Flüchtlinge in Bönnigheim Die Rainwaldhalle ist der Notnagel

Von Birgit Riecker
Die Rainwaldhalle könnte, wenn alle Stricke reißen, zur Flüchtlingsunterkunft werden. Foto: /Martin Kalb

Bönnigheim muss in diesem Jahr mindestens noch 40 Flüchtlinge aufnehmen.  

Die Stadt ist bei der Flüchtlingsunterbringung gut aufgestellt. Denn viele Einwohner stellen Wohnraum zur Verfügung. So sind allein 55 Menschen aus der Ukraine und 33 Asylbewerber privat untergekommen. In kommunalen Gebäuden wohnen weitere 27 Menschen aus der Ukraine und 51 Asylbewerber.

Doch reicht das auch in Zukunft? „Das Landratsamt hat uns mitgeteilt, dass wir in diesem Jahr wohl 40 weitere Personen aufnehmen müssen“, erklärt Bürgermeister Albrecht Dautel. Die Stadt habe das Pfarrhaus in Hofen anmieten können. Dort seien aktuell noch 15 Plätze frei. Außerdem kämen immer wieder neue private Angebote, die von der Stadt geprüft würden.

Wenn alle Stricke reißen

Doch falls alle Stricke reißen, hat die Stadt nach einer nichtöffentlichen Beratung im Gemeinderat, die bereits im Oktober letzten Jahres stattgefunden hat, weitere Vorbereitungen getroffen. Das berichtete die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses. So laufen Planungen für eine Notunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen Recyclinghofs in der Kirchheimer Straße. „Das Landratsamt hat uns geraten, eine Bauvoranfrage zu stellen“, sagt Albrecht Dautel. Derzeit werde geprüft, ob eine Containeranlage für rund 30 Personen dort verwirklicht werden kann. Dautel rechnet zwar mit einer zügigen Zusage, doch erst danach könne eine Ausschreibung der Container erfolgen. „Wir sind an diesem Standort dann wahrscheinlich Ende des Jahres soweit“, schätzt er.

28 Personen können in die Halle

Falls sich aber die Situation noch vorher zuspitzt, kann sich die Stadt vorstellen, die Rainwaldhalle in Hofen als Notunterkunft zu belegen. „Wir haben das im Oktober entschieden, weil wir genügend Öl für die Heizung dort haben“, sagt Dautel.

Die Baurechtsbehörde habe einen Planentwurf für den Notfall genehmigt. 28 Personen könnten dort untergebracht werden. „Die Vereine wurden informiert, es hat Gespräche gegeben“, sagt der Verwaltungschef.

Man habe vorsichtshalber OSB-Platten zum Schutz des Sportbodens, Bauzaunelemente und Folien bestellt. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir sie nicht benötigen“, so Dautel.  

Birgit Riecker

 
 
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