Faustball TV Vaihingen verliert spannendes Spiel um Platz drei

Von Ralph Küppers und Simon David
Vaihingens Offensivakteur Johannes Jungclaussen sicherte seinem Team mehrere Punkte. Am Ende reichte es trotzdem nur für Platz vier bei den Deutschen Meisterschaften. Foto: Ralph Küppers

Gegen den TV muss sich der TVV nach einer engagierten Leistung mit 1:3 geschlagen geben.

Trotz guter Ausgangslage reichte es für die Faustballer des TV Vaihingen bei den Deutschen Feldmeisterschaften am Wochenende in Stuttgart-Stammheim am Ende nur zu Platz vier.

Die Vaihinger waren mit breiter Brust angetreten, nachdem sie in der Rückrunde der Ersten Bundesliga-Süd unter anderem gegen die starken Konkurrenten und DM-Teilnehmer TSV Pfungstadt und TV Käfertal gewonnen hatten. Am Samstag hatte der TVV auch noch einen soliden Einstieg ins Turnier hingelegt. Als Zweiter der Süd-Staffel traf man auf den Dritten aus dem Norden, den Berliner TS. Dieses Spiel verlief noch voll nach Plan und ebnete mit einem ungefährdeten Drei-Satz-Sieg den Einzug ins Halbfinale. Auf ein 11:6 im ersten Durchgang folgte ein 11:9 im zweiten. Da hatten sich die Vaihinger etwas strecken müssen – doch auch Berlins Schlagmann Timon Lützow musste bei seinen Bällen volles Risiko gehen. Im dritten kam Andreas Knodel ins Spiel, versenkte gleich ein paar Bälle, Vaihingen gewann mit 11:6.

Deutliche Halbfinal-Niederlage

Dass die Vaihinger letztlich nur im kleinen Finale gegen Käfertal standen und nicht gegen Pfungstadt um den Titel kämpfen durften, lag an der Drei-Satz-Niederlage im Halbfinale gegen den Nord-Ersten TSV Hagen. Auf nassem Untergrund legte Vaihingen richtig gut los und sicherte sich mit einem 11:6-Erfolg auch hier den deutlichsten Satz des Spiels – aber auch hier war es der einzige. Hagen musste zulegen. Mit 5:2 ging der TSV voran, doch der TVV glich auf 7:7 aus. Danach gelang den Vaihingern aber nur noch ein Punkt, Hagen zog nach Sätzen gleich. Die nächsten beiden Sätze zeigten ein ähnliches Bild. Jeweils bis zur Mitte hielten die Vaihinger gut mit, doch dann mussten sie mit ansehen, wie Hagen auf und davon zog. 11:8 und 11:7 – für die Westfalen war der Finaleinzug perfekt. Am Sonntag stand für die Vaihinger somit das Spiel um Platz drei an. Bei strahlendem Sonnenschein legten die Mannheimer sehr souverän los und holten sich den ersten Satz mit 11:7. Gegen die Bälle von Marcel Stoklasa waren die Vaihinger, wenn er optimal angespielt wurde, immer wieder machtlos. Das Bild änderte sich aber grundlegend, als die Seiten gewechselt wurden. Von da an war es Johannes Jungclaussen, der die Bälle im gegnerischen Feld versenkte – ein ums andere Mal. Einen besonders spektakulären Rückschlag legte er der Leine entlang genau gegen die Laufrichtung der Gegenspieler. Mit 11:6 war es der deutlichste Satz des Spiels. Aber es blieb auch der einzige, der an die Lokalmatadoren ging. Den nächsten holte sich wieder Käfertal, erneut mit 11:7.

Spannender vierter Satz

Es folgte ein Satz, der es in sich hatte – aus Vaihinger Sicht leider nur noch einer, denn Käfertal führte bereits mit 2:1 und die DM wurde auf drei Gewinnsätze gespielt. TVV-Trainer Markus Knodel, dem in Stammheim durchweg Marco Lochmahr als Betreuer zur Seite stand, stellte sein Team um. Es entwickelten sich teils lange Ballwechsel, die bei den Zuschauern für Begeisterung sorgten. Doch es gab auch die Momente, in denen auf Vaihinger Seite der Ball zu weit vor gestellt wurde oder auf Mannheimer Seite einer beim Zuspielversuch wegrutschte.

Mehrere Matchbälle abgewehrt

Beim Stand von 10:9 hatte Käfertal seinen ersten Matchball, beim Stand von 11:10 den zweiten. Jeweils war es Johannes Jungclaussen, der mit starken Angaben für den Ausgleich sorgte. Dann führte Vaihingen mit 12:11, auch noch einmal mit 13:12. Die Satzbälle blieben ebenso ungenutzt wie der nächste Matbachball für Käfertal beim Stand von 14:13. Mal entwickelten sich spektakuläre Ballwechsel, mal war der Punkt mit der Angabe erledigt. Als es 14:14 stand, hatten beide Teams zugleich Satzball. Stoklasa musste die Angabe schlagen. Er zielte voll auf Jacob Jungclaussen, der den Ball nicht bekam. Käfertal hatte mit diesem direkten Punkt die Bronzemedaille gewonnen. Die Vaihinger mussten sich dagegen mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Die Enttäuschung unmittelbar nach der Niederlage war den Vaihingern anzumerken.

Rekordmeister verteidigt Titel

Den Deutschen Meistertitel sicherte sich der TSV Pfungstadt mit einem 3:1 (11:6, 11:7, 10:12, 11:7)-Erfolg gegen den TSV Hagen 1860. Damit gelang den Hessen die siebte Feld-Meisterschaft in Serie und der 23. Erfolg auf dem Feld insgesamt. Die Erfolge in der Halle mitgerechnet kommt der TSV auf annähern 40 Meistertitel. Der TV Vaihingen holte 2008 seine bislang einzige Feld-Meisterschaft. Die letzte der bislang drei Hallen-Meisterschaften errang der Verein 2012.

 
 
- Anzeige -