Die Biogasanlage der Agrarenergie Andelbach GmbH in Markgröningen liefert künftig Wärme für das Wärmenetz im Bereich des alten Orts in Tamm. Am Montag war die Einweihung.
Energieversorgung Wärme aus Biogas für die Stadt Tamm
Die Biogasanlage der Agrarenergie Andelbach GmbH in Markgröningen wurde am Montag feierlich eingeweiht.
Der Anschluss der Biogasanlage sei ein weiterer Schritt auf dem Weg hin „zu einem klimaneutralen Wärmenetz und damit der unabhängigen und preisstabilen Wärmeversorgung“ für die Bürger, teilt Martin Bernhard, der Bürgermeister der Stadt Tamm, mit. Die Biogasanlage versorge rund 200 Haushalte mit Wärme. „Wir nutzen nun die unvermeidbare Abwärme der Stromerzeugung, die bisher nicht verwendet, sondern an die Umgebungsluft abgegeben wurde“, erläutert Bernhard weiter.
Gas in Spitzenzeiten
Durch den Zuwachs wird das Wärmenetz im alten Ort in Tamm über Biomasse und die Biogasanlage, zu Spitzenzeiten auch noch über Gaskessel versorgt. Die nächsten geplanten erneuerbaren Wärmequellen seien eine effiziente Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung sowie eine große Luft-Wasser-Wärmepumpe im Rahmen des Neubaus der Feuerwehr, teilt die Energieagentur des Landkreises Ludwigsburg mit. Schrittweise solle das Netz so bis 2030 klimaneutral werden.
In der Biogasanlage werden Energiepflanzen und biogene Reststoffe (zum Beispiel Grünschnitt) zu Biogas vergoren. Das gereinigte Biogas kann über einige Stunden gespeichert und anschließend in Blockheizkraftwerken in Strom zur Einspeisung ins öffentliche Netz und in Wärme umgewandelt werden.
Auch Schule wird versorgt
Künftig wird der Strom verstärkt in den Stunden produziert, in denen von Sonne und Wind weniger kommt als im Stromnetz nachgefragt wird, so die Energieagentur. Im Rahmen der Sektorkopplung würden Biogasanlage und Wärmenetz also zu einer günstigen und verlässlichen Energieversorgung beitragen. Anders als Strom kann Wärme günstig gespeichert werden, sodass die produzierte Wärme auch noch einige Stunden später in Tamm die Häuser beheizt. Neben dem Wärmenetz Tamm versorgt die Biogasanlage in Markgröningen zudem die August-Hermann-Werner-Schule des Landes.
Die Stadt Tamm zeige, dass die Wärmeversorgung als Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge durch die konsequente Planung und den Bau von Wärmenetzen vorangebracht werden könne, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie schaffe Verlässlichkeit in Bezug auf die künftige Wärmeversorgung und durch die Kommunikation des Ausbauplans in Jahresschritten Transparenz. bz