ERster baden-württembergischer Aktionstag Jugendfeuerwehren übernehmen den Freizeitpark

Von Susanne Yvette Walter
Beim Jugendfeuerwehrtag in Tripsdrill gab es vor der großen Achterbahn jede Menge Aktionen fürs Publikum. &x21e5; Foto: Fotos: Werner Kuhnle

Unter dem Motto „Wasser Marsch“ fand der erste gemeinsame Aktionstag statt. 2700 junge Feuerwehrleute stellten ihre Arbeit vor.

Zum ersten Mal starteten die Jugendfeuerwehren des Landes gemeinsam am Samstag einen Aktionstag im Freizeitpark Tripsdrill bei Cleebronn. Frei nach dem Motto „Wasser Marsch“ stellten Jugendfeuerwehren aus Baden-Württemberg auch Gefahrensituationen nach und luden neugierige Besucher zu gemeinsamen Löschübungen ein.

Die ganze Pallette ihrer Einsatzfahrzeuge hatten die Floriansjünger mitgebracht. Allein die große Drehleiter war ein von weither sichbarer Publikumsmagnet. Dazu kamen Feuerwehrmotorräder, ein Feuerwehrboot, wie es gerade zu Wasser gelassen wird, und sogar ein Feuerwehrquad, das im Ernstfall zur Informationsübermittlung zwischen den Einsatzkräften genutzt wird.

Aktionsmeile vor
der Achterbahn

Auf einer Aktionsmeile vor der Kulisse der Tripsdriller Achterbahnen war eine Ständelandschaft aufgebaut. Dort konnte man live bei einer Fettexplosion dabei sein oder erleben, wie die Feuerwehr vorgeht, wenn jemand von den Flammen erfasst wurde und selbst lichterloh brennt.  Eines der Mannschaftszelte war in Rauch gehüllt. Neugierige konnten reingehen und im Rauch Gegenstände suchen und dabei hautnah erleben, wie der Rauch auch im Ernstfall in der Nase beißt.

Mit der groß angelegten Aktion wollen Jugendfeuerwehren ihren Nachwuchslücken begegnen, die während der Coronapandemie entstanden sind. Über ein Jahr lang hatten die Jugendfeuerwehren im ganzen Land keine Gelegenheit, bei Großveranstaltungen wie Straßenfesten ihre Einsatzbereitschaft in der Öffentlichkeit zu zeigen.

„Für uns ist der Freizeitpark perfekt als Veranstaltungsort. Er ist so attraktiv für unsere Jugendlichen, und sie können zugleich ihre Arbeit in den Abteilungen zeigen“, sagt Oliver Semmler, stellvertretender Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehren Baden Württemberg.

Wie Perlen an der Schnur reihten sich allein die Mannschaftswagen auf. Das war schon Blickfang Nummer eins auf dem Parkplatz des Freizeitparks. Viele Abteilungen im Land ließen sich die Möglichkeit nicht entgehen, hier Werbung für ihre wichtige Arbeit zu machen.  2700 Kinder und Jugendliche waren im Einsatz, mit ihnen Jugendbetreuern und Verantwortlichen der Wehren. „Man sieht hier, wie sehr sich Jugendliche in ihren Feuerwehrfamilien wohlfühlen und sich mit dem Feuerwehrwesen identifizieren“, so Oliver Semmler und zeigt auf eine Gruppe, die gerade auf dem Rasen liegt und mit ihren Körpern die Initialen ihrer Abteilung nachlegt – fürs Drohnenfoto, denn die gehören längst ins Feuerwehr-Equipment. 

Bissinger Wehr
auf Motorrädern

Einer, der die Leiter bei der Feuerwehr schon früh hochgeklettert ist, ist Johannes Eberhardt, Jugendwart bei der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen. Die Bissinger Wehr nahm mit zwei Feuerwehr-Motorrädern an der Aktion teil. Kinder durften probesitzen und strahlten. Johannes Eberhardt betreut aktuell eine Gruppe von 27 Jugendlichen, darunter zwölf Mädchen. „Nach eineinhalb Jahren Corona sind auch bei uns junge Leute ausgestiegen. Diese Lücken sollten nicht bleiben und größer werden, sonst fehlt es uns irgendwann an Einsatzkräften“, so der Jugendwart.

 
 
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