Feuerwehr im Kirbachtal Stadt muss weitere Untersuchungen vorlegen

Von Mathias Schmid
Den Standort gegenüber des Bromberghofs sehen viele als ungeeignet für eine neue Feuerwache an.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Das Land, vertreten vom Amt Vermögen und Bau, will detailliertere Infos zu Alternativen der geplanten Feuerwache im Kirbachtal.

Im Ringen um einen geeigneten Standort für die Kirbachtal-Feuerwehr fordert das Land von der Stadt nun Nachweise, dass Alternativen ausreichend geprüft wurden. Dabei will das Land nun nicht nur um weitere Standorte, sondern auch andere Möglichkeiten als die Fusion der Abteilungen aus Ochsenbach, Hohenhaslach und Spielberg ausreichend geprüft wissen. Schon jetzt ist auf BZ-Nachfrage bei Stadt und Land klar: „Es ist absehbar, dass sich der ursprüngliche Zeitplan nach hinten verschieben wird.“

Vergangene Woche hatte die BZ exklusiv über die Kritik dreier Landwirtschafts-Verbände bezüglich der Standortwahl berichtet. Parallel dazu liefen die Verhandlungen zwischen Land und Stadt weiter. Auf BZ-Nachfrage teilen die Stadt und die Verwaltungsbehörde Vermögen und Bau mit: „Die Standortuntersuchung der Stadt liegt nun in schriftlicher Form von Vermögen und Bau Baden-Württemberg vor.“ Weitere Abstimmungsgespräche werden folgen. Aus Sicht von Vermögen und Bau ist aber auch die Prüfung von innerörtlichen Grundstücksalternativen noch nicht ausreichend dargelegt worden. „Die Stadt hat zugesagt, entsprechende Untersuchungen vorzulegen“, heißt es.

Doch wieder Alternativen?

Das bedeutet: Es gibt – zumindest theoretisch – plötzlich wieder weitere Alternativen: Alles bleibt, wie es ist. Oder man fusioniert nur zwei Abteilungen, zum Beispiel Spielberg und Ochsenbach. Dann wäre wohl auch wieder eine innerörtliche Lösung möglich. Laut Feuerwehrbedarfsplan besteht bei allen drei Abteilungs-Feuerwehrhäusern Sanierungsbedarf. In Ochsenbach heißt es gar: „Aufgrund des schlechten baulichen Zustandes ist eine Totalsanierung oder ein Neubau an geeigneter Stelle erforderlich.“ Jetzt, da sich der Zeitplan wohl nach hinten verschiebt, stellt sich irgendwann aber auch die Frage: Wie lange können die jetzigen Feuerwachen noch betrieben werden? Denn auch räumlich weisen diese teilweise Mängel auf.

Der Vorwurf im Hintergrund: Die Stadt hat zu sehr auf ihren Wunsch gedrängt und dabei die anderen Alternativen – bewusst oder unbewusst – vernachlässigt. Denn klar ist: Für Sachsenheim ist ihre bevorzugte Variante – eine Vereinigung aller drei Wehren gegenüber des Bromberghofs – nicht nur die laut Gutachter effektivste, sondern wohl auch die kostengünstigste Lösung. Wie schon vor einem Jahr dem Albverein kommen auch dem Geflügelwirtschaftsverband Baden-Württemberg, Naturland Baden-Württemberg und dem Bauernverband Ludwigsburg-Heilbronn die Aspekte Naturschutz und Flächenversiegelung zu kurz.

Und dann gibt es da nach BZ-Informationen noch weitere Standorte, die wieder in den Fokus rücken: Diese heißen „4.1“ und „4.2“ und befinden sich beim Spielberger Bahnhöfle, auf der anderen Seite der Landesstraße etwas weiter in Richtung Ochsenbach. Diese hatten vergangenes Jahr auch die GLS-Fraktion im Gemeinderat sowie der Albverein ins Spiel gebracht. Hier, so ist zu vernehmen, seien die Eingriffe in die Natur deutlich geringer. Zudem würde wegen der Topografie da Gebäude mehr im Gelände verschwinden. Doch gerade das dortige Gefälle sehen Stadt und Experten als schwierig an. Man würde wohl mit Nässe im und am Gebäude zu kämpfen haben.

Eine Frage der Kosten?

Eines wäre ein alternativer Standort wohl definitiv: teurer. Bei „Standort 3“ gegenüber dem  Bromberghof stehen aktuell Kosten von 4,5 Millionen Euro im Raum. „Schier unmöglich“ sei zudem laut Feuerwehr das Ausrücken wegen der Zufahrtsituation: Neben der Kuppe und der Kreuzung macht auch die teils hohe Geschwindigkeit der Autofahrer Sorgen. Kritiker werfen aber die Frage in den Raum, ob dies nicht mit einer Ausrück-Ampel gelöst werden könnte. Nun muss sich zeigen, wie die Standortuntersuchungen und die Alternativen von Vermögen und Bau bewertet werden. Werden sich die Parteien nicht einig, ist auch eine Entscheidung auf politischer Ebene, sprich direkt vom Ministerium für Finanzen, dem Vermögen und Bau unterstellt ist, denkbar. Ausgang offen.

 
 
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