Ende 2021 sollen in Freudental die Patienten einziehen Der Schlüssel ist übergeben

Von Jürgen Kunz
Das von der Wohninvest Holding erworbene Schloss Freudental wird zu einer Privatklinik für moderne Psychiatrie und Psychotherapie umgebaut.⇥ Foto: Martin Kalb

Für die geplante private Akutklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Freudentaler Schloss wurden die Bauanträge eingereicht. Es sollen Einzel- und Doppelzimmer für rund 70 Patienten entstehen.

Ich begrüße die Pläne, die vor allem auch den Erhalt der Schlossgebäude sichern. Auch wird es der größte Arbeitgeber – und das Interesse hier von Seiten der Bürger ist sehr groß“. Das sagt Bürgermeister Alexander Fleig, nachdem die Wohninvest Holding, die das Schloss Freudental erworben hat, die Pläne für den Umbau zur privaten Akutklinik für moderne Psychiatrie und Psychotherapie eingereicht hat. Das Schloss soll an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. „Alles positive Entwicklungen für die Gemeinde – natürlich schade ist, dass der Zugang zum Schlossareal nicht mehr möglich sein wird“, so der Rathauschef.

Die Schlüsselübergabe ist erfolgt, der Bauantrag ist eingereicht. Begehungen vor Ort mit Fachexpertinnen und Fachexperten aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen sowie Psychotherapie und Psychosomatik haben bereits stattgefunden, teilt das Unternehmen mit. „Wir sind zurzeit mitten in den Vorbereitungen für den Beginn des Umbaus“, sagt die verantwortliche Projektleiterin Sabine Schneider. „Mit der Schlüsselübergabe ist ein wichtiger Schritt getan. Nun hoffen wir auf eine schnelle positive Entscheidung über den Bauantrag, damit unser Zeitplan aufgeht und wir Ende nächsten Jahres die ersten Patientinnen und Patienten begrüßen können.“

Umbau der Gebäude

Im Bauantrag ist die Sanierung und der Umbau aller bestehenden Gebäude auf dem Schlossgelände für die neue Nutzung als Spezialklinik geplant und beantragt. Neubauten sind derzeit nicht beantragt, erklärt Fleig gegenüber der BZ. Im Schlosshauptgebäude sollen neben der Küche und Essensräumen vor allem die Zimmer (Einzel- und Doppelzimmer) für etwa 70 Patienten eingerichtet werden – ähnlich einem Hotelbetrieb. Sämtliche Bestandsgebäude von Schloss Freudental sind also Teil des Konzepts (siehe Infokasten). „Uns war bei der Planung von Anfang an wichtig, das komplette Gelände und alle Gebäude für die Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen“, betont Sabine Schneider. „Zweck und Nutzung der Bestandsgebäude stehen bereits fest“, fügt Geschäftsführerin Silke Reichmann hinzu. „Das medizinisch-therapeutische Konzept auf Schloss Freudental ist ganzheitlich angelegt und bezieht viele verschiedene Methoden mit ein, wie zum Beispiel Kunst, Musik und Sport.“ Die Immobilie passe perfekt in dieses Konzept.

Künftig 100 Beschäftigte

In seiner Sitzung am 16. Dezember wird der Gemeinderat über den eingereichten Bauantrag beraten und entscheiden. Fleig: „Da hier eigentlich keine Befreiungen vom bestehenden Bebauungsplan beantragt werden, bestehen aus meiner Sicht keine Bedenken. Vielmehr freue ich mich, dass die Schlossgebäude saniert und erhalten werden.“ Hinsichtlich des inneren Umbaus wird das Landratsamt die bauordnungsrechtlichen Punkte (unter anderem der Brandschutz) prüfen, und natürlich ist auch die Denkmalschutzbehörde eingebunden und wird auf einen denkmalgerechten Umbau schauen. Der Einzug der ersten Patienten in das Schloss ist für Ende 2021 geplant. Daher laufen bereits erste Personalgespräche – rund 100 Beschäftigte, von der ärztlichen Leitung bis zum Reinigungspersonal, sorgen zukünftig für eine Rundumbetreuung in der Privatklinik. „Ein großer Teil des Stammpersonals, das wir einplanen, kommt aus Freudental und der Umgebung“, sagt Silke Reichmann. „Dieses Ziel verfolgen wir ebenfalls für das ärztliche und therapeutische Fachpersonal.“

Schloss- und Rathausplatz

„Der Schloss- und Rathausplatz erfährt natürlich damit eine weitere Bedeutung – deshalb habe ich ja bereits die Planungen beauftragt, und wir machen uns auch Gedanken zu einem Verkehrskonzept“, betont Fleig gegenüber der BZ. Hier sollte man 2021 die Planungen abschließen, so dass dann in den folgenden Jahren eine entsprechende Aufwertung erfolgt, die allerdings bis zur Eröffnung der Spezialklinik nicht möglich sein werde. „Durch die Eigentümerpläne kommt insgesamt sicher wieder mehr Leben in die Ortsmitte“, so der Bürgermeister.

Info Die private Akutklinik Schloss Freudental wird unter dem Dach der Dr. Karsten Wolf AG betrieben, die im nordrhein-westfälischen Erftstadt im Schloss Gracht bereits ein ähnliches Projekt realisiert hat.

 
 
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