„Es gibt zur Zeit Wichtigeres, als unseren Handball“ Bundesliga der Frauen abgebrochen

Von bz/sim
Die amtierenden Deutschen Meister der SG BBM Bietgheim können sich den dritten Stern dieses Jahr vermutlich nicht mehr holen. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Aufgrund der immer schärferen Behördenvorgaben sieht der Ligenvorstand keine Chance auf Fortsetzung.

Die Handball Bundesliga Frauen (HBF) bricht die Erste und Zweite Bundesliga ab. Als Grund hierfür nannte die HBF die sich zuspitzende Situation das Coronavirus betreffend. Sportliche Absteiger aus den beiden Bundesligen gibt es nicht. Das Olymp Final-Four kann wegen behördlicher Vorgaben ebenfalls nicht wie geplant am 23. und 24. Mai stattfinden, eine Verlegung wird geprüft.

„Die Vorschriften der Behörden verschärfen sich täglich: Bis mindestens Ende April ist kein regulärer Trainingsbetrieb für die HBF-Clubs möglich. Auch für die Zeit danach gibt es noch keinerlei Gewissheit“, teil die HBF mit. Immer mehr Quarantäne-Fälle erreichten nun auch den Handball. Für die Ligagesellschaft stehe die Gesundheit der Spielerinnen sowie aller darüber hinaus am Spielbetrieb beteiligten Personen im Vordergrund. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen und politischen Entscheidungen und in Verantwortung gegenüber seinen Mitgliedsvereinen sieht der HBF-Vorstand sich gezwungen, die aktuelle Bundesliga-Saison 2019/20 abzubrechen. Gleichzeitig hat der Vorstand beschlossen, dass es für die laufende Saison keine sportlichen Absteiger aus den beiden höchsten Ligen gibt. Über mögliche Aufsteiger sowie die Vergabe der internationalen Startplätze wird späteren Zeitpunkt entschieden.

Geisterspiele unzumutbar

„Mit Baden-Württemberg hat ein Bundesland nun Veranstaltungen generell bis auf Weiteres verboten, eine entsprechende Verordnung gilt bis Mitte Juni. Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sogenannte Geisterspiele, würden die HBF-Clubs aufgrund der damit verbundenen Einnahmeverluste beim Ticketing und Sponsoring in unzumutbarer Weise belasten. Schon jetzt stehen die 14 Erst- und 16 Zweitligisten im Hinblick auf die kommende Saison vor enormen, nie da gewesenen wirtschaftlichen Herausforderungen“, begründet die HBF in einer Mitteilung vom Mittwochnachmittag den Abbruch.

„Wir alle sind sehr traurig. Wir hatten gerade einen richtig guten Lauf und wollten den dritten Stern nach Bietigheim holen. Wir waren auch absolut dazu bereit“, äußerte sich Martin Albertsen, der scheidende Trainer des amtierenden Deutschen Meisters SG BBM Bietigheim zu diesen Neuigkeiten. Er, der sich nun ohne weiteres Spiel aus Bietigheim verabschieden muss, äußerte aber auch Verständnis für die Entscheidung. „Es gibt zur Zeit Wichtigeres, als unseren Handball. Wir müssen alle zusammen schauen, dass wir dieses Virus stoppen. Ich denke deshalb, dass es die richtige Entscheidung war“, so Albertsen.

 
 
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