Förderung von 33 000 Euro Ortsbücherei soll Wohlfühlort werden

Von Uwe Deecke
Die Ortsbücherei in der Hauptstraße wird digital ausgestattet und die Räume werden für das neue Angebot umgestaltet.⇥ Foto: Jürgen Kunz

Hohe Fördermittel erlauben die neue Digitalausstattung der Erligheimer Gemeindebibliothek.

Der Erligheimer Gemeinderat mochte die Höhe der Zuwendungen kaum glauben, die es für den digitalen Umbau der örtlichen Bücherei gibt. 90 Prozent werden bezuschusst, für die Gemeinde verbleiben gerade einmal 3665 Euro. Das Landesförderprogramm „Wissenswandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive im Rahmen von Neustart Kultur“ macht die Neuanschaffungen möglich.

Im letzten Sommer wurde von der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen beim Regierungspräsidium der aktuelle Zustand der Ortsbücherei erfasst. Zusammen mit der Leiterin Renate Stahl wurde anschließend daraus ein Konzept zur Weiterentwicklung erstellt. Wichtigste Punkte darin sind die Einführung der digitalen Ausleihverbuchung, die Möglichkeit der digitalen Recherche und die Bereitstellung digitaler Angebote für Kinder und Erwachsene. Im November wurde der Antrag gestellt, nun kam im Februar die Zusage über bis zu 33 000 Euro, von denen die Gemeinde rund zehn Prozent aufbringen muss.

„Wir haben den Medienbestand reduziert und jetzt 2200 aktuelle Medien“, erklärte die neue Leiterin Renate Stahl, langjährige Ansprechpartnerin im Bürgerbüro, auf der Sitzung. An Kinder richten sich dabei 70 Prozent des Angebots, an Erwachsene 30 Prozent. Schreibtisch und die alte Hardware werden übernommen und sollen im Kindergarten Verwendung finden, auch mit der Schule wurde Kontakt aufgenommen, damit die Kinder ans Lesen herangeführt werden. „Zu Coronazeiten ist es schon schwierig“, so Stahl zum momentanen Angebot, das derzeit über einen Abholservice gut genutzt werde.

Mehrere Aufträge vergeben

Die möglichen Fördermittel möchte die Gemeinde auch nutzen, nachdem nur ein Zehntel der Kosten von der Gemeinde getragen werden müssen. Dafür wurden mehrere Aufträge auf der Sitzung vergeben. Für Computer, Notebook, IPad, Router und Drucker wurde die Firma Luithle + Luithle beauftragt, nachdem die Preise auf ihre Angemessenheit überprüft worden waren. Rund 9000 Euro fallen für Hardware, Lieferung und Installation an, 3100 Euro kostet ein Laserbeamer, der von der Ilsfelder Firma Lambert geliefert wird. Die Möblierung der Arbeitsplätze schlägt mit 7761 Euro zu Buche, neue Möbel für die Bücherei kosten rund 7200 Euro.

Ein wichtiger Punkt bei der Neugestaltung sei der Umbau zu einem Wohlfühlort, so Stahl, die auch einen Einrichtungsvorschlag ausgearbeitet hatte. Dabei soll es auch eine Neuausrichtung und die Ergänzung des bisherigen Regalbestands geben. Dies sei zwar nicht förderfähig, aber notwendig, um die kommenden Maßnahmen sinnvoll umsetzen zu können. Einen zentralen Platz bekommt in jedem Fall wieder das Sofa, das fürs analoge Lesen bisher immer gute Dienste geleistet habe.

Ulrich Steimer von der Liste Erligheimer Bürger dankte Stahl für ihr großes Engagement, dies sei „in Coronazeiten etwas ganz Besonderess“. Joachim Obert von der Wählergemeinschaft wollte wissen, ob die Kinder den Zugang zu den neuen Geräten auch beherrschen können. Dafür soll es, so Stahl, eine Schulung geben, in der die Nutzer der Bücherei die neue Digitalausstattung kennen lernen können. Das Gremium stimmte bei einer Enthaltung für die vorgeschlagenen Vergaben, so dass es mit dem Umbau im Erdgeschoss des Rathauses bald losgehen kann.

 
 
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