-Staffel der LG Neckar-Enz über die Ziellinie gelaufen, da klatschten sich ihre beiden Mannschaftskameradinnen Alena Brenner und Annelie Hummler schon mit einem breiten Grinsen im Gesicht ab und beglückwünschten sich gegenseitig. Denn auch wenn das LG-Trio als letzte der sechs Staffeln im U23-Rennen ins Ziel kam, war „die Zeit schneller als bei der süddeutschen Meisterschaft“, berichtet Brenner. Die drei Mittelstrecklerinnen benötigten bei den deutschen Meisterschaften der Langstaffeln im Ellentalstadion 7:14,97 Minuten – und mussten sich nur um wenige Meter der LG Stadtwerke München geschlagen geben. „Das war ein tolles Erlebnis, hier dabei sein zu können und vor unserem Publikum zu laufen“, berichtet Hummler. „Da war die Platzierung zweitrangig.“

Um Körperlänge geschlagen

Brenner war das Rennen als Startläuferin mutig angegangen und übergab den Stab nach zwei Runden als Vierte an Hummler, die dann aber abreißen lassen musste. Metzger war nach 400 Metern aber wieder auf Rosalie Hausdorf von der LG Stadtwerke München aufgelaufen und hatte sie auf der Gegengeraden der zweiten Runde sogar überholt. Am Ende hatte die Athletin aus der bayerischen Landeshauptstadt aber die größeren Reserven und schob sich auf der Zielgeraden wieder an der Illingerin vorbei. „Es war schon anstrengend, aber ich dachte, ich probiere es mal. Natürlich wäre es schön gewesen, als Fünfte ins Ziel zu kommen. Aber ich bin auch so zufrieden für das erste Rennen bei einer DM“, erklärt Metzger.

Deutscher U23-Meister über 3 x 800 Meter wurde der VfL Sindelfingen in 6:56,30 Minuten vor der LG Brillux Münster in 6:56,62 Minuten und dem LAV Stadtwerke Tübingen in 6:58,63 Minuten.

Mixed-Staffeln als Abschluss

Ein langer Wettkampftag bei kühlen rund 15 Grad Celsius wurde mit den Mixed-Staffeln über 4 x 400 Metern abgerundet. Wie bei der Premiere im vergangenen Jahr, als diese Wettkampfform ins Leben gerufen wurde, bei dem eine Staffel aus zwei Männern und zwei Frauen besteht, sicherte sich der VfL Sindelfingen den DM-Titel. „Wir wollten den Titel verteidigen. Dass es so deutlich werden würde, hätten wir aber nicht gedacht“, berichtet Lisa Sophie Hartmann. In 3:24,06 Minuten wiesen die Sindelfinger im dritten Zeitlauf die LG Nord Berlin in die Schranken, die 3:28,74 Minuten benötigte und auch in der Gesamtwertung auf dem zweiten Platz landete.

SCC Berlin läuft einsames Rennen

Dritter wurde mit 3:29,45 Minuten der SSC Berlin, der aufgrund der schlechten Meldezeit bereits im ersten Zeitlauf ran musste, den dann aber dominierte und fast eine halbe Runde Vorsprung herauslief. „Wir sind unsere Zeit in der Halle gelaufen und nur so schnell gerannt, wie wir mussten, um die Norm abzuhaken, weil wir direkt aus dem Trainingslager kamen“, berichtet Alica Schmidt vom SCC. „Dadurch sind wir hier bei der DM praktisch alleine gerannt. Das sind dann die letzten paar Hundertstelsekunden, die fehlen. Der Vorteil ist aber, dass man alleine wechseln kann und da keinen Stress hat.“

Hoher Stellenwert

Dennoch hat der Mixed-Wettbewerb für die Olympia-Teilnehmerin, die auch als Influencerin und Model arbeitet, einen ganz besonderen Reiz. „Ich finde es mega-cool. Vor allem hier, wo man setzen konnte, wie man wollte. Deshalb war ich gespannt, ob ich gegen einen Mann renne. Das wäre witzig gewesen und hätte ich gerne mal gemacht“, berichtet Schmidt. Und Carolina Krafzik ergänzt: „Die Mixed-Staffel hat einen hohen Stellenwert, da sie einmalig ist. Man kann es nicht mit einem anderen Wettkampf vergleichen.“

Unter dem Motto „Dabei sein ist alles“ liefen auch die anderen drei Lokalmatador-Staffeln. Die 4 x 400-Meter-Staffel des LAZ Ludwigsburg in der Besetzung Felix Ebert, Felix Fleig, Kurt Lauer und Tilman Duhme landete in der U23 in 3:28,39 Minuten auf dem siebten Platz bei sieben Teilnehmern. Martin Schumann, Gerald Hekmann und Martin Seibold wurden in 9:12,13 Minuten über 3 x 1000 Meter bei den Senioren M40 Vierter bei fünf Staffeln. Und die LG Freiberg mit Uwe Luckscheiter, Uwe Schwiederek, Rainer Hagenlocher und Volker Wagenknecht musste über 4 x 400 Meter in der M50 aufgeben.

 
 
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