Das Gelände beim Feuerwehrhaus in Erligheim wurde zum Rummelplatz am vergangenen Sonntagnachmittag. Der Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr lockte nicht nur extrem viele Erligheimer, sondern auch Gäste aus der Umgebung an. Die Jugend der rührigen Erligheimer Wehr hatte ihre Posten eingenommen und betreute einzelne Stationen der Feuerwehrolympiade. An den Ständen gab es Erfrischungen jeder Art – der Nachwuchs der Feuerwehr war auch hier am Start.
Erligheim Feuerwehr-Fest wie aus dem Bilderbuch
Die Freiwillige Feuerwehr Erligheim lud zu einem Tag der offenen Tür ins und ums Feuerwehrhaus ein.
Einblick in das Wirken
Und: Die Erligheimer Feuerwehr scheute weder Mühen noch Aufwand, um der Bevölkerung einen Einblick in ihr Wirken im Notfall zu geben. „Schon viele Jahre lang laden wir im Zwei-Jahres-Rhythmus zu diesem Festwochenende ein“, sagte Kommandant Jan Rothenburger. Am Samstagabend lockte der Barbetrieb viele Besucher an. Dieses Mal legte DJ Jochen aus Löchgau auf. In der Halle, in der am Sonntag schon die Bierzeltgarnituren für den Nachmittagskaffee standen, ging am Samstagabend davor die Post ab. „Das haben wir heute Nacht um zwei, als die DJ-Party vorbei war, noch alles umgebaut“, so der Kommandant.
Bei jedem Tag der offenen Tür sind mehr als 40 Mitglieder im Einsatz, doch das reicht nicht aus, um dem Ansturm an Gästen gerecht zu werden. Zusätzlich helfen die Partner der Aktiven mit. Auch die Alterswehr ist mit Anhang dabei. Es gibt einen Schichtplan, um Helferchaos zu vermeiden. „Zwischen 50 und 60 erfahrene Helfer brauchen wir, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren“, sagt Jan Rothenburger.
Der Kommandant schwört auf die Kinderolympiade und auf die Schauübungen, die bei jedem Tag der offenen Tür für Furore sorgen. „Die Olympiade hat sich bewährt. Wir haben fünf Stationen aufgebaut, die die Jugendfeuerwehr betreut. So kommen Kinder mit den Jugendlichen im Verein in Kontakt. Es gibt zum Beispiel eine Spritzwand und einen Wettkampf im Sandsack-Füllen in atemraubendem Tempo“, sagte er. Weil die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur aus der Organisation von Festen dieser Art besteht, sondern auch aus Einsätzen, die psychisch auch verkraftet sein wollen, hat die Notfallseelsorge des Landes ebenfalls einen Stand in Erligheim aufgebaut. Diese Organisation steht bei traumatisierenden Einsätzen für die Einsatzkräfte zur Verfügung und für Angehörige der Opfer.
Auch benachbarte Feuerwehren wie die aus Bietigheim-Bissingen lassen sich am Festwochenende sehen. Im Container für technische Hilfeleistung wird die gesamte Feuerwehrtechnik gezeigt.
„Wir haben einen sehr guten Bestand in der Kinder- und Jugendfeuerwehr, aber trotzdem ist es wichtig, Zeichen zu setzen“, machte Rothenburger deutlich. 24 Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren wachsen in der Jugendfeuerwehr heran. Ebenso viele sorgen in der Kinderfeuerwehr schon jetzt dafür, dass in Erligheim auch in Zukunft hoffentlich jedes brennende Haus gelöscht werden kann.
Schauübung auf dem Feld
Der Blick des Besuchers fiel dann bei der Schauübung der Erligheimer Feuerwehr auf eine Einbauküche, die auf dem Feld aufgebaut war – allerdings ohne technische Geräte wie Herd oder Spülmaschine. „Bei unserer Schauübung wollen wir dieses Mal einen Fettbrand simulieren“, so Rothenburger.
Die Feuerwehrleute Lukas Mayer und Oliver Pirgl erhitzten das Fett, bis es brannte. Die Schwierigkeit: „Einen Fettbrand darf man niemals mit Wasser löschen, weil das zu einer dramatischen Explosion führt. Das wollen wir hier simulieren“, erklärte der Erligheimer Kommandant. 20 Minuten dauerte es, bis das Fett anfing, zu brennen. In langen Reihen hockten viele Kinder wartend auf dem Boden, bis es endlich so weit war: Die geführte Explosion verwandelte die ausrangierte Einbauküche in eine verkohlte Höhle.