Eishockey, DEL2 In 65 Minuten fällt kein einziges Tor

Von Erik Scharf
Kein Glück beim Showdown: Steelers-Stürmer Norman Hauner trifft im Penaltyschießen gegen den überragenden Bad Nauheimer Torhüter Felix Bick nur den Pfosten. ⇥ Foto: A. Chuc

Der EC Bad Nauheim bezwingt die Bietigheim Steelers mit 1:0 nach Penaltyschießen. Bei den Hessen läuft Torhüter Felix Bick zur Bestform auf. Huba Sekesi erzielt den Siegtreffer für das Heimteam.

An dieses Spiel wird man sich noch einige Zeit erinnern. Die Gründe sind vielfältig. 1611 Zuschauer – Minuskulisse in dieser Saison im Bad Nauheimer Colonel-Knight-Stadion – sahen 65 Minuten ohne Tor. 0:0. Das kommt im Eishockey alle Jubeljahre mal vor. Dazu gab es mitreißende Minuten und spektakuläre Torwartaktionen, aber auch Slapstick und so schwere Kost, dass man sich in einer Dschungelprüfung wähnte. Am Ende verloren die Bietigheim Steelers in der Deutschen Eishockey-Liga 2 (DEL2) mit 0:1 beim EC Bad Nauheim, trotz eines klaren Chancenplus. Die Hessen revanchierten sich damit für die 0:7-Pleite am Freitag.

„Wir haben nach Freitag gewusst, was auf uns zukommt. Defensiv haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Vorne tun wir uns momentan sehr schwer, aber wir haben uns belohnt, auch wenn im Penaltyschießen immer etwas Glück dabei“, sagte EC-Trainer Christof Kreutzer. „Es waren starke Torwartleistungen auf beiden Seiten. Wir haben gut gekämpft und gut verteidigt. Die Chancen waren da, aber es sollte nicht reichen. Wer kein Tor schießt, kann nicht gewinnen“, sagte Steelers-Coach Marc St.Jean.

Mike Card und Huba Sekesi trafen am Dienstag im Entscheidungsschießen für Bad Nauheim, der Treffer von Myles Fitzgerald hatte keine Auswirkung mehr.

Steelers haben Vorteile

Nach den Niederlagen gegen Bietigheim und Bad Tölz am Sonntag wollten die Roten Teufel, die abermals auf Tyler Fiddler verzichten mussten, wieder in die Spur finden. Die Steelers kamen mit zwei Siegen in Serie in die Kurstadt. Und so sah das Spiel im ersten Drittel auch aus. Die Aktionen der Gäste wirkten flüssiger, Bad Nauheim musste viel für gute Aktionen arbeiten – und sich mal wieder auf Torwart Felix Bick verlassen. Dieser reagierte gegen Frederik Cabana (3.), Lukas Laub (6.) und Matt McKnight (12.) glänzend und bewahrte sein Team vor dem Rückstand. Bei den Hausherren näherte sich nur die Reihe um Cody Sylvester, Andreas Pauli und Marc El-Sayed dem Bietigheimer Tor an.

Auch nach der ersten Pause änderte sich daran nicht viel. Die Steelers gingen mit ihren Torchancen weiterhin schlampig um und ließen sogar 72 Sekunden doppelte Überzahl ungenutzt. Erst als Bad Nauheim wieder vollzählig auf dem Eis stand, war Bick geschlagen – doch der Schuss von Benjamin Zientek knallte an den Pfosten (34.). Immerhin, nach den überstandenen Strafzeiten wurden die Fans erstmals richtig laut, Bad Nauheim ging nun immerhin wieder bissiger in die Zweikämpfe und verschaffte Bick ein paar ruhigere Minuten. Auf der anderen Seite musste sich Steelers-Torwart Cody Brenner aber auch warme Gedanken machen, denn viel hatte er nicht zu tun.

Direkt nach Beginn des Schlussabschnitts rettete beim Schuss von McKnight in Überzahl erneut das Gestänge für Bad Nauheim, wenige Sekunden später hatte Marcel Kahle fast das erste Unterzahltor der Saison für den EC erzielt. Danach drängten beide Mannschaften auf den entscheidenden Treffer, die angesprochenen Torhüter verhinderten diesen aber.

 
 
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