Fan aus Bietigheim-Bissingen Der Soundtrack zu ihrem Leben ist von Rod Stewart

Von Heidi Vogelhuber
Seit 48 Jahren sind er und seine markante rauchig-sanfte Stimme eine Konstante im Leben der Bietigheimerin Martina Klöck: Rod Stewart. 1975 hörte sie erstmals einen Song vom Rock- und Popstar im Radio, seitdem ist sie ein Riesenfan des Engländers. Foto: /Martin Kalb

Martina Klöck aus Bietigheim-Bissingen ist leidenschaftlicher Fan von Rod Stewart. Die rauchige Stimme des Musikers begleitet sie schon fast ihr ganzes Leben.

Alexa, spiel ‚What a wonderful world’“, sagt Martina Klöck an die digitale Sprachassistentin „Alexa“ gerichtet. „Die weiß schon, welche Version“, fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu. Bei den meisten „Alexa“-Nutzern würde vermutlich die Version von Louis Armstrong aus den Lautsprechern schallen, nicht jedoch im Hause Klöck. „Er hat mich immer begleitet, seit ich 1975 im Alter von acht Jahren erstmals seine Stimme im Radio gehört habe“, sagt die heute 56-jährige Bietigheimerin. „Damals gab mir meine Mutter sechs Mark und ich habe mir im Schallplattenladen im Breuni die Single zu ‚Sailing’ gekauft.“ Martina Klöck ist bis heute leidenschaftlicher Fan von Rod Stewart.

Ein Leben in Bildern

Die Bietigheimerin mit einem Herz für Tiere und einem Händchen für Pflanzen wohnt mit ihrem Mann Wolfgang in einem gemütlichen Haus mit Blick auf die Metter. Ihre Wände hat sie mit Erinnerungsfotos geschmückt, auf denen wichtige Momente fotografisch festgehalten wurden: Neben traumhaften Urlaubszielen und lieben Menschen, sind es auch viele Fotos des Pop- und Rocksängers Rod Stewart. „Viele davon habe ich selbst gemacht – oder mein Mann“, sagt Klöck. Denn ihr Mann begleite sie seit vielen Jahren zu den Konzerten, „er möchte diese für mich bedeutenden Momente mit mir teilen“, erklärt sie. Das sind dann schon mal ausgiebige Urlaube, die um ein oder auch mehrere Konzerte herum geplant werden. Insgesamt war Klöck bestimmt schon auf 50 Liveshows. Ehrfürchtig zeigt sie ihre Sammlung an Eintrittskarten.

Besonders am Herzen liegt ihr eine rosa Karte, die sie für 30 D-Mark erstanden hat. „Am 26. Oktober 1980 war ich mit der Schwester meiner Oma auf meinem ersten Rod-Stewart-Konzert.“ Sie war damals 13 Jahre alt und bat ihre Münchner Großtante, sie in die Olympiahalle zu begleiten. „Ella war 65 und hat mich in ihrem Pelzmantel begleitet“, sagt Klöck und lacht. Ein wirklich denkwürdiger Tag für die Bietigheimerin.

Keine Kosten gescheut

Im Vergleich kostete übrigens ein Konzert des Sängers am selben Spielort, nur 39 Jahre später, 407,15 Euro. Kürzlich erst hat das Ehepaar Konzerttickets für die Deutschlandtour 2024 gekauft – für stolze 2670 Euro. „Du gönnst dir ja sonst nichts, das machen wir jetzt einfach“, habe Martina Klöcks Mann gesagt. Im nächsten Jahr touren die beiden dann von Juni an quer durch Deutschland – angefangen in Leipzig, über Berlin und Hamburg bis nach München. Letzteres ist übrigens Klöcks Lieblingsspielort. „Dort ist mein Rod Stewart immer besonders gut drauf“, selbes gelte auch für das Publikum.

„Durch ihn habe ich Städte und Orte gesehen, in die ich sonst nie gekommen wäre“, sagt Klöck und berichtet von Shows in Amsterdam und New York. In den USA war sie 2004, damals in Begleitung einer Freundin. Auf diesem Konzert sei das passiert, was sich wohl jeder Fan wünscht: Die beiden Freundinnen saßen im Mittelblock, Martina Klöck trug ein altes Rod-Stewart-Shirt. Plötzlich sei sie von einer Frau angesprochen worden, die die beiden Freundinnen bat, mitzukommen – für solche waschechten Fans habe der Sänger besondere Plätze. „Wir wurden nach ganz vorne geholt“, bekommt die Bietigheimerin noch immer glänzende Augen. Und dort habe sie auch einen der legendären Fußbälle, die der Musiker bei seinen Konzerten ins Publikum wirft, gefangen. „Er hat mir zugezwinkert und mir den Ball direkt in die Arme geworfen.“ Stewart wollte in jungen Jahren Profifußballer werden, die Fan-Bälle sind eine Reminiszenz daran, erklärt sie. 2019 haben sowohl sie als auch ihr Mann Wolfgang, selbst leidenschaftlicher VfB-Fan, jeweils einen dieser Bälle gefangen.

2010 wäre Rod Stewart sogar beinahe in Bietigheim bei „Live am Viadukt“ aufgetreten. „Leider wurde es dann aber doch Joe Cocker“, bedauert Klöck noch immer.

Steter Begleiter

Der Sänger habe sie immer begleitet. In allen erdenklichen Momenten habe sie Freude und Trost in der markanten, rauchig-sanften Stimme gefunden. „Wir sind irgendwie zusammen alt geworden“, sagt sie und lächelt. Bei ihrem allerersten Konzert sei der Musiker noch in seiner jugendlichen Wildheit ins Publikum gesprungen und habe mit dem Mikrofonständer geworfen, mittlerweile setze er sich zwischendurch gern hin und spiele nur noch bestuhlte Shows, „damit die Fans seine Musik voll und ganz genießen können“, zitiert Klöck ihren Star.

Ihre Lieblingssongs? „‚Handbags & Gladrags’ und ‚Passion’.“ „Passion“ habe sie nur ein Mal live gehört, nämlich bei ihrem ersten Konzert 1980, als ihre Leidenschaft für den mittlerweile 78-jährigen Engländer entfacht wurde.

 
 
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