EnBW in Walheim Klärschlamm-Pläne vorerst auf Eis

Von Michael Soltys
Die Gegner der Klärschlammverbrennungsanlage der Initiative „Bürger im Neckartal“ bildeten mit ihren Plakaten ein Spalier. Foto: Oliver Bürkle

Bei einem Gespräch in der Gemeindehalle wurde zwischen den Städten und Gemeinden und dem Energieerzeuger ein Moratorium vereinbart. Im ersten Quartal 2022 findet ein Bürgerdialog statt.

Nein zur Klärschlammverbrennung in Walheim“ – das stand auf den Schildern, zwischen denen Vertreter der EnBW, Bürgermeisterin Tatjana Scheerle aus Walheim und die Bürgermeister aus Besigheim (Steffen Bühler), Gemmrigheim (Jörg Frauhammer) und Kirchheim (Uwe Seibold) durch das Spalier der Gegner zur Gemeindehalle in Walheim marschierten.

Bekanntlich plant der Energiekonzern, nach der Stilllegung des Dampfkraftwerks auf dem Gelände am Neckar eine Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm zu bauen. Bürger aus Walheim selbst und aus den Anliegerkommunen hatten darauf mit Protesten reagiert und wehren sich mit allen Kräften gegen die Pläne, im engen Neckartal eine solche Großanlage zu errichten. Auch aus den Rathäusern und den Gemeinderäten bekam die EnBW Gegenwind.

Im Saal selbst folgte eine rund zwei Stunden lange intensive Diskussion „in sehr guter Gesprächsatmosphäre“, berichtete der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Vogt. Er hatte zu der Gesprächsrunde eingeladen, an der auch sein Landtagskollege Tayfun Tok von den Grünen teilnahm.

Keine Entscheidung,
aber konkrete Ergebnisse

Eine Entscheidung über Ja oder Nein wurde nicht getroffen, aber das war wohl auch nicht die Erwartung der Teilnehmer. Konkrete Ergebnisse gab es dennoch, wie Vogt im Nachgang der Veranstaltung der BZ gegenüber sagte.

Danach wurde in der Sitzung eine Art Moratorium vereinbart. Die EnBW werde in den kommenden Monaten keine Anträge stellen, die für den Betrieb der Klärschlammverbrennungsanlage, KVA, nötig wären, teilte Vogt mit. Der Energieerzeuger habe zugesagt, „keine weiteren Fakten zu schaffen und von offiziellen Planungsschritten für die KVA abzusehen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Im ersten Quartal des Jahres 2022 wird es einen „Bürgerdialog“ geben wie der Landtagsabgeordnete Vogt es nannte. Daran teilnehmen werden die EnBW und die Gemeinderäte aus den Kommunen Walheim, Besigheim, Gemmrigheim und Kirchheim. Nach den Bürgermeistern sollen auch sie die Gelegenheit bekommen, intensiv ihre Position gegenüber der EnBW darzulegen. Auch die Bürgerinitiative „Bürger im Neckartal“ werde zu dem offenen Austausch eingeladen.

 
 
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