Feuerwehr Ingersheim 36 Einsätze sind ein „normales Jahr“

Von Jörg Palitzsch
Ehrungen und Beförderungen bei der Feuerwehr(von links): Bürgermeisterin Simone Lehnert, Kommandant Andreas Fritz, Michel Würth, Jakob Schaaf, Jannick Bunderla, Philipp Laiss, Daniel Volk, Marie Martolock, Pascal Kofink. Foto: /Martin Kalb

Bei der Hauptversammlung der Feuerwehr wurde Marcus Nägele erneut zum stellvertretenden Kommandanten gewählt.

Um den Nachwuchs muss sich die Ingersheimer Feuerwehr keine Sorgen machen. Die Zahl der Jugendlichen stieg in einem Jahr von elf auf 15, insgesamt verfügt die Wehr Mitte Januar über 108 Einsatzkräfte, zählte Kommandant Andreas Fritz bei der Hauptversammlung am Samstagabend auf. Neben den sonst üblichen Regularien stand auch die Neuwahl des stellvertretenden Kommandanten auf der Tagesordnung. Mit Marcus Nägele, bisher schon Stellvertreter, gab es nur einen Kandidaten. Er erhielt von den 50 abgegebenen Stimmen aus der aktiven Wehr 47 und muss nun noch von der Gemeinde bestätigt werden.

Neuer Kommandant wird 2026 gewählt

Die Wahl eines neuen Kommandanten wird dann die Hauptversammlung im nächsten Jahr bestimmen. Fritz ist seit 2011 im Amt und stellt sich nicht mehr zur Verfügung. Über einen Nachfolger gibt es bislang nur Spekulationen, wobei mehrere Namen gehandelt werden. Bürgermeisterin Simone Lehnert, die mit Gemeinderätinnen und Gemeinderäten bei der Versammlung dabei war, sagte in ihrem Grußwort, sie hoffe, dass es nach der Neuwahl dann auch so positiv weitergehe wie bisher. „Wir brauchen Menschen die anpacken, helfen und sich nicht wegducken“, lobte sie die Arbeit der Wehr, die im abgelaufenen Jahr Mut und Durchsetzungswillen gezeigt habe.

So hätte die Feuerwehr unter anderem wertvolle Überlandhilfe beim Hochwasser in Löchgau geleistet. Die Ingersheimer Wehr solle auch künftig leistungsfähig bleiben, darüber werde man seitens der Verwaltung immer offen darüber reden, versprach die Verwaltungschefin.

In seinem Bericht blickte Andreas Fritz mit 36 Einsätzen und 669 Einsatzstunden auf ein „normales Jahr“ zurück. Allein im Januar hätten nach einem lauten Knall die Fensterscheiben in Kleiningersheim gewackelt, bei Sanierungsarbeiten auf dem Dach der Aussegnungshalle explodierte eine Gasflasche.

Mitte des Jahres musste die Feuerwehr nach dem Pegel-Anstieg des Neckars am 1. Juni Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergreifen. Am 3. Juni rechnete man im Landratsamt aufgrund der Wetterlage und Pegelstände im Einzugsgebiet von Rems und Murr mit schlimmeren Auswirkungen auf das Neckartal. Deshalb war das Feuerwehrhaus schon ab 6.30 Uhr besetzt. Kommuniziert wurde mit dem Stab erstmals über die Software „Geobyte“.

Bei allen Einsätzen konnten fünf Personen gerettet werden, für eine Person kam jedoch jede Hilfe zu spät, so Fritz. Der Kommandant bemängelte allerdings, es würde auch in so einer kleinen Gemeinde wie Ingersheim bei einzelnen Personen am Respekt gegenüber den Einsatzkräften mangeln, die stets diszipliniert und routiniert gehandelt hätten.

Neu angeschafft wurde ein Notstromaggregat, um bei einer Krisenlage wie einem großflächigen Stromausfall Notrufe absetzen zu können. Das Feuerwehrhaus wird so zu einem „Leuchtturm“ des Katastrophenschutzes, versorgt mit Notstrom und entsprechend befähigtem Personal besetzt. So dient das Feuerwehrhaus im Krisenfall als Anlaufstelle für die Bevölkerung.

Für alle Übungen wendete die Feuerwehr insgesamt 2278 Stunden auf, hinzu kamen 30 Termine der Jugendfeuerwehr. Zeit, die gut angelegt wurde, wie aus den Berichten hervorging. Abgegeben wurden diese von Jens Schaaf, Maschinisten- und Atemschutzausbilder, und von Jugendfeuerwart Alexander Mann. Ergänzend dazu kamen die Berichte des Kassiers und Schriftführers Bernhard Burk, von Sportwart Patrick Fritz und der Alterwehr von Wolfgang Veigel, Kommandant von 1987 bis 2001.

Bei den Beförderungen wurden Marie Martolock, Jakob Schaaf und Michl Würth in die Reihe der Feuerwehr aufgenommen, Pascal Kofink zum Löschmeister und Daniel Volk zum Oberlöschmeister ernannt. Für 15 Jahre bei der Wehr erhielten Jannick Bunderla und Philipp Laiss das Ehrenzeichen in Bronze, Simone Grabenstein für 25 Jahre das Ehrenzeichen in Silber. Das in der Gemeinde beliebte Feuerwehrfest findet von 5. bis 7. April statt.

 
 
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