Eishockey Heffner debütiert in der DEL

Von Manuel Schust
Am 31. Oktober leitete Tim Heffner erstmals ein Spiel in der DEL. Eine weitere Nominierung erhielt der Bietigheimer für eine Ende November stattfindende Erstligapartie. Foto: Jan Huebner/Imago

Das Bietigheimer Schiedsrichtertalent Tim Heffner hat Ende Oktober erstmals ein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga geleitet.

Vorhang auf für die große Eishockey-Bühne: Früher als eigentlich geplant hat Schiedsrichter Tim Heffner seinen Einstand in der Deutschen Eishockeyliga feiern können. Am vergangenen Freitag leitete der gebürtige Bietigheimer in Ingolstadt erstmals eine Partie in Deutschlands höchster Spielklasse. In einem nicht nur für Heffner denkwürdigen Spiel siegte der ERC Ingolstadt gegen die Kölner Haie mit 10:3. Damit konnte erstmals in dieser Saison ein Erstliga-Team zehn Treffer in einem Spiel erzielen. „Für uns Schiedsrichter war das ein ruhiges Spiel, was Strafzeiten anging, dafür gab es aber viele Tore“, erzählt Tim Heffner. Von früheren Einsätzen als Linienrichter war dem 28-Jährigen die Atmosphäre in der DEL bereits vertraut. „Richtig nervös war ich nicht, höchstens etwas angespannt“, berichtet Heffner. „Nach drei, vier Minuten war ich aber voll drin.“

Ins kalte Wasser geschmissen

Dass der Bietigheimer für eine Partie im Oberhaus eingeteilt wurde, überraschte ihn selbst etwas: „Ich hätte nicht direkt damit gerechnet, dass es schon so schnell passiert, hatte aber auf ein oder zwei Einsätze im Lauf der Saison gehofft.“ Denn Tim Heffner befindet sich aktuell im zweiten Jahr eines dreijährigen Trainee-Programms, an dessen Ende junge Schiedsrichter dafür bereit sein sollen, in der DEL Spiele leiten zu können. Dass er bereits jetzt schon für ein Erstligaspiel eingeteilt wurde, ist also durchaus als Lob und Anerkennung für seine Leistungen in DEL2- und Oberliga-Partien zu verstehen.

„Ich nehme an, man wollte einige von uns und mich vor allem mal ins kalte Wasser schmeißen und schauen, wie wir uns akklimatisieren“, mutmaßt Heffner. Und das scheint gut funktioniert zu haben, denn das Schiedsrichtertalent erhielt positives Feedback auf seinen ersten Einsatz im Oberhaus von Lars Brüggemann. Der ehemalige Spieler und Schiedsrichter leitet das Trainee-Programm für angehende DEL-Schiedsrichter. Heffner wurde bereits für ein weiteres DEL-Spiel Ende November nominiert. „Mal schauen, ob ich vor Weihnachten vielleicht noch für ein weiteres DEL-Spiel eingeteilt werde“, macht sich der Bietigheimer Hoffnung auf weitere Einsätze.

Erfahrener Kollege an der Seite

Dass sein Debüt so gut lief, lag auch daran, dass dem Neuling mit Andris Ansons ein erfahrener Referee an die Seite gestellt wurde. Der Lette ist bereits seit 2022 als Hauptschiedsrichter in der DEL tätig und kann insgesamt 200 Einsätze vorweisen. „Ich kannte ihn schon von der Weltmeisterschaft und auch, als ich noch Linienrichter in der DEL war“, schildert Heffner. „Es war super mit ihm, er ist ein netter Zeitgenosse und es war gut, jemanden an der Seite zu haben, der die nötige Erfahrung und vor allem Ruhe reinbringt.“

Anders als in der DEL2 oder der Oberliga können die Referees in der DEL via Headset direkt miteinander kommunizieren. An dem Knopf im Ohr hat Heffner Gefallen gefunden: „Das war schon super, wenn man Absprachen während des Spielverlaufs treffen kann.“

Dem Kollegen aus Bietigheim hat Ansons voraus, dass er für Olympia 2026 in Mailand nominiert wurde. Eine Olympia-Teilnahme ist auch das Ziel von Tim Heffner. Wobei der frühere Spieler der Steelers Olympia 2030 oder 2034 anvisiert. Er weiß: „Für mich geht es darum, mich durch gute Leistungen in der DEL2 und der Oberliga für Einsätze in der DEL weiter zu empfehlen.“

Ein Einsatz in seiner Heimatstadt ist unwahrscheinlich. „Ich bin für Spiele in Freiburg, Rosenheim, Kaufbeuren und Regensburg eingeteilt, würde mich aber über eine kurze Anreise zu einem Steelers-Spiel nicht beschweren“, erklärt Heffner lächelnd.

 
 
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