Elbe-Areal in Bietigheim-Bissingen Stadträte sagen Ja zu Planentwurf

Von Uwe Mollenkopf
Das Elbe-Areal mit den denkmalgeschützten ehemaligen Fabrikgebäuden aus der Luft. Letztere bleiben erhalten und werden gewerblich genutzt. Foto: /Martin Kalb

Der Entwurfsbeschluss für die Umnutzung des früheren Industriegeländes fiel einstimmig. Dort sind 200 Wohnungen geplant. 

Im Vorfeld hatte der Kreisverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) nochmals bemängelt, dass zu viele alte Bäume weichen müssten und zu wenig Grün übrig bleibe. Doch bei der Beratung und Abstimmung über den Entwurfsbeschluss für das 2,5 Hektar große Gebiet zwischen Stuttgarter-, Hans-Stangenberger-, Wilhelm- und Austraße, welches auch das rund 1,6 Hektar große ehemalige Betriebsgelände der Firma Elbe beinhaltet, war das nur indirekt ein Thema. Die Stadträte waren zufrieden mit den überarbeiteten Planungen und billigten den Entwurf unisono. Die Bietigheimer Wohnbau als Eigentümer kann damit ihre Planungen für das Elbe-Gelände, auf dem neue Wohn- und Gewerbeflächen entstehen sollen, fortführen.

Das städtebauliche Konzept habe in den vergangenen zwei Jahren eine sehr erfreuliche Entwicklung durchlaufen, sagte Marcus List (CDU). Das Areal solle jetzt über das auf dem Parkplatz Wilhelmstraße vorgesehene Quartiersparkhaus mit „Mobilitätszentrum“ erschlossen werden, ein Teil der Bäume solle erhalten bleiben, führte er als positive Aspekte an. Viele Flächen würden entsiegelt. Und: Durch einen möglichen Steg am Mobilitätszentrum könne auch eine Verbindung ins Bogenviertel geschaffen werden, was ebenfalls positiv sei.

Die Pläne seien ein wichtiger Beitrag zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt, sagte Thomas Reusch-Frey, der Fraktionschef der SPD. 200 neue Wohnungen sind hier geplant. Man dürfe sich nicht auf das Zählen von Bäumen beschränken, so Reusch-Frey in einem Seitenhieb auf die Kritiker. Er gab zu bedenken, dass hier vorher Schleifmittel produziert wurden, mit schädlichen Folgen für die Umwelt.

Er sei schon vom ersten Plan „sehr positiv überrascht“ gewesen, was die Zukunft des Areals angehe, meinte Albrecht Kurz (GAL). In den letzten zwei Jahren seien die Planung nun nochmals verbessert worden. Was die Bäume angeht, so blieben die großen und mächtigen weitgehend stehen.

Dass die Erschließung nicht mehr von Bissingen her erfolgen soll, lobte wie zuvor schon List auch Dr. Arno Steilner (FDP). Mehr Grün, so der Liberale, wäre nur mit dem Bau eines Hochhauses ähnlich dem Sky-Turm gegangen. Doch auch so seien die Planungen gut.

Quartiermitte bleibt autofrei

Zuvor hatte bereits Baubürgermeister Michael Wolf das Vorhaben auf dem Elbe-Areal als ein Projekt bezeichnet, „das wir dringend brauchen“. Die Wohnbau sei der Stadt bei der Planung entgegengekommen und habe zum Beispiel auf eine Tiefgarage an der Hans-Stangenberg-Straße, im Bereich des Baumbestandes, verzichtet. Außerdem bleibe die Quartiermitte autofrei, was Raum für Begegnungs- und Aufenthaltsflächen biete. Das Mobilitätszentrum werde noch zu Ende konzipiert, so Wolf. Er betonte, dass es im weiteren Verfahren nochmals eine Bürgerbeteiligung vor Ort geben werde.

 
 
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