Familienfest im Museum Kupfer-Armbänder, Rouge und Lidschatten

Von Yasina Hipp
Beim Familienfest im Stadtmuseum Sachsenheim konnte der Alltag des antiken Roms hautnah nacherlebt werden. Zahlreiche Familien nutzten das Angebot am vergangenen Sonntag.  ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Beim Familienfest des Sachsenheimer Stadtmuseums konnte die ganze Familie etwas erleben.

 Mit drei Haselnüssen bewaffnet, stellte sich die zehnjährige Sarah an die rote Markierung. Sie visierte ihr Ziel an, atmete tief ein und warf die erste Nuss: „Mist, zu weit!“ Das Wurfgeschoss rollte weit über das Laken mit der aufgemalten Punkte-Pyramide hinaus. Der zweite Wurf saß besser. Die Nuss rollte bis in das Feld mit der römischen Sechs. „Jetzt muss ich noch mindestens die Vier treffen“, motivierte sich Sarah. Sie holte aus und traf mit der dritten Nuss die vorherige die bereits im sechsten Feld lag und schob diese ein Feld weiter. Das bedeutete 13 Punkte. Spiele aus dem aktiken Rom waren ein Teil des Familienfests am Sonntag im Sachsenheimer Stadtmuseum.

Jeder hat drei Würfe

„Wer mit drei Würfen mehr als zehn Punkte erreicht, bekommt eine kleine Belohnung“, erklärte die Leiterin des Stadtmuseums, Dr. Claudia Papp. Beim alljährlichen Familienfest war einiges geboten. So entschied sich auch Melanie Nädele aus Sachsenheim mit ihren Kindern, darunter die zehnjährige Sarah, für einen Besuch im Museum: „Wir kennen die Ausstellung, und heute gibt es ja viele Aktivitäten für die Kinder. Das gefällt ihnen“, war die Mutter begeistert.

Im Rahmen der Sonderausstellung „Auf nach Rom“, die noch bis zum 23. Februar in Sachsenheim zu sehen ist, fand das Familienfest statt. „Wir haben die Römer-Mitmach-Ausstellung vom Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg ausgeliehen“, so Papp, „es gab bereits Kochen im römischen Stil und Schreiben auf Papyrus. Gegen Ende einer Ausstellung veranstalten wir dann immer ein Familienfest.“ Ziel dabei sei es, sowohl jüngere als auch ältere Besucher anzulocken und den Besuch für beide interessant und interaktiv zu gestalten.

So konnten die jungen Besucher unter anderem aus einem Kupfer-Rohling ein Armband herstellen und mit Buchstaben-Stempeln ihren Namen in das Kupfer hämmern. Wie die Römer Puder, Rouge, Lidschatten und Lipgloss herstellten, zeigte Gabriele Hohn-Schwenninger den Familien: „Für den Lipgloss erhitzen wir Mandelöl und Bienenwachs und vermischen es mit roter Farbe. Zum Abkühlen kommt ein Tropfen dann auf eine Marmorplatte, und man kann es direkt auf den Lippen verteilen.“ Das Vorgehen beim Lidschatten war ähnlich. Eine Basis-Creme vermischt mit blauer Farbe ergab die römische Gesichsbemalung. Ganz ohne Schminke, dafür mit römischer Verkleidung inklusive Schild, ließ der elfjährige Johannes ein Foto von sich und seiner Schwester machen. „Wir drucken die Bilder direkt im Postkartenformat aus, dann können die Besucher ihr Andenken gleich mitnehmen“, sagte Papp.

Viele weitere Spiele, wie die Kreismühle, Würfelspiele, Mosaik-Steine legen oder der Kinderrätselpfad sowie Kaffee und Kuchen lockten bis zum späten Nachmittag zahlreiche Familien ins Stadtmuseum. Auch als echter Römer konnte man sich verkleiden. Ab 16 Uhr gab es dann noch eine Kurzführungen durch die Ausstellung.

Info Die Mitmachausstellung „Auf nach Rom!“ im Kulturhaus Großsachsenheim geht noch bis zum 23. Februar. Sie besteht aus zwei Teilen: einem interaktiven Part und einer eigenen Schau zum antiken römischen Leben in und um Sachsenheim.

 
 
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