DRK-Aktion im Strohgäu Drive-in zum Corona-Schnelltest in der Glemsaue

Von Franziska Kleiner
Das Ergebnis des Abstrichs liegt binnen 15 Minuten vor. Foto: dpa/Federico Gambarini

Mehrere DRK-Ortsverbände im Kreis Ludwigsburg beteiligen sich an der landesweiten Aktion. Ditzingen testet im Minuten-Takt beim Schulzentrum in der Glemsaue.

Ditzingen - Bevor die Familie an den weihnachtlichen Festtagen ihre betagten Verwandten besuchen, noch schnell einen Test machen, dass man wirklich kein Corona hat? Das ist selbst noch an Heiligabend vielerorts möglich. Dank einer Kooperation des Sozialministeriums mit den Hilfsorganisationen im Land werden am 23. und 24. Dezember Schnelltests angeboten. In Ditzingen soll – neben Bietigheim-Bissingen – eine der beiden kreisweit großen Teststationen eingerichtet werden. Dafür verantwortlich ist der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Laut Bereitschaftsleiter Lutz Humbert seien mehr als 700 Tests angefordert worden. „Das Interesse ist immens groß“, sagt er.

Ditzingen erhält, was bestellt wurde

Der Ortsverein wird die bestellte Menge auch behalten, obwohl landesweit nur jeweils die Hälfte der georderten Tests verteilt wird. Kreisweit werde die Stückzahl gar „unter der Hälfte der geforderten Menge“ liegen, sagt Steffen Schassberger. Bestellt wird über den DRK-Landesverband beim Sozialministerium. Der Landesverband werde laut Schassberger nun aber nur rund 45 000 der bestellten 90 000 Tests ausliefern können. Kreisweit werden es 4200 sein.

„Wir unterstützen das Projekt des Sozialministeriums gerne“, sagt Schassberger. „Aber so ganz glücklich sind wir nicht“, fügt er mit Blick auf die zur Verfügung stehenden Tests an.

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In 15 Kommunen werden die Schnelltests gemacht, unter anderem in Gerlingen, Hemmingen und Korntal-Münchingen. Weil die Organisatoren davon ausgehen, dass die Zahl der Tests den Bedarf übersteigen wird, wird nur getestet, wer sich vorab online angemeldet hat.

Weil Ditzingen offenbar frühzeitig mit dem Anmeldeverfahren begonnen hatte, werde dorthin auch die bestellte Menge geliefert, sagt Schassberger. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Bürger trotz Anmeldung nicht zum Zug kommen. Allerdings berichtet Humbert schon jetzt von Ditzingern, die nach Bietigheim-Bissingen ausgewichen sind. Auch die Ditzinger werden keine Auswärtigen abweisen. Jemanden wegzuschicken, der Hilfe benötigt, widerspreche ihrem Selbstverständnis, sagt Humbert. Wer angemeldet ist, bekommt eine Uhrzeit zugeteilt. Man solle pünktlich sein, aber nicht mehr als fünf Minuten vor dem gebuchten Termin, bittet das Ditzinger DRK. Die Testaktion wird nämlich als „Drive-In“ angeboten: die Personen bleiben jederzeit im Auto, das Ergebnis eines Abstrichs durch die Nase soll binnen 15 Minuten vorliegen.

Infektionsgeschehen soll verlangsamt werden

Der Test findet auf dem Parkplatz des Schulzentrums statt. Die schmale Zufahrt wird während der Tests am Samstag und Sonntagvormittag mit Hilfe von Polizei und Ordnungsamt zur Einbahnstraße.

Ziel dieser Aktion ist es, das Infektionsgeschehen über die Feiertage zu verlangsamen. Nicht getestet werden Kinder und Personen, die einen Besuch in einem Pflegeheim planen, da die Einrichtungen selbst für Tests verantwortlich sind. Die Tests sollen zu 95 Prozent zuverlässige Ergebnisse liefern. „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“, sagt Schassberger. Dass die Ehrenamtlichen sich in der Konfrontation mit Corona-positiven Personen selbst in Gefahr bringen, weiß Humbert wohl. Aber mit den Schutzmaßnahmen „lässt sich das Risiko in einen Bereich bringen, der vertretbar ist“.

 
 
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