Feuerwehrfest in Bissingen „Damit die Bevölkerung sieht, was wir machen“

Von Jonathan Lung
Die Feuerwehr zeigte beim Fest in Bissingen die Ausstattung der Einsatzfahrzeuge. Foto: /Oliver Bürkle

Drei Tage lang präsentierte sich die Wehr beim Fest im Feuerwehrhaus Bissingen. Es gab viel Feuerwehrtechnik zu bestaunen. 

Den Wasserstrahl auf ein in Flammen stehendes Dach halten, zielgenau damit treffen oder im kleinen Feuerwehrauto Gas geben: All das konnte man am vergangenen Samstag selbst ausprobieren, an den Stationen im Hof des Feuerwehrhauses in Bissingen.

Ein Fest für die Bevölkerung

Wie jedes Jahr lud die Freiwillige Feuerwehr Bietigheim-Bissingen zu einem gleich dreitägigen „Tag der offenen Tür“ ein, am Freitagabend ging es schon los. „Ein Fest für die Bevölkerung“, solle es sein, „damit sie sieht, was wir machen“, erklärte der stellvertretende Abteilungskommandant Oliver Sinn: Den Bietigheim-Bissingern geht es dabei nicht um die Optimierung des Umsatzes durch ausgefallene Programmpunkte, sondern um die Präsentation ihrer Freiwilligen Feuerwehr.

Die Einnahmen an den Stationen der Freiwilligen Feuerwehr etwa gehen in Form einer Sachspende an die Kindergärten. 400 bis 500 Gäste seien durchgängig dagewesen, schätzt man am Samstagnachmittag in Bissingen.

Die Präsentation der Feuerwehr am Tag der offenen Tür lässt auch interessierten Nachwuchs zur Jugendfeuerwehr kommen, der dann später oft in den aktiven Dienst wechselt. Auch wenn die Jugendfeuerwehr keine Nachwuchsprobleme hat, sieht der stellvertretende Kommandant immer wieder Engpässe in der Verfügbarkeit seiner erwachsenen Kollegen: „Tagsüber fehlen Kräfte“, stellt er fest, wenn viele der freiwilligen Feuerwehrleute ihrer gewöhnlichen Arbeit nachgehen müssen. Neuzugänge sind darum immer willkommen.

Historische Exponate im Keller

Das jährliche Feuerwehrfest fand diesmal im Feuerwehrhaus Bissingen statt, man wechselt sich immer mit der Ausrichtung ab. Hier hatten die Besucher auch die Möglichkeit, das Museum im Keller zu besichtigen, in dem viele Exponate die lange Feuerwehrgeschichte in Bietigheim und Umgebung illustrieren: 150 Jahre alte Kutschen der damaligen Feuerwehr aus Metterzimmern und Untermberg stehen dort, einst war die von sechs Mann betriebene Pumpe darauf „High Tech“.

Eine lange Schlange hatte sich – wie jedes Jahr – vor dem Haltepunkt der Feuerwehrfahrzeuge gebildet: Mit insgesamt fünf Fahrzeugen wurden Ausfahrten vorgenommen – gar nicht so einfach, mit dem ganzen Fahrzeug voller aufgeregter Mitfahrer, berichtet Sinn lächelnd aus Erfahrung. Bei der Ausfahrt dabei war zum ersten Mal auch das eigene Fahrzeug der Jugendfeuerwehr, das gebrauchte und für die Bedürfnisse der Jugendfeuerwehr umgebaute LF 10, das im letzten Jahr beschafft wurde.

Während vor dem Gebäude die Jugendfeuerwehr ihre Stationen hatte, konnte man dahinter die Einsatzfahrzeuge kennenlernen, etwa den beeindruckenden ABTH mit seinen vier Achsen, Kran und Container, beladen mit Ausrüstung für die technische Hilfe in schweren Fällen, eines von nur zwei Modellen im Landkreis.

Einsatzfahrzeuge zu sehen

Hinter dem Gebäude stand auch der „Erstausrücker“, das zuerst zu einem Einsatz abfahrende Fahrzeug der Feuerwehr, bereit zur Besichtigung aber auch zur Abfahrt, sollte es einen Notruf geben. Das sei bis dato aber noch nicht vorgekommen, so der stellvertretende Abteilungskommandant. Die einzigen Fahrzeuge, die bislang das Gelände des Feuerwehrhaus im Forchenweg in Bissingen verließen, taten das für die Ausfahrten.

Nachdem der Samstag mit Barbetrieb und den DJs Ponk und Eskitit, beide Feuerwehrkameraden, ausklang, fand am Sonntag dann die Schauübung der Jugendfeuerwehr statt, auch das eine alljährliche Tradition bei der Bietigheim-Bissinger Feuerwehr.

 Jonathan Lung

 
 
- Anzeige -