Dritte Tag des Vorlesewettbewerbs Spannende Angelegenheit

Von Susanne Yvette Walter
16 Sechstklässler nahmen am dritten Tag des 61. Vorlesewettbewerb im Ludwigsburger Kreishaus am Mittwoch teil.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Am dritten Tag des Vorlesewettbewerbes im Kreishaus treten Schüler aus Besigheim, Löchgau und Bietigheim-Bissingen an.

Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels im Kreishaus in Ludwigsburg bringt zwei Bietigheimer Siegerinnen aufs Treppchen – eine spannende Angelegenheit für Sechstklässler, Lehrer und Angehörige. Bundesweit nehmen über 7000 Schüler der sechsten Klassen daran teil.

Auch am dritten Wettbewerbstag hätte man bei jedem Vortrag der 16 Teilnehmer die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Hoch im Kurs standen Jugendbücher von Cornelia Funke, die schon Generationen von Kindern verschlungen haben genauso wie andere Autoren, die es verstehen, sich in Kinderköpfen einzunisten. Einer von ihnen saß am Mittwoch sogar in der Jury: Günter Bentele. Der Autor stellt sein bisher unveröffentlichtes Werk „Zauberer Sausefraß“ den drei besten Vorlesern am Ende für das Stechen zur Verfügung. Sieger des Tages wurde, wer einen fremden Text besonders lebendig und spannend vortragen kann.

Erfahren im Wettbewerb

Unter den Teilnehmern sind vier Sechstklässler aus Bietigheim-Bissingen und zwei aus Besigheim. Charlotte Gaßmann aus Besigheim von der Maximilian-Lutz-Realschule ist schon erfahren im Umgang mit Vorlesewettbewerben. In der Grundschule hat sie bereits damit angefangen. „Ich war gerade von Esslingen nach Besigheim gezogen. Dann war auch schon der Wettbewerb und ich wurde erste“, freute sich Charlotte am Mittwoch. Edessa Tanriver kommt aus Bietigheim-Bissingen, besucht die Ellentalgymnasien und hatte ihre große Schwester als leidenschaftliches Vorlesevorbild. „Ich mag am liebsten emotionale Bücher“, erklärte die Zwölfjährige. Den meisten Kindern geht es wie ihr: Sachliche Texte hat sich keiner ausgesucht.

Vielmehr gibt es bei jedem Vortrag entweder etwas zu lachen oder etwas zum Fingernägeln kauen. Pünktlich mit dem Gongschlag war für jeden Teilnehmer Schluss, so dass die Jury bestehend aus Journalisten, Buchhändlern, Autoren und anderen, die mit dem geschriebenen Wort zu tun haben, sich zur Beratung zurückziehen kann.

Kreisjugendpflegerin Judith Heintze moderiert den Wettbewerbstag und gibt endlich die drei Besten bekannt: Alissa Ben Salah von den Ellentalgymnasien in Bietigheim-Bissingen, Leni Genzel aus Freiberg am Neckar, von der Oscar-Paret-Schule und Ella Steinbach ebenfalls von den Gymnasien im Ellental – zwei Bietigheimer Siegerinnen an einem Tag.

Stechen der drei Besten

Die drei Besten trafen sich, nachdem sie vom ganzen Saal ausgiebig gefeiert wurden, im Off, um einen Blick auf den Fremdtext zu erheischen, den ihnen die Kreisjugendpflegerin kurz überlässt. Dann tritt Ella Steinbach als erste ans Mikrofon. Sie durchlebte den Fremdtext spontan. Das können die anderen beiden auch – jede auf ihre Art. Die Jury musste sich noch einmal zurückziehen. Diesmal brauchte sie so lange wie beim eigentlichen Wettbewerb, um eine Entscheidung zu treffen. Leni Genzel aus Freiberg hat es besonders gut raus, beim Vorlesen den Klang von Stimmen zu imitieren. Das brachte ihr vielleicht eine Haaresbreite Vorsprung. Sie machte das Rennen.

Am Ende nahmen alle Urkunden und kleine Geschenke in Empfang. Jeder gönnte den Siegerinnen ihren Triumpf. „Wir machen das alle, weil uns das Lesen Spaß macht“, betonte Ella Steinbach und freute sich über einen weiteren Büchergutschein. „Wir werten hier nach Lebendigkeit. Ob sich mal jemand verhaspelt oder nicht, ist egal. Darum geht es nicht. Wir wollen mit diesem Wettbewerb das Buch wieder mehr ins Zentrum des Interesses bei Kindern rücken“, so Judith Heintze.

 
 
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