Finanzen Grundsolider Etat

Von Dietmar Bastian
Richtig losgehen soll es 2020 in Sersheim auch mit der Umgestaltung des Markts, der ein modernes Gesicht erhalten soll. ⇥ Foto: Martin Kalb

Der Sersheimer Gemeinderat verabschiedete am Freitag den Haushault für 2020. Die Gemeinde stemmt die Investionen ohne Kredite.

Nach einer ausführlichen Generaldebatte hat der Gemeinderat Sersheims in seiner Sitzung am Freitagabend den Haushaltsplan 2020 einstimmig verabschiedet.

Bürgermeister Jürgen Scholz berichtete einleitend, dass es sich um den dritten Plan nach der neuen Haushalts- und Rechnungsstruktur, die sich sehr bewährt habe, handele. Scholz spannte den Bogen bis zum Jahr 2023, denn bis dahin ziehen sich die laufenden und geplanten Projekte und Investitionen.

Vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltsplanung durch das Landratsamt kommt die Gemeinde in den nächsten Jahren  ohne jegliche Kreditaufnahmen aus. Die noch bestehenden Verbindlichkeiten mit 55 Euro pro Einwohner hielten sich sehr in Grenzen, und bereits 2023 sei die Gemeinde schuldenfrei, freut sich die Verwaltungsspitze.

Ausgleich durch Rücklage

Ortskämmerer Matthias Hirner präsentierte danach die Eckdaten des ausgeglichenen Haushalts, stellte Erträge und Aufwendungen in 2020 gegenüber, und konnte dabei feststellen, dass durch die solide Finanzlage der Gemeinde die Hebesätze bei der Grund- und Gewerbesteuer gleich bleiben könnten, was sich positiv für alle Bürger und Gewerbetreibende auswirke.

Die insgesamt reichlichen Einnahmen, die der Gemeinde insbesondere aus Grund- und Gewerbesteuern, dem Gemeindeanteil aus der Einkommenssteuer, örtlichen Leistungsentgelten und Landeszuschüssen zufließen, reichten mit etwa zwölfeinhalb Millionen Euro zwar nicht ganz aus, die rund 13 Millionen Aufwendungen in Personal-, Sach- und Dienstleistungen, Abschreibungen und Transferzahlungen zu stemmen.

Die Differenz könne aber aus einer bestehenden Ergebnisrücklage, die Ende 2020 noch immer über drei Millionen Euro liegen werde, gut ausgeglichen werden.

Für die Einwohnerschaft der Gemeinde sei besonders erfreulich, dass sämtliche Investitionen in den laufenden und geplanten Bau- und Sanierungsprojekten ohne Darlehen möglich und bereits jetzt gesichert sind: Die Sanierung und Bebauung der großen Fläche in der Vaihinger Straße, die Neugestaltung des Marktes (geplant für 2020/21), die Sanierung der Sport- und Kulturhalle (2020/21), die eine Million teure Sanierung der Talstraße (2020).

Als Fazit konnte der Kämmerer festhalten, dass der Haushalt über ausreichend liquide Mittel zur Erfüllung aller Aufgaben verfügt.

Bei einer Haushaltsplanung sind freilich immer auch unbekannte Größen im Spiel: Wie verläuft die weitere konjunkturelle Entwicklung, bei der sich aktuell ein kleiner Einbruch beobachten ließe, und welche Auswirkungen hätte dies auf die Steuereinnahmen der Gemeinde? Kommt es tatsächlich zu der geplanten Erweiterung bei der Firma Alwa? Können die Kosten gedeckelt werden? Wie sehen die genauen Zahlen bei der Kreisumlage aus? Der Rathauschef hofft, dass sich hierbei noch günstigere Beträge einstellen werden.

Einstimmiger Beschluss

Bei der abschließenden Beratung über die Verabschiedung wurden noch die Kindergartengebühren angesprochen, die – familienfreundlich – nur moderat steigen sollen. Scholz schlug vor, die Gebühren lieber leicht anzupassen, als zu einem späteren Zeitpunkt eine höhere Steigerung vornehmen zu müssen.

Reinhard Gantenbein von den Unabhängigen Bürgern lobte den Haushaltsentwurf als „sozialen Haushalt mit Zukunftsperspektive“ und betonte ausdrücklich, wie gut es Sersheim zu Gesicht stehe, Investitionen im Wohnungsbau zu tätigen. Die Selbstverpflichtung der Gemeinde für Investitionen in soziale Belange durch die Schaffung von neuem, bezahlbarem Wohnraum mache den Haushaltplan – auch – zu einem Plan mit einer bürgernahen Ausrichtung. Nach einer Stunde Vortrag und Diskussion beschloss der  Gemeinderat  die Haushaltssatzung 2020 mit Haushaltsplan, Stellenplan, Finanzplanung und Investitionsplan für 2019 bis 2023 einstimmig.

 
 
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