Erligheim Erligheim wird zum Kulturdorf

Von Gabriele Szczegulski
Mit dem ersten Erligheimer Openair war dem Verein Bricklebrit den Start seiner Kulturtätigkeit in Erligheim gelungen, nun folgt im November der „Kulturherbst im Dorf“.⇥ Foto: Werner Kuhnle

An drei Wochenenden im November veranstaltet das Bricklebrit mit 13 Bands und Künstlern dank der Förderung des Landes den „Kulturherbst im Dorf“.

Jubel brach bei den Mitgliedern des Vereins „Das Bricklebrit e.V. 1. Mundart-, Lieder- und Geschichtenhaus“ in Erligheim aus, als die Nachricht aus dem Ministerium für Kunst kam, dass sie durch das Förderprogramm „Kultur trotz Abstand“ 28 525 Euro bekommen.

Der Jury hatte das Konzept des Vereins und seines Vorsitzenden Jürgen Kunz namens „Kulturherbst im Dorf – analog und digital – gefallen, mit dem die kleine Gemeinde Erligheim quasi in ein Kulturdorf verwandelt wird. Dabei werden verschiedene Räumlichkeiten und Erligheimer Gastronome und Weinproduzenten einbezogen. Und das zum ersten Mal – und an drei Wochenenden im November wird Musik und Kabarett geboten. Auch unter dem vom Bricklebrit für das kulturelle Konzept ausgegebene Motto, Veranstaltungen in Dialekt zu bevorzugen. „Es ist das erste Mal, dass wir ohne wirtschaftliche Zwänge ein Programm zusammenstellen können“, sagt Kunz. „Der Verein will mit diesem Fördergeld auch erreichen, dass die örtlichen Gastronome und Weingüter wirtschaftlich vom Kulturherbst profitieren können“, so Kunz weiter.

Die gelungene Feuertaufe fand im September mit dem ersten Erligheimer Openair auf dem Bolzplatz an der Schulstraße statt. Mitten in Corona-Zeiten nahmen 150 Besucher das Angebot, endlich mal wieder ein Konzert zu besuchen, wahr.

Nach der Botschaft vom Geldsegen machten sich sich die Vorsitzenden Kunz und Dieter Bröckel gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern daran, das Konzept in die Realität umzusetzen und seit Anfang dieser Woche steht es nun: 13 Künstler und Bands werden an drei Wochenenden und in insgesamt sieben Locations auftreten. Schnell hatten sich mit dem Weinbau Reichert, dem Grünen Baum, der Mayer-Eventgastronomie, der evangelischen Gemeinde, die die Johanneskirche zur Verfügung stellt, sowie der Gemeinde, deren Bürgerhaus Vordere Kelter das Bricklebrit bespielt, Kooperationspartner gefunden.

Das Geld reicht nicht nur für die angemessenen Gagen der Künstler, auch soll Technik dafür eingekauft werden, die die Auftritte ins rechte Licht setzt und für den guten Ton sorgt. Zudem konnten die Veranstalter Künstler einladen, wie Barbara Weinzierl aus München, die überregional bekannt sind, die bis auf zwei alle bereits im ehemaligen Café Bricklebrit aufgetreten sind und von deren Qualität die Erligheimer Veranstalter sich überzeugen ließen.

Das Konzept sieht vor, dass die Künstler immer 40 Minuten lang spielen, dann gibt es eine Pause, in der nicht nur die Hygienevorschriften umgesetzt werden können, sondern in der auch die Besucher zur nächsten Location gehen können. Die Besucher können sich Tickets für einzelne Tage, aber auch Mehrtagestickets kaufen.

Wohlweislich nennt der Verein seine Veranstaltung „analog und digital“. „Unser großer Wunsch ist es, alle Auftritte live im Internet zu streamen“, so Kunz. Dies sei allerdings technisch und von der Ausstattung eine große Herausforderung.

Erste Gespräche mit einem professionellen Streaming-Anbieter in Berlin fanden bereits statt, ob dies allerdings möglich wird, hänge auch davon ab, dass eine entsprechende Anzahl von Kameras und Laptops vor Ort bedient werden müssen. „Klar ist, auf jeden Fall werden wir alle Auftritte mit eigenen Sendungen im Bricklebrit-Radio senden“, sagt Dieter Bröckel, Macher des Radios.

 
 
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