Die Haut fahl, die Augen unnatürlich geweitet und blutunterlaufen, das Gesicht zu einer schrecklichen Grimasse verzerrt. Beim Besuch dieses Jahrmarkts wird davon abgeraten, den Clowns, Dompteuren und Wahrsagerinnen zu vertrauen, denn sie wollen nur eines: Angst und Schrecken verbreiten.
Event: „Schaurige Altweibernächte“ Finstere Kreaturen und schaurige Gestalten in Tripsdrill
Bei den „Schaurigen Altweibernächten“ in Tripsdrill in Cleebronn wird den Besuchern und Besucherinnen das Fürchten gelehrt. Neben Grusellabyrinthen sind auch Achterbahnen offen.
Auch nächstes Wochenende offen
Am vergangenen Wochenende fand im Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn zum zehnten Mal die Gruselveranstaltung „Schaurige Altweibernächte“ statt, die das Team des Cleebronner Abenteuerparks gemeinsam mit dem Verein „MaisMaze“ aus Ditzingen veranstaltet. Auch am kommenden Freitag und Samstag gibt es nochmals die Möglichkeit, sich ordentlich erschrecken zu lassen. 2014 fand das Horror-Event kurz vor Halloween erstmals in Tripsdrill statt – seitdem hat sich die Veranstaltung immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt. Und das kommt an, bestätigt der Pressesprecher von Tripsdrill, Birger Meierjohann: „Wir rechnen in diesem Jahr wieder mit rund 10 000 Besuchern.“
Die Konzepte für die Schauerwelten werden dabei vom Verein „MaisMaze“ entworfen, die Schreiner und Techniker von Tripsdrill haben dann die Aufgabe, aus den Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, die Labyrinthe zu bauen und durch Schummerlicht und Gruselklang zum Leben zu erwecken. Angefangen hat alles mit 24 Grusel-Darstellern, mittlerweile sind es 64 Profi-Erschrecker, die und Besucherinnen und Besucher das Fürchten lehren, ob im weitläufigen Außenbereich, dem „Jahrmarkt des Grauens“ mit seinen außer Rand und Band geratenen Zirkus-Darstellern oder in den vier liebevoll ausgestalteten Gruselkabinetten, die jeweils eine eigene Geschichte zu erzählen haben.
Vier Labyrinthe, vier Geschichten
Während man im Labyrinth „Erntet Furcht“ durch enge Gänge läuft und auf grauenerregende Vogelscheuchen trifft, von unheimlichen Geräuschen verängstigt und von nahenden Traktoren erschreckt wird, entdeckt man „Im Bann des Abenteuers“ die Sage der „Sieben Schwaben“, mit denen sich bereits die Gebrüder Grimm beschäftigten.
Detailverliebt zeigt sich die Raumfolge von „Endstation“. Dort laufen Besucher in Kleingruppen durch den „Schwaben-Express“ und erleben die Zugwelt der 1920er-Jahre, inklusive authentischer Klimpermusik von ihrer schrecklichen Seite – vom Bordbistro wird entschieden abgeraten und auch die Barfrau lockt allzu süß, hat aber nichts Gutes im Sinn. „Unter die Haut“ hält, was es verspricht. Es wird eine Handlung um eine Schneiderin erzählt, die wahnsinnig wird vor lauter Perfektionismus und in einer gemeingefährlichen Schauerwelt aus Puppen lebt, in der diese nicht immer aus Porzellan und Stoff sind. Vorsicht vor verkohlten Leichen, die aus dem Ofen kriechen und zu wenig nettem Plausch aufgelegt sind.
„Einige Grusellabyrinthe sind auf plakative Gruseleffekte aus, andere gestalten sich subtiler“, berichtet Pressesprecher Meierjohann, sodass für jeden Grusel-Fan das Richtige dabei ist.
Achterbahnfahren im Dunkeln
Auch drei Achterbahnen sind während der „Schaurigen Altweibernächte“ geöffnet: Die Achterbahn „G’sengte Sau“, die Holzachterbahn „Mammut“ und die Katapult-Achterbahn „Karacho“. Das Besondere daran: Das Gruselevent beginnt erst um 19 Uhr, nachdem die Dunkelheit eingebrochen ist. Es ist erschreckend, wie schaurig eine Achterbahn mit roter Beleuchtung wirken kann. Dass eine Sägemühle per se gruselig ist, muss wohl nicht hervorgehoben werden. Auch die Schaufensterpuppen, die sonst eher pädagogischen Charakter haben und die Berufe verdeutlichen, lassen den Besuchern einen kalten Schauer über den Rücken laufen – hat sich der Schreiner gerade bewegt? Alleine schon die Tatsache, in der Finsternis durch die Luft zu rauschen und nicht zu sehen, wohin die Fahrt geht, ist ein Erlebnis wert.
Die Familienattraktionen Spielewelt „Sägewerk“ und der „Heiße Ofen“ sind auch geöffnet.
Info
Auch am kommenden Wochenende können die „Schaurigen Altweibernächte“ Freitag, 27., und Samstag, 28. Oktober, besucht werden. Einlass ist um 18.15, Beginn um 19, Schluss ist um 22 Uhr. Tickets ab 22 Euro gibt es nur online zu erwerben, ein „Blitzpass“ (ab 39,50 Euro) ermöglicht schnelleren Durchlass zu den Labyrinthen, was sich lohnen kann, die Wartezeit in der Schlange kann rund 30 Minuten betragen. www.tripsdrill.de