Ehemaliger Handball-Star der SG BBM Bietigheim Mimi Kraus schließt Comeback nicht aus

Von Sebastian Klaus
Hat mit 37 Jahren noch immer nicht genug vom Handball: der ehemalige Bietigheimer Michael „Mimi“ Kraus.⇥ Foto: Marco Wolf

Der ehemalige Spielmacher der SG BBM Bietigheim kann sich eine Fortsetzung der Karriere durchaus vorstellen.

Vor ziemlich genau einem halben Jahr hatten sich die SG BBM Bietigheim und Michael „Mimi“ Kraus überraschend geeinigt, den Arbeitsvertrag des Spielmachers mit sofortiger Wirkung aufzulösen, wie es damals in einer Pressemitteilung des Klubs hieß. Nur einen knappen Monat vor dem ersten Saisonspiel der SG BBM gegen Bayer Dormagen war damit Schluss für den 37-Jährigen, der bei der Weltmeisterschaft 2007 im eigenen Land den Titel geholt hatte. „Durch meine Pflichten als mehrfacher Familienvater und meine unternehmerischen Aufgaben kann ich aktuell nicht das Pensum aufbringen, das meiner Verantwortung für die SG gerecht wird“, wurde Kraus, dessen Frau Isabel Anfang Januar ihr viertes Kind bekommen hatte und der bereits im Juli 2020 ein eigenes Fitnessstudio in seiner Heimatstadt Göppingen eröffnet hatte, seinerzeit zitiert.

In einem Gespräch mit der CDU-Kandidatin für die Landtagswahl im Kreis Göppingen, Sarah Schweizer, auf Instagram in dieser Woche gab Kraus nun Einblicke in sein Seelenleben im September 2020: „Ich bin vierfacher Vater und die ganze Corona-Situation hat einfach dazu geführt, dass sich für mich nicht der Sinn erschlossen hat, noch einmal eine Saison zu spielen, die viel Risiko birgt“, so der Mittelmann. Mit Blick auf die Saison der SG BBM sieht er sich in seiner Entscheidung bestätigt, Bietigheim den Rücken gekehrt zu haben: „Im Endeffekt sollte ich dann auch Recht behalten, denn meine ehemalige Mannschaft, bei der ich den Vertrag aufgelöst hatte, die war glaube ich schon viermal in Quarantäne und hat meines Wissens bereits zehn Spiele Rückstand. Und das ist auch eine Belastung für den Körper, die ich einem 37-Jährigen nicht unbedingt zumuten würde“, so Kraus weiter.

Tatsächlich hat die SG BBM derzeit nur einen Rückstand von drei Partien auf Teams wie den TV Großwallstadt oder den TuS Fürstenfeldbruck, doch in Summe ist es wirklich eine herausfordernde Saison für den derzeitigen Tabellenzehnten der Zweiten Liga. „Es gab wegen des Lockdowns und der ganzen Situation, was das Virus und die Pandemie angeht, genug Gründe, keine Saison zu spielen“, ergänzt Kraus. „Die Gesundheit steht über allem.“ Aus diesen Gründen habe er seine aktive Karriere „erst einmal auf Eis gelegt“, betont Kraus. Von einem endgültigen Ende will der 37-Jährige allerdings trotz der langen persönlichen Handballpause aber noch nichts wissen: „Ich habe die Karriere erst einmal stillgelegt, aber noch nicht beendet. Wer weiß, was passiert“, so Kraus, der sein mögliches Comeback auf der Platte auch an eine Rückkehr zur Normalität koppelt: „Wer weiß, wann wieder Zuschauer in die Hallen dürfen. So macht es einfach keinen Sinn und ist zu riskant.“

Als Inspirationsquellen könnten Kraus dabei dessen Mit-Weltmeister von 2007, Christian Zeitz, Carsten Lichtlein (beide GWD Minden) und Johannes Bitter (TVB Stuttgart) dienen, die alle noch aktiv sind.

 
 
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