DM der U18-Volleyballer Barock Volleys begeistern ihren Trainer

Von Michael Nachreiner
Außenangreifer Christopher Oberglock (Mitte) wurde im Angriff der Barock Volleys immer wieder gesucht. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der MTV Ludwigsburg wird bei der U18-DM Sechster. Die Teams auf den Plätzen eins und acht liegen ganz eng beieinander.

„Die Jungs haben eine super Meisterschaft gespielt. Für viele waren es die ersten Titelkämpfe auf diesem Niveau. Hut ab, wie sie performt und wie sie um jeden Ball gekämpft haben. Deshalb bin ich total zufrieden.“ MTV-Trainer Michael Dornheim zog nach dem sechsten Platz der Barock Volleys MTV Ludwigsburg bei der U18-DM in der Alleensport- und der Innenstadtsporthalle in der Barockstadt vor seiner Mannschaft den Hut.

Ein bisschen Traurigkeit schwang nach der 0:2 (20:25, 21:25)-Niederlage im Spiel um Platz fünf gegen den TSV Grafing mit. „Wenn man vor dem Turnier gesagt hätte, wir spielen um Platz fünf, wären wir zufrieden gewesen. Wenn man aber gesehen hat, wie das Turnier verlaufen ist, wie eng die Spiele waren und was möglich gewesen wäre, muss man auch ein bisschen traurig sein“, berichtet der 192-fache Nationalspieler, der nun die Verantwortung bei den Ludwigsburger Nachwuchsvolleyballern trägt. „Die Mannschaften von eins bis acht waren super eng zusammen. Alle Viertelfinalpartien gingen über drei Sätze, und die meisten Tiebreaks waren nur mit zwei Punkten Unterschied. Das ist im Volleyball ein My.“

Den Barockstädtern war zu Beginn der Meisterschaften die Nervosität anzumerken. Gegen den Rumelner TV kamen sie zum Auftakt der Gruppenphase sehr schwer ins Spiel, lagen im ersten Satz schnell mit 1:10 zurück. „Da hat man gemerkt, was Druck mit einem machen kann. Die Anspannung wurde nicht in positive Energie umgesetzt, sondern äußerte sich in Verkrampfung“, erzählt Dornheim. Doch noch im ersten Durchgang fanden die Ludwigsburger in die Partie, verloren aber doch in zwei Sätzen.

Spiel gegen EVC hergeschenkt

Anschließend kämpfte der MTV die SCC Berlin Juniors mit 2:1 (25:20, 19:25, 16:14) nieder. „Das war ein Spiel auf sehr hohem Niveau mit allen spannenden Spielelementen, die dieser Sport hergibt“, berichtet Ludwigsburgs Trainer. Zum Abschluss der Gruppenphase unterlagen die Barockstädter noch dem Erfurter VC. Dornheim: „Gegen Erfurt habe ich das Spiel verloren. Nachdem wir den ersten Satz verloren hatten, war klar, dass wir nicht besser als Gruppendritter werden konnten. Deshalb habe ich komplett die erste Sechs ausgewechselt, um ihnen vor dem wichtigen Überkreuzspiel eine Dreiviertelstunde später mehr Pause zu gönnen.“ Gegen den TGM Mainz-Gonsenheim setzten sich die Ludwigsburger mit 2:0 (25:21, 25:23) durch.

Im Viertelfinale am Morgen des zweiten Turniertages waren die Barockstädter auf Augenhöhe mit dem Eimsbütteler TV. Letztlich mussten sich die Ludwigsburger aber mit 1:2 (16:25, 27:25, 11:15) geschlagen geben, qualifizierten sich dann aber durch ein 2:0 (25:20, 25:16) erneut gegen Rumeln für das Spiel um Platz fünf. „Die Jungs haben es probiert. Aber in ihren Augen hat man gesehen, dass sie fertig waren“, erklärt Dornheim.

Unerfahrene Ludwigsburger

Letztlich hat die Unerfahrenheit der MTV-U18 ein besseres Abschneiden verhindert. „Uns hat der Umgang mit diesen extremen Situationen gefehlt, die man nicht trainieren kann. Das sollte man am besten mehrmals erleben. Denn je öfter man solche Situationen mitmacht, desto routinierter wird man“, berichtet Dornheim. „Wir hatten aber drei Spieler in der Start-Sechs, die zum ersten Mal eine deutsche Meisterschaft gespielt haben.“ Bis auf zwei Akteure aus der Stammformation können die Ludwigsburger in der neuen Saison erneut in der U18 angreifen.  Michael Nachreiner

 
 
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