Ex-Bietigheimerin nun in Metz Nach Zwist: Luisa Schulze verlässt Neckarsulm

Von bzh
Für Luisa Schulze ist das Kapitel Neckarsulm nach einem halben Jahr schon wieder vorbei. Foto: Imago//Eibner-Pressefoto/Jan Strohdiek

Die Ex-Bietigheimerin löst ihren Dreijahresvertrag bei der Sport-Union und wechselt nach Metz.

Für den größten Handball-Knaller zum Jahreswechsel sorgte Luisa Schulze. In Bietigheim war „Schmuuu“ Publikumsliebling. In Neckarsulm ein Problem für die Trainerin. Daher bat die Kreisläuferin um Vertragsauflösung und schloss sich Metz Handball an. Am Mittwoch wird sie gegen Paris 92 erstmals das Trikot der Französinnen tragen.

Sechs Jahre bei der SG BBM

Die Liaison währte nur kurz. Was zunächst wie eine sportliche Idealbeziehung wirkte, ging schon nach wenigen Monaten in die Brüche. Nach sechs Jahren an der Enz war sich Schulze mit der SG BBM nicht mehr über einen neuen Vertrag einig geworden. Da die aus Thüringen stammende 132-fache Nationalspielerin in Bietigheim verheiratet ist, nahm sie das Angebot des Ligarivalen aus dem nahe gelegenen Neckarsulm gerne an. Als Führungsspielerin sollte Schulze Ambitionen und Mentalität ins Team bringen, so die Erwartungen ihres neuen Vereins. „Die Ziele, welche die Sport-Union Neckarsulm in den kommenden Jahren anstrebt, haben mich sehr überzeugt und ich freue mich meine Erfahrung in das Team einbringen zu können“, sagte Schulze nach Abschluss der Dreijahresvertrages.

Richtig angekommen ist sie in Neckarsulm indes nie. Die Zusammenarbeit mit Trainerin Tanja Logvin, einer Österreicherin mit ukrainischen Wurzeln, klappte nicht wie erhofft. Auch abseits des Parketts gab’s Differenzen. Im Herbst schloss „Schmuuu“ sich „Grand Slam International“ an. Die niederländische Agentur, zu deren führenden Köpfen die ehemalige SG-Spielerin Maura Visser zählt, betreut über 30 Bundesliga-Handballerinnen. Dazu gehören laut Homepage des Unternehmens unter anderem Alina Grijseels aus Dortmund sowie die Bietigheimerinnen Kelly Dulfer, Inger Smits, Jenny Behrend, Kerstin Kündig und Roos Daleman.

Als Kapitänin abgesetzt

Als Spielerberater ist auch Gerhard Husers tätig. Der ist zudem Sportlicher Leiter der Neckarsulmer Handballabteilung und Lebensgefährte von Trainerin Logvin. Dem dürfte Schulzes Vereinbarung mit dem Konkurrenten „Grand Slam International“ nicht gefallen haben. Die als Führungsspielerin geholte 33-Jährige wurde als Kapitänin abgesetzt. Logvin gab keinen Kommentar dazu ab, der SUN-Vorstandvorsitzende Rolf Härdtner sprach von beiderseits verlorenem Vertrauen.

Den nächsten Schritt machte Schulze, die um vorzeitige Auflösung ihres bis 2025 laufenden Vertrages nachsuchte. Dass Neckarsulm wegen der Begleitumstände zustimmte, überraschte nicht. Ihr Engagement in Metz dagegen schon. Beim Tabellenführer der Champions League-Gruppe B unterschrieb „Schmuuu“ einen Kontrakt bis zum Saisonende. „Wir haben ab Januar einen sehr dichten Terminplan mit wichtigen Spielen“, sagte Trainer Emmanuel Mayonnade zur Verpflichtung. „Ich hatte das Gefühl, dass diese Position im Verein quantitativ etwas schwach besetzt war und wir sie ausbauen mussten.“

Schulze ist nach der wenig erquicklichen Zwischenstation in Neckarsulm happy: „Nach 15 Jahren in Deutschland bin ich begeistert von der Chance, in der französischen Liga zu spielen.  bzh

 
 
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