Feuerwehr in Sachsenheim Nächste Hürde für Kirbachtal-Wehr

Von Mathias Schmid
Der auserwählte Standort für die Kirbachtal-Feuerwehr unterhalb des Schülkehofs (rechts). Foto: Martin Kalb

Für den Standort im Grünen muss die Stadt eine Zielabweichung beantragen.

Beim gemeinsamen Feuerwehrstandort Kirbachtal gegenüber des Schülke-Hofs will die Stadt eine weitere Hürde nehmen: Ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren. Das wurde im Gemeinderat am Dienstag offiziell auf den Weg gebracht.

Wie berichtet sollen die Feuerwehrabteilungen aus Hohenhaslach, Ochsenbach und Spielberg fusionieren. Nach langem Hin und Her wurde vergangenes Jahr der finale Standort mehrheitlich beschlossen. Doch der befindet sich in einem „Regionalen Grünzug“. Ein Feuerwehrhaus dort widerspricht den Zielen der Raumordnung. Deshalb gab es zum Vorentwurf des Bebauungsplans aus Sicht der Regionalplanung keine Zustimmung – zunächst.

Das Zielabweichungsverfahren für das Gebiet soll nun die Grundlage schaffen. Einen Entwurf stimmt die Verwaltung aktuell bereits mit Regierungspräsidium (RP) und Verband Region Stuttgart (VRS) ab. „Sobald wir eine positive Rückmeldung dazu bekommen, werden wir den Antrag beim Regierungspräsidium Stuttgart förmlich einreichen“, sagt Bürgermeister Holger Albrich. Daran schließt sich eine Anhörung der Träger öffentlicher Belange an. Der VRS wird für seine Stellungnahme den Planungsausschuss der Regionalversammlung befassen. „Wir hoffen, dass wir dazu die Sitzung am 15. September erreichen können“, sagt Albrich. Im Anschluss daran werde auch das RP entscheiden.

Bei grünem Licht sollen dann Bebauungs- und Flächennutzungsplan vorangetrieben werden. „Wir streben hierzu Entwurfsbeschlüsse durch den Gemeinderat bis Ende des Jahres an“, sagt der Bürgermeister und betont sogleich: „Ein neuer zeitlicher Ausblick zur Realisierung des Feuerwehrstandortes Kirbachtal kann erst nach diesen nächsten Verfahrensschritten gegeben werden.“

Nachdem sich der Gemeinderat Anfang Dezember auf den neuen Standort geeinigt hatte, hätte es den neuerlichen Beschluss zum Zielabweichungsverfahren gar nicht mehr gebraucht. Doch die Stadt setzt nach den Querelen der Vergangenheit mittlerweile verstärkt auf Transparenz. „Die Verwaltung möchte nun mit diesem Beschluss und dem ausdrücklichen Votum des Gemeinderates für die Antragstellung die Bedeutung des Verfahrens und die erfolgreiche Umsetzung des Feuerehrstandorts Kirbachtal an dieser Stelle unterstreichen“, sagte Albrich.

Abstimmungen laufen

Die frühzeitige Beteiligung für das Flächennutzungs- und Bebauungsplanverfahren wurde bereits durchgeführt. „Die eingegangenen Stellungnahmen werden derzeit ausgewertet“, heißt es vonseiten der Verwaltung. Darüber hinaus habe es Abstimmungen, insbesondere mit der Abteilung Raumordnung des RP und dem VRS, ebenso mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt, gegeben. Denn das Zielabweichungsverfahren ist nur eine erste Hürde für das Gebäude auf geschützter Grünfläche.

Stadtrat Hugo Ulmer (CDU) weiß zwar: „Es ist sicher noch ein weiter Weg.“ Dennoch erinnerte er an den angedachen Ideenwettbewerb für die Nachnutzung der Feuerwehrhäuser in Hohenhaslach, Spielberg und Ochsenbach. „Das sollte man rechtzeitig angehen.“ Albrich versicherte: „Das werden wir. Wir glauben, dass noch viel Potenzial in den Gebäuden steckt für eine ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Nachnutzung.“

 
 
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