Einsetzung von Christoph Herre Walheim hat den jüngsten Bürgermeister des Landes

Von Gabriele Szczegulski
Der stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Weiss vereidigte den neuen Walheimer Bürgermeister Christoph Herre am Donnerstagabend. Foto: /Oliver Bürkle

Seit Donnerstag ist der 24-jährige Christoph Herre das Gemeindeoberhaupt. In der vollen Gemeindehalle wurde er ins Amt eingesetzt. 

Landrat Dietmar Allgaier wusste es ganz genau: Mit seiner Vereidigung zum Walheimer Bürgermeister am vergangenen Donnerstagabend löst Christoph Herre (24) nicht nur den Oberriexinger Bürgermeister Ron Keller (28) als jüngsten Bürgermeister im Landkreis ab. Herre ist nun auch der jüngste Bürgermeister im Land Baden-Württemberg. Und liegt damit laut Allgaier weit unter dem Durchschnittsalter baden-württembergischer Bürgermeister, das bei 50 Jahren liegt. „Damit sorgt Walheim wieder einmal für Schlagzeilen“, sagte der Landrat und spielte nicht nur auf die Ablehnung der Kommune an, was die Pläne der EnBW betrifft, ein Klärschlammheizkraftwerk auf ihrer Gemarkung zu bauen, sondern auch auf die Differenzen im Ort mit Herres Vorgängerin, Tatjana Scheerle.

Gemeindehalle war bis auf den letzten Platz gefüllt

Diese war nicht zur Amtseinsetzung in die Gemeindehalle gekommen, aber die früheren Walheimer Bürgermeister Martin Gerlach und Albrecht Dautel schon – zusammen mit fast allen anderen Oberhäuptern der Nachbargemeinden, den Landtagsabgeordneten Tayfun Tok (Grüne) und Tobias Vogt (CDU), den Gemeinderätinnen und -räten, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Gemeinde, Vereinsvorsitzende und Funktionsträger: Die Walheimer Gemeindehalle war bis auf den letzten Platz gefüllt und alle Stehtische belegt.

Das zeigte, dass die Walheimer, die Herre mit 85,5 Prozent der Stimmen gewählt hatten, voller Erwartung sind, wie auch der stellvertretende Bürgermeister, Wilhelm Weiss, in seiner Rede sagte. Weiss hatte gemeinsam mit Sandra Horwath-Duschek ein Dreivierteljahr die Amtsgeschäfte geführt und sie bekamen deshalb von allen Rednern sowie dem neuen Bürgermeister Lob und Anerkennung. Die Bürger zollten den beiden Standing Ovations und donnernden Applaus. Die Besucher standen auch auf, als Weiss den neuen Bürgermeister vereidigte. „Schwere Aufgaben erwarten Sie, aber Walheim hat mit Ihnen die Chance auf frische Ideen und Veränderung“, so Weiss.

Wie Landrat Allgaier betonte auch er die Transparenz und Bürgernähe, die Herre schon jetzt zeige. Allgaier ging in seiner Rede auch auf die lange Tradition von Walheimer Bürgermeistern ein, die direkt nach dem Studium der Verwaltungswissenschaften gewählt wurden. Wie eben Herre, der erst Ende Dezember sein Studium an der Verwaltungshochschule in Ludwigsburg abgeschlossen hat. „Jung, männlich, Student“ seien die Attribute der Walheimer Gemeindeoberhäupter, während in anderen Kommunen eher „älter, respektvoll und erhaben“ als Eigenschaften der Bürgermeister dominierten.

Dynamischer Student mit solider Ausbildung

Zu denen zählte sich Kirchheims Bürgermeister Uwe Seibold nach eigenen Worten, der mit seinen 57 Jahren „über dem Altersdurchschnitt“ liegt. Er sprach Grußworte im Namen der Bürgermeister der umliegenden Ortschaften aus. 85 Prozent der Wähler könnten sich nicht irren, mit der Wahl Herres, dem „dynamischen Studenten mit einer soliden handwerklichen Ausbildung“. Schon jetzt habe er in ersten Gesprächen gesehen, dass es Herre um die solidarische Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen gehe.

„Beeindruckt“ zeigte sich der neue Amtsinhaber zu Beginn seiner Rede, „dass so viele den Weg in die Gemeindehalle gefunden haben“. Er bedankte sich bei den Walheimerinnen und Walheimern für ihr großes Vertrauen in ihn, das er als „Arbeitsauftrag und Ansporn“ sehe.

„Ich werde mich mit meinen ganzen Fähigkeiten und all meiner Kraft für das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger einsetzen“. Er dankte Weiss und Horwarth-Duschek für die Zusammenarbeit zwischen Wahl und Amtsantritt. Diese Gespräche münden, so Herre, in eine Klausurtagung des Gemeinderats im Frühjahr, um Ziele für die Zukunft festzusetzen. Herre benannte die Ziele und Schwerpunkte, die ihm für seine Amtszeit am Herzen lägen, wie die Modernisierung der Verwaltung, die Steigerung der Attraktivität Walheims für die Bürger, Stabilität der Betreuungszeiten, die Umsetzung des Ganztagesanspruchs in der Grundschule sowie eine neue Verkehrskonzeption.

 
 
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