Ehrenamtliche aus Bietigheim-Bissingen bekommen Brenz-Medaille Gottes Nähe spürbar gemacht

Von Michaela Glemser
Von links: Pfarrerin Steffi Gauger freut sich mit den Geehrten Manfred Graf, Hildegard Dietz und Uwe Lehr.⇥ Foto: Michaele Glemser

Hildegard Dietz, Manfred Graf und Uwe Lehr erhalten die Brenz-Medaille für ihr ehrenamtliches Engagement in Beitigheim-Bissingen.

„Begegnungen mit Menschen, die uns etwas von Gottes Nähe spüren lassen, die uns Zuspruch, Ermutigung, Beistand, Begleitung und Trost geben, machen Gemeindeleben aus“, stellte Pfarrerin Steffi Gauger am Sonntag im Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche fest. Diese Worte treffen vor allem auf drei Ehrenamtliche zu, die seit vielen Jahren das Leben in der Evangelischen Kirchengemeinde Bissingen prägen. Dafür wurden sie jetzt mit der Brenz-Medaille ausgezeichnet. Diese Würdigung in Bronze ist die höchste Ehrung der Württembergischen Landeskirche und wurde nach dem bekannten Reformator Johannes Brenz benannt.

Bereits seit ihrer Konfirmation im Jahr 1952 bringt sich Hildegard Dietz in das Leben in der Kirchengemeinde ein. Zunächst arbeitete sie bei der Kinderkirche mit und betreute eine Mädchengruppe. 1964 gründete sie einen Frauenkreis im Pfarrhaus der Kilianskirche, den sie sechs Jahre lang bis zur Geburt ihrer Kinder leitete. Später gehörte die heute 83-Jährige zum Leitungsteam des „Kreises der Frauen“ an der Martin-Luther-Kirche, zu dessen Treffen zeitweilig bis zu 50 Besucherinnen kamen. Auch heute noch leitet sie diesen Kreis, der, wenn auch in anderer Form wie früher, immer noch Bestand hat.

Gründerin des Seniorencafés

Dietz war von 1984 bis 2019 beim Adventssingen aktiv, bei dem sie Mitglieder der Gemeinde besuchte, die nicht in die Gottesdienste kommen konnten. 2004 gründete die engagierte Seniorin das Sonntagcafé, das einmal im Monat im Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche stattfindet und Begegnungsmöglichkeiten bietet. „Von dieser Arbeit und von den Begegnungen mit vielen Menschen, denen ich Gottes gutes Wort und sein Evangelium mit Freude weitertragen konnte, habe ich viel für mich selbst gelernt und für mein eigenes Leben profitiert“, erklärte Dietz, die auch als Delegierte der Kirchengemeinde beim Dachverband für Senioren in Bietigheim-Bissingen aktiv war. Sie wünscht sich für die Zukunft, dass der sonntägliche Gottesdienst wieder zum Mittelpunkt der Arbeit in der Kirchengemeinde wird und zu einem Treffpunkt für Jung und Alt, aus dem alle gestärkt für den Alltag hinausgehen.

Kein Unbekannter in der gesamten Stadt an Enz und Metter ist auch Manfred Graf, der stolze 48 Jahre lang Kirchengemeinderat in Bietigheim und Bissingen war, im Kirchenbezirksausschuss die Belange der Kirchengemeinde vertrat und zum Vorsitzenden der Gesamtkirchengemeinde gewählt wurde. Von 1977 bis 2019 war Graf Mitglied im Vorstand der Diakoniestation. Vor allem aber im Ökumenischen Arbeitskreis Asyl setzte er sich für die Belange und Probleme geflüchteter Menschen ein.

Nächstenliebe als Leitbild

„Bis heute gilt in der Diakoniestation der Leitspruch ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘. Dieses Gebot ist mir auch wichtig in meinem Leben. Gott zu lieben und deinen Nächsten wie dich selbst ist mir gerade auch ein Herzensanliegen in der Begleitung und Betreuung von geflüchteten Menschen“, unterstrich Graf. Oft seien nur kleine Hilfestellungen oder Anregungen nötig, denn gemeinsam ginge alles leichter.

Vor allem um die Jugendarbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Bissingen kümmert sich Uwe Lehr, der als Mitarbeiter der Kinderferienwoche, der Vorgängerin der heutigen Kinderbibelwoche, als Leiter einer Kindergruppe und der Jungschar sowie seit 1993 auch als Kirchengemeinderat und Mitglied im Jugend- sowie Verwaltungsausschuss der Kirchengemeinde aktiv war und ist. Zudem widmet er sich der technischen Ausstattung der Martin-Luther-Kirche und des Gemeindehauses. „Ich wünsche mir ein offenes Gemeindeleben, in das sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringen kann, und bei dem jeder willkommen ist“, erklärte Lehr.

 
 
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