Erligheim und der Flächennutzungsplan für die kommenden 15 Jahre Auch Erligheim will weiter wachsen

Von Uwe Deecke
Der Blick auf Erligheim aus Richtung Südwesten. Hier möchte die Gemeinde ein neues Baugebiet ausweisen.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Anfang November beschließt der Gemeindeverwaltungsverband Bönnigheim den Flächennutzungsplan. In Erligheim diskutierte jetzt der Gemeinderat die Pläne für die nächsten 15 Jahre.

Es sind ein paar Veränderungen eingetreten.“ Mit diesen Worten stellte Uwe Müller vom Planungsbüro KMB im Erligheimer Gemeinderat die aktuelle Version des Flächennutzungsplanes vor. Der Verband Region Stuttgart habe keine Einwände gegen die Ausweisung eines Campingplatzes auf einer Fläche von 1,2 Hektar im Westen der Gemeinde. Erweitern möchte Erligheim auch seine Gewerbeflächen um zwei Hektar, was sich begründen lasse. „Entsprechende Anfragen sind da“, so Müller in der Sitzung.

Neue Wohnflächen sollen im Südwesten im neuen Baugebiet „Kuhäcker Habertsau II“ auf einer Fläche von 3,1 Hektar entstehen, etwa 20 Prozent mehr als geplant. „Es ist nicht sicher, dass die Region das ohne Kritik durchgehen lässt“, erläuterte der Planer. „Ich werde es dem Verband Region Stuttgart gerne vortragen“, erklärte Bürgermeister Rainer Schäuffele, doch bevor man gar nichts bekomme, werde man auch mit einem kleineren Gebiet leben müssen.

Aktualisiertes Kataster

Ärgerlich ist aus Sicht von Schäuffele, dass das Baugebiet „Aichert Nord“, dass im beschleunigten Verfahren bebaut wird, nun auch in die Gesamtrechnung einfließt. Die 42 gemeindeeigenen Bauplätze dort fanden rund 150 Interessenten und es wurden bereits rund ein Dutzend davon verkauft. Alle Käufer haben dabei eine Bauverpflichtung innerhalb von drei Jahren nach Erschließung, die gerade begonnen wurde (die BZ berichtete).

Vor Kurzem wurde auch das Baulückenkataster aktualisiert, in dem unbebaute Grundstücke in der Gemeinde geführt werden. Mit diesem lasse sich ebenfalls ein höherer Flächenbedarf im neuen Wohngebiet gegenüber der Region begründen.

Im Entwurf meldet die Gemeinde neben einer kleinen Erweiterungsfläche für die Schule auch ein „Sondergebiet Bauhof“ im Norden des Orts an, das 2,3 Hektar groß ist. Dass dies aber auch später etwa als Wohnbaufläche genutzt werden könnte, schloss Planer Müller nicht aus. Bei einer Gegenstimme stimmte das Gremium anschließend diesem Entwurf zu.

Kritischer Blick nach Löchgau

Die Pläne des Gemeindeverwaltungsverbands Besigheim, wo oft ein höherer Bedarf angemeldet wird, nahm das Erligheimer Gremium zustimmend zur Kenntnis. Hier seien insbesondere die hohen Flächenausweisungen der Gemeinde Löchgau zu betrachten, die sich beinahe so stark wie die Stadt Besigheim entwickle. „Wir müssen das im Auge behalten, bevor wir weiter Infrastrukturmaßnahmen nachziehen müssen“, sprach Schäuffele die Folgen für Verkehr und Schulentwicklungsplanung der weiterführenden Schulen in Bönnigheim und Besigheim an. Man plane dort mit einer Vierzügigkeit der Schulen, die ebenfalls ins Gewicht falle.

Dass die Kommunen Gemmrigheim und Walheim eher einen erhöhten Bedarf begründen können, erklärte Planer Uwe Müller damit, dass beide an der Entwicklungsachse am Neckar lägen, die viel Potenzial habe. Der Gemeinderat nahm die Pläne des Verwaltunsgverbands Besigheim anschließend einstimmig zur Kenntnis.

 
 
- Anzeige -