Förderung für Hauseigentümer Investitionen ins Stadtbild

Von Uwe Mollenkopf
Die Stadt unterstützt Mehraufwendungen fürs Stadtbild, unter anderem in der Rathausstraße 30 in Metterzimmern.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Stadt fördert bei Baumaßnahmen Mehrkosten, die durch Vorgaben für die Gestaltung bedingt sind. Zuletzt profitierten Baumaßnahmen in Bietigheim und Metterzimmern.

Durch gezielten Einsatz von städtischen Mitteln soll erreicht werden, dass das historische Stadtbild der alten Ortskerne erhalten bleibt beziehungsweise durch gestalterische Maßnahmen der derzeitige Zustand verbessert wird.“ So heißt es in den entsprechenden Richtlinien der Stadt Bietigheim-Bissingen, die festlegen, wie Bau- und Sanierungsmaßnahmen in der Bietigheimer Altstadt und den Kernen der Stadtteile gefördert werden. Dabei winken den Eigentümern Zuschüsse, die in der Regel 50 Prozent der durch die Auflagen der Stadt geforderten stadtbildbedingten Aufwendungen betragen. Zuletzt gab der Gemeinderat Zuschüsse für drei Vorhaben frei, davon zwei in Metterzimmern.

Klappläden und Anstrich

So hat der Eigentümer des Gebäudes in der Rathausstraße 30 in Metterzimmern dieses abgebrochen und ein neues Gebäude erstellt. Es handelt sich um ein Haus mit vier Wohnungen und vier integrierten Garagen, die Gesamtkosten belaufen sich laut Ratsvorlage auf 1,4 Millionen Euro. Nachdem das Grundstück im städtischen Fördergebiet „Ortskern Metterzimmern“ liegt, beteiligte sich die Stadt an den Kosten der Baumaßnahme entsprechend dem städtischen Förderprogramm. Das heißt, es werden Zuschüsse für neue Klappläden, Garagentore, Haustüre, mineralischen Fassadenanstrich sowie Glaserarbeiten gewährt. Des Weiteren wird ein Zuschuss für die Natursteinmauer, den Pflasterbelag sowie einen Holzstaketenzaun gewährt. Die Maßnahmen im Außenbereich werden mit 15 bis 30 Prozent bezuschusst, die übrigen mit 50 Prozent.

Weil im Haushalt, in dem angesichts der Coronakrise der Rotstift regierte, keine Mittel veranschlagt sind, billigte der Gemeinderat jetzt eine Summe von 36 000 Euro als außerplanmäßige Ausgabe.

Gleiches gilt für den Eigentümer des Gebäudes in der Rathausstraße 12/1. Dort wurden laut Ratsvorlage seit Juni 2020 Gespräche bezüglich des Umbaus der Scheune zu einer Wohnung geführt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 400 000 Euro. Der Zuschuss für den stadtbildbedingten Mehraufwand wurde in diesem Fall  auf 18 000 Euro beziffert.

Städtebaulicher Mehrwert

In den Genuss der städtischen Förderung kommt zudem der Eigentümer des Gebäudes Turmstraße 10 in Bietigheim, das saniert wird. Im Dachgeschoss wird eine Wohnung saniert und erweitert, der Hofraum vor dem Gebäude soll neugestaltet werden. Das dortige Grundstück befindet sich im städtischen Fördergebiet „Altstadt Bietigheim“, weshalb die Stadt eine Geldspritze von 38 230 Euro gibt.

In der Sitzung betonte Axel Armbruster (GAL) die Bedeutung dieser Förderung. Denn die Altstadt bestehe nicht nur aus dem Hornmoldhaus und anderen herausragenden Gebäuden.

Thomas Reusch-Frey, der Fraktionsvorsitzende der SPD, fand es wichtig, dabei auch die Stadtteile im Blick zu behalten, und hob die zwei Objekte in Metterzimmern hervor. Dadurch werde ein städtebaulicher Mehrwert geschaffen. Was die Finanzierung betrifft, erklärte er, künftig dürfe hier keine Null mehr im Haushaltsplan stehen.

 
 
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