Drittliga-Absteiger verliert Kellerduell gegen Schott Mainz deutlich SG Sonnenhof droht der Durchmarsch in die Oberliga

Von Claus Pfitzer
Die komplette Sonnenhofer Mannschaft stellt sich nach der 1:4-Heimpleite den enttäuschten Anhängern. ⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Der Regionalligist Großaspach verliert gegen den TSV Schott Mainz mit 1:4 und liefert einen spielerischen Offenbarungseid ab.

Das Dutzend Fans der SG Sonnenhof Großaspach, das die Partie als Zaungast außerhalb des Stadions verfolgt hatte, meldete nach der blamablen 1:4-Heimniederlage ihres Teams im Kellerduell der Regionalliga Südwest gegen den Viertletzten TSV Schott Mainz dringenden Redebedarf an. Die komplette Großaspacher Mannschaft ließ sich zur Mänoverkritik an den Stadioneingang zitieren und stellte sich hinter dem verschlossenen Tor den bitter enttäuschten Anhängern. Deren berechtigte Sorge ist der drohende Durchmarsch von der Dritten Liga in die Oberliga.

Von der Leistung, die seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen die Rheinhessen abgeliefert hatte, war SG-Trainer Hans-Walter Thomae ebenfalls bitter enttäuscht: „Das war ein Offenbarungseid. Es haben die Laufbereitschaft und die Grundtugenden gefehlt. Die hat Mainz auf den Platz gebracht und deswegen verdient gewonnen. Die zweite Halbzeit von uns war von A bis Z ein Komlettversagen. Wir müssen den Abnutzungskampf verinnerlichen, sonst sieht es aus, wie es ausgesehen hat.“

Nach dem 2:0-Sieg eine Woche zuvor bei der U21 des VfB Stuttgart schien der Weg zum Klassenerhalt für die SG angesichts von vier direkten Duellen gegen Konkurrenten aus der unteren Tabellenregion geebnet. Doch die Mannschaft stolperte schon gegen Alzenau (2:2), geriet gegen taktisch klug agierende Mainzer völlig außer Tritt. „Vielleicht haben einige gedacht, wenn man den VfB geschlagen hat, schlagen wir auch Alzenau und Mainz“, versuchte Thomae einen Ansatz zu finden.

Dabei hatten die Gastgeber einen guten Start erwischt, sie verpassten es aber in dieser dominanten Phase, in Führung zu gehen. Allerdings fehlte schon da die Durchschlagskraft und Entschlossenheit vor und im Strafraum. Regelrecht verschenkt wurden zudem zahlreiche Eckbälle, die dankbare Beute für TSV-Schlussmann Tim Bjarne Hansen waren.

Im Gegensatz zum Heimspiel gegen Alzenau hatte Großaspachs Trainer ein 3-4-3-System gewählt, das er so begründete: „Wir wollten die Restverteidigung besser hinbekommen.“ Das ging nach 31 Minuten gleich beim ersten Angriff der Gäste, die bis dahin einzig mit verteidigen beschäftigt waren, schief. Nach einem genauen Pass von Jost Mairose profitierte Raphael Assibey-Mensah von einem Stellungsfehler von Jonas Brändle und schob die Kugel vorbei an SG-Torhüter Mario Schragl ins kurze Toreck. Der Mainzer Coach Sascha Meeth hatte auf die gute Anfangsphase der Großaspacher nach rund 15 Minuten reagiert und auf eine Dreierkette umgestellt. Fortan bekam seine Mannschaft mehr Zugriff auf die Partie. Die Gastgeber dagegen verloren nach dem Rückstand völlig den Faden. Zwar drosch Jonas Meiser unmittelbar nach dem 0:1 den Ball noch an den Außenpfosten des Mainzer Tores, doch mehr an Chancen sprang nicht mehr heraus.

Mainz nutzte auch seine zweite Chance. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte setzte sich Janek Ripplinger gegen die unbeholfen agierenden Großaspacher Abwehrrecken Julian Leist und Kai Gehring durch und erhöhte auf 2:0 (54.).

Auch die Einwechslung von drei Offensivspielern brachte ins trostlose Spiel der Gastgeber keine Verbesserung. Die lauffreudigen Mainzer zeigten, dass sie auch richtig gut kicken können und spielten die Tore zum 3:0 durch Tolga Demirbas (67.) und Nicklas Schlosser (78.) fein heraus. Im 16. Anlauf feierten sie ihren ersten Auswärtssieg. Eine Minute vor Schluss gelang Großaspachs Jan Ferdinand der Treffer zum 1:4-Endstand. „Wir müssen nach vorne schauen. Es sind noch genügend Spiele“, gab sich Thomae nach der Heimpleite kämpferisch. Am Dienstag spielt seine Mannschaft beim Schlusslicht Stadtallendorf, am Samstag kommt Hessen Kassel.

 

 
 
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