Ein Punkt gegen Krefeld reicht Steelers feiern den Klassenerhalt

Von Andreas Eberle
Die diesmal in blauen Trikots gekleideten Bietigheim Steelers lassen sich nach dem Penaltyschießen von ihren Fans für den vorzeitigen Klassenerhalt in der DEL feiern.  ⇥ Foto: Ralf Poller/Avanti

Der Neuling holt gegen Krefeld den noch nötigen Punkt und bleibt sicher in der DEL. Nach dem 1:2 nach Penaltyschießen skandieren die Fans „Nie mehr Zweite Liga“ und lassen Konfetti regnen. Von Andreas Eberle

Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ Dieser Satz fällt im aktuellen Trailer der Bietigheim Steelers, der seit Saisonbeginn vor jedem DEL-Heimspiel auf dem Videowürfel gezeigt wird. Und die Mission Klassnerhalt hat der Aufsteiger am Sonntagabend erfolgreich abgeschlossen. Den noch fehlenden Punkt holte das Team im Heimspiel gegen das Schlusslicht Krefeld Pinguine, das letztlich mit 1:2 nach Penaltyschießen verloren ging. „Nie mehr Zweite Liga“, skandierten die Bietigheimer Fans freudetrunken und ließen im Block zur Feier des Tages die Konfetti-Kanonen knallen. „Das hätte vor der Saison keiner in Deutschland geglaubt“, sagte Trainer Daniel Naud mit Blick auf den DEL-Verbleib.

Die Playoffs im Blick

In den letzten vier Hauptrundenpartien kann seine Mannschaft nun unbeschwert aufspielen und sich voll auf den Kampf um die Playoffplätze konzentrieren. Auch da sind die Steelers als Tabellenzehnter aussichtsreich im Rennen. „Wir haben schon etwas geschafft, das niemand erwartet hat. Warum nicht ein zweites Mal?“, sagte Naud.

Wie schon am Freitag vor dem Heimduell gegen Straubing (1:3) hatte der SCB am Sonntag für seine Fans erneut eine frohe Kunde, sprich eine Vertragsverlängerung, parat: Nach Verteidiger Max Renner wird auch Stürmer Norman Hauner (30), seit 2017 beim Klub, in der DEL-Spielzeit 2021/22 das Bietigheimer Trikot tragen.

Jenes war im Kräftemessen mit den Pinguinen übrigens nicht wie gewohnt grün, sondern blau. In der Aufstellung gab es nur eine Veränderung: Sami Aittokallio ersetzte Tom McCollum zwischen den Pfosten.

Die Gäste aus dem Rheinland machten den Schwaben vor den 2804 Zuschauern in der EgeTrans-Arena das Leben schwer und traten gar nicht wie ein designierter Absteiger auf. Dass hier eine Mannschaft nach fünf Niederlagen am Stück am Stock geht oder sich sogar schon aufgegeben hat, war in keiner Phase der Begegnung zu sehen.

Guillaume Naud trifft erneut

Den einzigen Treffer im ersten Drittel erzielte ein Mann, der offenbar mittlerweile Geschmack am Toreschießen gefunden hat: Guillaume Naud, der erst Mitte März gegen Düsseldorf seine Torpremiere gefeiert hatte, erzielte nach einem Konter das 1:0 für Bietigheim (13.). Seinen ersten Versuch hatte Krefelds Keeper Sergei Belov noch abgewehrt, der Nachschuss aber saß – Nauds dritter Saisontreffer. Doch diesmal knickten die Pinguine nach einem Rückschlag nicht ein, sondern hielten verbissen dagegen und das Duell stets offen. Kampf war im Ellental Trumpf – und den nahmen beide Mannschaften an.

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte der Steelers-Anhang in der 22. Minute. Erst knallte Riley Sheen den Puck mit Brachialgewalt an die Latte. Im Gegenzug nutzte Lucas Lessio einen Querpass von Niclas Lucenius zum 1:1-Ausgleich. Eine kritische Phase mussten die Hausherren gegen Ende des Schlussdrittels überstehen: Brendan Ranford und Max Prommersberger hatten sich nacheinander auf die Strafbank verdrückt. 44 Sekunden waren die SCB-Cracks in doppelter Unterzahl gefordert. Mit letztem Einsatz verteidigten sie ihr Tor – und der wieder grandios haltende Aittokallio fischte wie gehabt alles weg, was auf den Kasten kam.

Krefelder Tor in Verlängerung zählt nicht

In der Verlängerung beförderte Lessio den Puck zwar energisch ins Bietigheimer Gehäuse, aber zugleich auch den finnischen Goalie – der Treffer zählte nach dem Videobeweis nicht. Behinderung des Torhüters, lautet das Urteil der Schiedsrichter. Im Penaltyschießen war Pinguins-Stürmer Jeremy Bracco der einzige Schütze, der erfolgreich war. Aber über den Klassenverbleib durften sich letztlich nur die Steelers freuen. Im Konfettiregen.

Zwei Gastspiele in Ingolstadt in 24 Stunden

Zum zweiten Mal in dieser Hauptrunde bestreiten die Bietigheim Steelers zwei DEL-Spiele innerhalb von 24 Stunden: Am Dienstag und am Mittwoch tritt das Team aus dem Ellental beim ERC Ingolstadt an. Das Auftaktbully ist jeweils um 19.30 Uhr. Für beide Klubs geht es noch um die Qualifikation für die Playoffs. Die Panther belegen aktuell den achten Tabellenplatz. Am Sonntag ging Ingolstadt im oberbayerische Derby beim EHC Red Bull München mit 1:9 unter. Topscorer der Schanzer ist der Deutsch-Kanadier Justin Feser mit 46 Punkten (18 Tore, 28 Vorlagen). Die Heimspiele haben die Steelers knapp für sich entschieden – mit 5:4 sowie 3:2 nach Verlängerung.

 
 
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