Eishockey, DEL2 Steelers überzeugen nur zwei Drittel lang

Von Jan Simecek
Kurz vor dem 2:0: Myles Fitzgerald setzt zum Nachschuss an, überwindet Dimitri Pätzold aus seiner Sicht links unten. ⇥ Foto: Wolfgang Fehrmann

Nach 4:0-Führung können die Bietigheimer in der DEL2 gerade noch ein 4:3 beim Aufsteiger EV Landshut ins Ziel retten. Damit klettern sie aber vorerst auf Rang acht.

Viel spannender als unbedingt nötig wurde die DEL2-Partie zwischen dem EV Landshut und den Bietigheim Steelers. Nach 4:0-Führung rettete Bietigheim gerade noch ein 4:3 über die Zeit. Trainer Marc St. Jean überraschte dabei, indem er Torhüter Stephon Williams trotz Shutout im vorangegangenen Spiel zu Hause ließ und stattdessen Chris Owens in der Defensive einsetzte.

Wie schon zuletzt gegen Bayreuth brauchten die Steelers ein wenig, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Weite Teile des ersten Drittels waren ausgeglichen und chancenarm. Spätestens mit der ersten ganz dicken Möglichkeit übernahm das St. Jean-Team aber zunehmend das Kommando. In der 17. Minute eroberte Mark Ledlin an der linken Bande die Scheibe und sah Benjamin Zientek in der Mitte ganz frei stehen. Der scheiterte aber aus kurzer Distanz an Dimitri Pätzold im Landshuter Gehäuse.

Überhaupt agierte Zientek im Abschluss an diesem Abend etwas unglücklich. Dafür glänzte er beim späten 1:0 im ersten Drittel als Vorbereiter. Hinterm Tor wurstelte sich Zientek nach mehreren Versuchen gegen Dominik Bohac durch und sah, dass Norman Hauner ziemlich viel Freiraum hatte. Der nutzte das Zuspiel dann auch mit einem Handgelenkschuss in den linken Winkel (19.). Jetzt waren die Steelers so richtig in Fahrt und versuchten, nach der Pause sofort nachzulegen. Bei einer Doppelchance von Guillaume Leclerc nach nur 26 Sekunden hatten die Landshuter Glück, dass Matthieu Pompei auf der Linie stand und klärte. Zwei Minuten später scheiterte erneut Zientek nach Doppelpass mit Hauner aus kurzer Distanz. Dazwischen musste Brenner einmal den rechten Schoner gegen einen verdeckten Schuss von Jeff Hayes ausfahren. Es blieb die einzige nennenswerte Szene der Landshuter im zweiten Abschnitt.

Denn ab der 24. Minute wurden die Gastgeber regelrecht überrollt. Nachdem Brett Breitkreuz mit einem Bauerntrick nur den Schlittschuh von Matt McKnight getroffen hatte, staubte Myles Fitzgerald zum 2:0 ab (24.). 152 Sekunden später bediente Fitzgerald Sturmpartner McKnight mit einem messerscharfen Traumpass quer durch die Landshuter Defensive. Der Bietigheimer Topscorer hatte bei offenem Tor keine Probleme zum 3:0 (27.). Weitere 41 Sekunden danach, noch in der selben Spielminute, ließ Pätzold einen Distanzschuss von Fabian Ribnitzky prallen. Hauner war zur Stelle und staubte aus spitzem Winkel ab.

Pätzolds Arbeitstag war damit beendet. Beinahe hätte Breitkreuz noch das 5:0 draufgepackt, als die Landshuter die Scheibe neben dem eigenen Tor vergaßen, er aber mit einem Bauerntrick an Jaroslav Hübl scheiterte, der nun zwischen den Pfosten stand. Mit dem Gefühl, dass wohl alles schon gelaufen sei, kamen die Steelers nach der zweiten Pause auch aufs Eis zurück. Doch Landshut war nun deutlich bissiger und setzte sich immer wieder im Bietigheimer Drittel fest. Außerdem häuften sich unnötige Strafzeiten.

Es war Brenner zu verdanken, dass die Gastgeber nicht früher das erste Tor erzielten. Das machte dann Maximilian Brandl als Ribnitzky gerade draußen saß und Brandl einen Schuss von Elia Ostwald abfälschte (48.). 260 Sekunden später war die Partie wieder offen, weil die Steelers in der rechten Ecke die Scheibe verloren und Alexander Ehl durch die Beine von Ledlin schoss. Brenner sah den Puck nicht kommen. Bietigheim versuchte, sich nun irgendwie ins Ziel zu retten, doch 90 Sekunden vor dem Ende holte EVL-Coach Leif Carlsson Hübl vom Eis und mit einem Feldspieler mehr fälschte Mark Schmidpeter 22 Sekunden später einen Schuss von Kevin Wehrs ins Netz ab. Die Partie wurde noch einmal richtig dramatisch. Vor allem als Pompei 12 Sekunden vor der Schlussssirene die Scheibe aus kurzer Distanz über das offene Tor hob. Dann war es aus Steelers-Sicht aber überstanden.

 
 
- Anzeige -