Festakt zum VdK-Jubiläum in Hohenstein 75 Jahre für soziale Gerechtigkeit

Von Heike Rommel
Der Festakt zum 75-jährigen Bestehen des VdK Sozialverbandsd Bönnigheim/Kirchheim fand in der Wiesentalhalle statt.⇥ Foto: Oliver Bürkle

Der VdK Bönnigheim/Kirchheim feierte am Samstag in der Wiesentalhalle in Hohenstein sein Jubiläum.

Mit einem Festakt feierte der Sozialverband VdK Bönnigheim/Kirchheim am Samstag in der Wiesentalhalle Hohenstein sein 75-jähriges Bestehen. Die Stimme der im Oktober 2020 fusionierten Ortsvereine ist nach den Worten des Vorsitzenden, Rolf Schweiher, in einer Zeit, wo in Europa wieder Krieg herrscht, wichtiger denn je, wenn es um Sozialpolitik geht. Die Aktiven arbeiteten mit Hilfsbedürftigen meist im Stillen.

Das Programm für den Festakt, bei welchem es Schweihers 64 Seiten starke Festschrift gab, war so gestaltet, dass sich die Mitglieder und Gäste auch bei einem Unterhaltungsprogramm amüsieren konnten. Die Neckar-Enz-Harmoniker und das Bläser-Ensemble des Musikvereins Bönnigheim übernahmen den musikalischen Part. Tanja Bertsch und Heinz Kienle von den „Fleckabutzern“ Löchgau spielten Ärztin und Patient auf die humoristische Weise. Sie schauten bei ihrem interaktiven Theater auch nach, wo Behandlungsbedarf im Publikum besteht.

„Wichtiger Beitrag“

Keinen Be- aber Handlungsbedarf für „Menschen, die auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen“ sind, sah Rolf Schweiher in seiner Rede. Die VdKler leisteten einen wichtigen Beitrag zum inneren Frieden und zur Stabilität der Gesellschaft, beschrieb er die meist im Stillen geleistete Arbeit des Sozialverbandes, der die Interessen der Schwächsten vertritt. Er berät sie sozialrechtlich, hilft bei Anträgen auf Therapien und finanzielle Unterstützung und klagt die Rechte notfalls ein, wenn sich bei den Behörden nichts bewegt.

Zum Dank für seine Arbeit bekam der VdK Bönnigheim/Kirchheim zwei Schecks über jeweils 750 Euro von der VR Bank Bönnigheim und von der VR Bank Kirchheim, überreicht von den Bürgermeistern Albrecht Dautel und Uwe Seibold. Zusammen mit den VdK-Kreisvorsitzenden, Bernhard-Michael Gärtner, ehrte Schweiher langjährige Mitglieder. Elke Beck aus Kirchheim und Dieter Böhler aus Bönnigheim sind beide schon 25 Jahre dabei und bekamen dafür das goldene Treueabzeichen. Mit der silbernen Nadel für zehn Jahre Mitgliedschaft wurden Werner Croati aus Hohenstein und die beiden Kirchheimer Dietmar Frey und Hans Peter Rosenberger ausgezeichnet.

„Die letzten zwei Jahre waren für viele sehr bitter und sehr einsam“, sprach der Kreisvorsitzende Gärtner die Pandemie an und berichtete, in dieser Zeit sei der aktuell 7500 Mitglieder starke Kreis-VdK „enorm gewachsen“. Gärtner verlas einen Jubiläums-Glückwunschbrief des Bundestagsabgeordneten Fabian Gramling, der zur „Kronjuwelenhochzeit“ von Bönnigheim und Kirchheim gratulierte.

Rosen aus dem Pfarrgarten

Lokalkolorit brachte Pfarrer Ulrich Harst von der evangelischen Kirchengemeinde ins Festgeschehen. Er konnte sich nach einem dreiviertel Jahr Arbeit endlich einmal um den Pfarrgarten kümmern und entdeckte einen etwa 30 Jahre alten Rosenstock, von welchem er drei Prachtexemplare mit in die Wiesentalhalle brachte. Die erste Rose stand für Nähe, weil der VdK nah an den Bedürfnissen der Menschen sei. Die zweite Rose war das Symbol fürs Sehen und die dritte fürs Hören. Denn der VdK sehe die Nöte der hilfsbedürftigen Menschen und höre gut hin, wenn es um ihre Belange geht.

„Jesus hörte auch genau hin“, spannte der Pfarrer den Bogen zum christlichen Glauben und zeigte Bewunderung für den Sozialverband, der am Volkstrauertag jedes Jahr den Kriegsopfern gedenke. „Ich wünsche Kraft, denen nahe zu sein, die nur von wenigen gesehen werden“, machte Ulrich Harst den Ortsvereinen Mut: Der biblische Abraham sei auch 75 Jahre alt gewesen, als er noch einmal zu etwas ganz Neuem aufbrach.

 
 
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