Eishockey, DEL2 Steelers feiern ersten Derbysieg

Von Jan Simecek
Myles Fitzgerald hat im Powerplay zum 1:0 getroffen. Rechts jubelt Brett Breitkreuz mit ihm, während Stefan Della Rovere, Matthias Nemec und Derek Damon konsterniert dreinschauen. ⇥ Foto: Andreas Veigel

Nach Niederlagen in den ersten beiden Duellen mit den Falken gewinnen die Bietigheimer mit 5:2 in Heilbronn.

Offenbar ist der Knoten bei den Bietigheim Steelers nun geplatzt. Nach dem 7:0 vom Freitagabend gegen den EC Bad Nauheim besiegte das Team von Trainer Marc St. Jean im Derby auch den bisherigen Tabellenzweiten der Deutschen Eishockey-Liga 2 (DEL2), die Heilbronner Falken. Bietigheim erspielte und erkämpfte sich mit einem selten gefährdeten 5:2-Erfolg den ersten Derbysieg in dieser Saison. Die beiden bisherigen Begegnungen hatte der Erzrivale aus dem Unterland mit 4:1 und 7:4 für sich entschieden.

Was die aktuellen Steelers von denen vor ein paar Wochen unterscheidet wurde vor allem in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels und in der ersten Hälfte des zweiten Drittels deutlich. Heilbronn versuchte da, ins Spiel zurückzukommen, machte ordentlich Druck. Bislang hätten die Bietigheimer da angefangen zu wackeln, wahrscheinlich ein, zwei Tore kassiert und die Partie wäre aller Voraussicht nach gekippt. Doch diesmal stand die Defensive souverän und Torhüter Stephon Williams agierte als Ruhepol dahinter, erarbeitete sich damit auch in der einen oder anderen Szene das Glück des Tüchtigen.

Auf der Gegenseite konnten sich die Falken aber auch bei ihrem starken Schlussmann Matthias Nemec bedanken, dass das Ergebnis nicht noch deutlicher ausfiel. Bei den ersten beiden Gegentreffern war er aber komplett machtlos. Beim 0:1 waren die Steelers in Überzahl, hatten zunächst Schwierigkeiten, sich festzusetzen. Doch dann lief die Scheibe und plötzlich stand Frederik Cabana frei im Slot. Seinen Versuch mit der Rückhand wehrte Nemec noch ab, doch Probespieler Myles Fitzgerald stand goldrichtig und hatte das Tor völlig offen. Dem 0:2 ging ein unerlaubter Weitschuss der Gastgeber voraus. Yannick Wenzel gewann das fällige Bully vor dem Heilbronner Kasten und bediente damit Max Prommersberger, der knallhart und unhaltbar von der blauen Linie abzog.

Wie gefestigt die Steelers innerhalb nur einer Woche geworden sind, zeigte sich kurz nach Beginn des zweiten Drittels, als Fabian Ribnitzky direkt vor dem eigenen Tor ein katastrophaler Fehlpass unterlief. Doch das St. Jean-Team bekam die Szene bereinigt und hätte im Gegenzug nach einem Doppelpass zwischen Matt McKnight und Brett Breitkreuz beinahe das 3:0 erzielt. Nemec sicherte die Schiebe erst im dritten Nachfassen. Das fiel dann in der 27. Minute, als Cabana ein Zuspiel von Alexander Preibisch zunächst nur knapp am langen Pfosten vorbei abfälschte. Heilbronn wollte den Gegenangriff starten, kam aber nur bis kurz hinter die blaue Linie. Und plötzlich war Guillaume Leclerc alleine in Richtung Nemec unterwegs, wurde kurz vor dem Abschluss von Corey Mapes noch von den Beinen geholt. Den fälligen Penalty verwandelte der französische Nationalspieler eiskalt. Er wartete bis der Falken-Keeper reagierte und tanzte ihn dann aus.

Die drei-Tore-Führung hatte jedoch nur 91 Sekunden Bestand. Dann traf Ian Brady im Powerplay fast von der blauen Linie genau in den rechten Winkel. Beinahe hätten die Gastgeber knapp zehn Minuten später erneut in Überzahl weiter verkürzt, doch nach einem genialen Pass von Tim Miller an den langen Pfosten war Williams rechtzeitig im bedrohten Eck, klärte gegen zwei einschussbereite Falken mit dem Schoner.

Genauso knapp wurde es zu Beginn des Schlussabschnitts, als die Gastgeber in der 42. Minute bei einem Konter haarscharf das Bietigheimer Tor verpassten. Daraus entwickelte sich wiederum ein Konter in die Gegenrichtung und Lukas Laub hatte plötzlich über Links freie Bahn. Er scheiterte noch mit der Rückhand an Nemec, doch Norman Hauner war mitgeeilt und stocherte den Abpraller über die Linie. Es war die Vorentscheidung im dritten Derby der Saison, da die Falken schon frühzeitig den Eindruck hinterließen, aufzugeben.

Im Spiel fünf gegen fünf fanden die Heilbronner einfach kein Mittel. Richtig gefährlich wurden die Gastgeber meist nur in Überzahl. Daraus resultierte dann auch das 2:4 knapp vier Minuten vor dem Ende. Nachdem Derek Damon kurz vorher noch den rechten Pfosten getroffen hatte, war erneut Brady erfolgreich. Falken-Trainer Alexander Mellitzer war da schon volles Risiko gegangen, hatte den Torhüter vom Eis geholt. Das nutzte Nikolai Goc 24 Sekunden später zu seinem ersten Treffer im Steelers-Trikot, dem 5:2-Endstand.

 
 
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