Fackellauf Zwischen Fackeln und Feuerwerk

Von Marlon Hölzel
Die Startsekunde der 12. Ausgabe des Bietigheimer Fackellaufs. Über 400 Athleten haben die Herausforderung angenommen, am Freitag Abend um 22 Uhr den Zehnkilometerkurs zu absolvieren. Foto: /Martin Kalb

Der Bietigheimer Fackellauf startete am vergangenen Freitag in seine 12. Ausgabe. Gestartet sind dabei über 400 ambitionierte Hobbyathleten. Ein Selbstversuch.

Viele Volksläufe finden morgens oder am späten Nachmittag statt. Nicht aber der Bietigheimer Fackellauf. Der nämlich startet, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Auch darüber hinaus hat der Lauf einiges an Überraschungen zu bieten. In diesem Jahr war die BZ live dabei: BZ-Sportredakteur Marlon Hölzel ist im Selbstversuch mitgelaufen.

Der erste Eindruck

Es ist viel los am Freitagabend auf dem Gelände rund um den Startpunkt am Parkplatz der Firma Olymp in Bietigheim-Bissingen. Aber trotz der über 400 teilnehmenden Läufer und Läuferinnen sowie den zusätzlichen Begleitpersonen, die zum Anfeuern und Unterstützen mitgekommen sind, wirkt die Atmosphäre familiär und das Laufevent gut organisiert. Der Lauf selbst startet mit einer kurzen Verzögerung kurz nach 22 Uhr, der Himmel ist noch rötlich eingefärbt vom Sonnenuntergang. Die Temperaturen sind angenehm auf etwa 20 Grad abgekühlt. Nun gilt es, drei Mal die 3,3 Kilometer lange Runde zu absolvieren.

Die erste der drei Runden verläuft noch etwas holpriger, die Menschenmenge muss sich erst einmal verteilen, daher ist es auf den Feldwegen zu Beginn noch relativ eng. Darüber lässt sich aber schnell hinweg sehen, denn das Augenmerk liegt auf der Strecke und dem Drumherum – und das begeistert. Am Wegrand stehen Fackeln, die die Nacht erhellen und nach ungefähr zehn Minuten beginnt ein Feuerwerk – das Zeichen dafür, dass der erste Läufer die erste Runde absolviert hat. Alle übrigen Läufer laufen im Schein des Fackellichts dem Feuerwerksspektakel entgegen. Und nach drei erfolgreichen Runden letztendlich ins Ziel, jeder in seinem Tempo.

Laufgruppen und Einzelkandidaten

Der Fackellauf kam bei den Teilnehmern gut an, viele Laufgruppierungen aus der ganzen Region reisten am Freitagabend für das Event nach Bietigheim-Bissingen. Dabei waren nicht nur klassische Laufgruppierungen wie beispielsweise das „Runningteam Besigheim“, sondern auch Hyroxathleten vom „Folterkeller Hyrox“, Leichtathleten vom SV Leingarten und mit Julian Großkopf auch ein Triathlet und Ironman-Gewinner vertreten.

Die Besonderheit des Fackellaufs begeisterte die Teilnehmer. „Ich finde auch diese ganze Atmosphäre hier ganz anders. Sonst ist das immer so ein riesen Tumult und hier ist es einfach dieses Persönlichere, dieses Ruhigere und ein schöner Abschluss um die Uhrzeit vom Tag“, erklärt eine Teilnehmerin vom SV Leingarten. Die Teilnehmer vom „Folterkeller Hyrox“ aus der aktuellen Trendsportart freuen sich besonders über die späte Uhrzeit. Wo fände man sonst einen Lauf so spät am Abend, den man als Trainingslauf nutzen könne.

Als Erste durchs Ziel gekommen ist Sandra Burkhardt bei den Frauen mit 36:04 Minuten und Julian Großkopf bei den Männern mit 29:47 Minuten. Burkhardt hatte sich den Sieg dabei nicht unbedingt als Ziel gesetzt: „Eigentlich wollte ich tatsächlich nur eine persönliche Bestzeit für mich laufen und somit ist der Fackellauf für mich zusammenfassend ein sehr erfolgreiches und schönes Erlebnis gewesen.“

Julian Großkopf hatte vor dem Lauf noch eine motivierende Kampfansage von einem Teamkollegen bekommen. Vielleicht half auch diese dem 25-Jährigen letztendlich dabei, als einziger unter 30 Minuten ins Ziel zu kommen. Noch vor dem Startschuss sagte er gegenüber der BZ: „Ich habe gemerkt, im Triathlon brauche ich noch so ein bisschen die letzte Tempospritze und die erhoffe ich mir heute von dem Rennen einfach. Im besten Fall würde ich meinen Teamkollegen auch einfach hinter mir lassen“, so Großkopf lachend.

Rundum positives Fazit

Neben den Sportlern zogen auch die Veranstalter ein positives Fazit für die 12. Ausgabe des Fackellaufs. „Wir sind inzwischen routiniert im Ablauf und im Großen und Ganzen hat trotz der kleinen Startverzögerung alles gepasst“, resümiert Franziska Metzker aus dem Organisationsteam. Der zwölfte Bietigheimer Fackellauf war ein Event, das sicherlich vielen positiv im Kopf bleiben wird.

 
 
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