Feuerwehr in Sachsenheim Am Ende steht nun doch die Sanierung

Von Mathias Schmid
Das Feuerwehrhaus in Kleinsachsenheim soll schnellstmöglich ertüchtigt und erweitert werden. Das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Für die Sanierung des Feuerwehrhauses in Kleinsachsenheim hatte es auf den letzten Drücker alternative Vorschläge gegeben. Kritik bleibt aber.

Die Sanierung ist beschlossen, die Bedenken und die Kritik aber längst nicht ausgeräumt. In Kleinsachsenheim soll jetzt schnellstmöglich das Feuerwehrhaus im Besigheimer Weg ertüchtigt und erweitert werden. Das hat der Gemeinderat am Dienstag entschieden.

Im Mai war die Entscheidung vertagt worden, vor allem weil Stadtrat (SPD) und Architekt Gert-Wilhelm Bechtle einen Neubau des Gerätehauses im Besigheimer Weg eingebracht hatte. Zwischenzeitlich war dann sogar gar noch eine weitere Variante ins Spiel gekommen: ein Neubau zwischen den beiden Sportplätzen. Am Ende folgten die Stadträte dem Vorschlag der Sanierung, wie ihn die Stadt bereits am 3. Dezember unterbreitet hatte.

Das Gerätehaus bekommt eine grundlegende Sanierung sowie ein bedarfsgerechtes Raumkonzept. Unter anderem wird ein neuer Fahrzeugstellplatz geschaffen, neue Umkleiden – getrennt nach Geschlechtern – entstehen, und moderne Tore werden eingebaut. Bereits 2022 soll alles fertig sein. Die Baugenehmigung liegt mittlerweile vor. Michael Miorin-Bellermann, Leiter Tiefbauamt der Stadt, betont: „Durch die Vertagung im Dezember sind wir schätzungsweise ein Vierteljahr im Verzug.“ Demnach könnte die Sanierung im kommenden Sommer abgeschlossen werden – vorausgesetzt auf die Ausschreibungen gehen Angebote ein und es steht das benötigte Material zur Verfügung. „Dann sollten wir vor der Sommerpause 2022 fertig werden“, sagte Miorin-Bellermann. Die aktuelle Kostenplan geht von 1,8 Millionen Euro aus.

Die Zeit drängt

Entscheidend für die Räte waren am Ende vor allem, dass bei den beiden Neubau-Standorten noch viele Fragen offen waren: Unter anderem hätten hier zunächst Grundstücke aufgekauft werden müssen. Außerdem gab es nur eine erste Kostenschätzung. Die lag mit rund 3,7 Millionen Euro deutlich höher als der Kostenplan für die Sanierung. Und zum zeitlichen Aspekt rechnete die Stadt vor, dass vor Frühjahr 2024 ein Neubau nicht zu schaffen sei. Und die Zeit drängt aufgrund des Zustands des aktuellen Feuerwehrhauses.

Der Gemeinderat stimmte letztlich relativ deutlich zu. Die vier Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen, die den zwölf Ja-Stimmen gegenüberstanden, zeigten aber, dass immer noch eine deutliche Skepsis beziehungsweise Unzufriedenheit herrschte.

GLS-Fraktionschef Günter Dick betonte: „Über die Historie sind Teile unserer Fraktion nach wie vor enttäuscht. Die Verwaltung hat von Beginn an auf die Sanierung hingearbeitet.“ Er sei „nach wie vor der Überzeugung, dass diese der falsche Standort ist“, sagte er vor allem mit Blick auf die städtebauliche Entwicklung.

Und Bechtle kritisierte: „Wir sollen immer noch auf Basis von Behauptungen entscheiden. Ich stelle nach wie vor die Sanierungsfähigkeit des Gebäudes in Frage.“ Die Voruntersuchungen gingen ihm nicht weit genug.

Stärkster Fürsprecher war indes erneut Ralf Nägele (FW), selbst Feuerwehrmann, der in Abwesenheit seine Rede von Fraktionschef Siegfried Jauß verlesen ließ. Der Feuerwehr müsse man endlich „glaubhaft signalisieren, es geht weiter, zum Wohle der Bürgerschaft als auch zum Wohle des ehrenamtlichen Engagements unserer Feuerwehrangehörigen“. Und genau das tut es ja nun.

 
 
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