Eishockey, Regionalliga Südwest Verkorkste Saison hinten raus gerettet

Von Jan Simecek
Thorsten Weisler (rechts) im Zweikampf mit Ioannis Grammatikis. Der Bietigheimer steuerte zwei Treffer zum 6:2-Sieg der Steelers- Amateure gegen EKU Mannheim bei.⇥ Foto: Jan Simecek

Der SC Bietigheim-Bissingen zieht mit einem 6:2 gegen EKU Mannheim noch als Dritter in die Regionalliga-Playoffs ein.

Ende gut, alles gut. So könnte man die Saison des SC Bietigheim-Bissingen in der Eishockey-Regionalliga Südwest überschreiben. Nachdem es lange nicht gut aussah, hat sich der Titelverteidiger mit sieben Siegen aus den letzten zehn Partien doch noch für die Playoffs qualifiziert. Und nicht nur das. Als Dritter der Abschlusstabelle gehen die Steelers-Amateure im Halbfinale dem souveränen Tabellenführer und Vizemeister EHC Zweibrücken aus dem Weg. Dafür sorgte ein 6:2-Heimsieg gegen Schlusslicht EKU Mannheim zum Abschluss am Sonntag.

„Hätte man mir diese Tabellenkonstellation im Oktober oder November vorgelegt, ich hätte sie sofort unterschrieben. Wir sind sehr glücklich“, sagt SCB-Vereinsmanager Gregor Rustige. Tatsächlich holte der Meister der vergangenen beiden Jahre erst Ende Oktober mit einem hauchdünnen 6:5 gegen den EC Eppelheim den ersten Sieg nach regulärer Spielzeit. Bis dahin standen lediglich zwei von zwölf möglichen Punkten aus den ersten vier Partien zu Buche. Ein Fehlstart, wie er im Buche steht. „Wir sind jetzt zweimal in Folge Meister geworden, und das Team hat sich kaum verändert. Da hat ein wenig der Schlendrian Einzug gehalten. Manch einer ging da mit den Selbstverständnis ‚die hauen wir sowieso weg’ ins Spiel. Auch das Sommertraining, besonders die Beteiligung, hat darunter gelitten“, berichtet Rustige.

Im November bekamen die Steelers-Amateure aber so langsam die Kurve. Dem ganz schwachen Auftakt folgten drei Siege aus vier Spielen. Zumindest das Saisonziel Playoffs war damit wieder in Reichweite. In der kleinen Liga mit acht Teams muss man dazu unter die besten vier kommen. „Geht man in die Kabine und fragt, wollen die Jungs sicherlich zum dritten Mal in Folge Meister werden. Ich gehe aber nicht hin und sage, ihr müsst unbedingt das Triple holen. Wir sind der einzige Verein in der Liga, der seinen Spielern nichts bezahlt. Wir wollen in die Playoffs und die, die Geld zahlen, ein wenig ärgern und ihnen eine lange Nase drehen“, sagt Rustige.

Mit dem dritten Platz in der Abschlusstabelle ist die Ausgangslage des SCB, doch wieder ins Finale zu kommen, aber ganz gut. Den Hauptrundenmeister Zweibrücken hat das Team von Trainer Jakob Vostarek zwar zwei Tage vor Weihnachten in der EgeTrans-Arena mit 4:2 geschlagen, vor einer Woche gab es aber auch eine böse 2:8-Abreibung in der Pfalz. Deshalb ist man froh, den Hornets erst einmal aus dem Weg zu gehen und möglicherweise erst im Finale auf sie zu treffen. Gegen Halbfinalgegner Ravensburg sieht die Bilanz deutlich angenehmer aus. In den ersten beiden Begegnungen unterlag Bietigheim zwar mit 3:6 und 4:7, doch man hielt einigermaßen mit. Ende Januar folgte schließlich ein 8:6-Erfolg in Oberschwaben.

„Ab Januar haben sich die Jungs gefangen und die Saison noch gerettet“, freut sich Rustige, der als Torhüter mit dem einen oder anderen selbst noch zusammengespielt hat. „Wichtig war auch, dass beispielsweise Marco Windisch zurückgekehrt ist. Er hat zwar einen Knorpelschaden, beißt aber die Zähne zusammen und spielt mit Schmerzen“, berichtet der SCB-Vereinsmanager. Überhaupt ist er froh um die Spieler, die schon bei den Profis reinschnuppern durften. „Die kennen die ganzen Situationen und gehen viel lockerer damit um.“

So wäre es auch nicht verwunderlich, wenn die „kleinen“ Steelers in den Playoffs wieder etwas reißen würden. Dass sie bereit sind, haben sie zum Abschluss beim 6:2 gegen Schlusslicht Mannheim gezeigt. Thorsten Weisler traf vor 200 Zuschauern doppelt. Eric Freeburg, Kapitän Matthias Vostarek, Windisch und Nicholas Rodriguez ließen die weiteren Treffer folgen. Weiter geht es voraussichtlich am Freitag in Ravensburg mit dem ersten Halbfinalspiel.

 
 
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