Forstbetriebsplan in Bietigheim-Bissingen beschlossen Holzverkauf funktioniert auch online

Von Uwe Mollenkopf
2022 werden im Stadtwald in Bietigheim-Bissingen 1210 Festmeter Holz eingeschlagen. Foto: Kalb Martin;Nicht angelegt

Im Stadtwald sollen im nächsten Jahr 1210 Festmeter Holz eingeschlagen werden.  Die Stadt rechnet mit einem Erlös von 54 000 Euro. Der Eichenprozessionsspinner hielt sich 2021 zurück.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie fand die Brennholzversteigerung der Stadt Bietigheim-Bissingen zuletzt online statt. Es konnten schriftliche Angebote eingereicht werden, und der Zuschlag ging an den Höchstbietenden. Wie aus dem Bericht zum Forstbetriebsplan hervorgeht, der am Dienstag im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen vorgestellt wurde, sei das Verfahren von den Interessenten positiv aufgenommen worden und könne bei Bedarf weitergeführt werden.

Verfahren aus der Not geboren

Ute Epple, die Vorsitzende der Freien-Wähler-Fraktion, erklärte allerdings, ihr sei auch anderes zu Ohren gekommen. Dr. Michael Nill, der Leiter des Fachbereichs Wald im Landratsamt, räumte ein, das Verfahren sei lediglich „aus der Not geboren“. Einige hätten davon mehr, andere weniger profitiert. Vom Erlös her sei das Ergebnis mit Blick auf die Vorjahre aber ungefähr gleich geblieben.

Wie aus dem Forstbetriebsplan, der vom Gremium beschlossen wurde, hervorgeht, soll der Hiebsatz im Stadtwald für 2022 auf 1210 Festmeter angesetzt werden (Vorjahr: 1200). Es wird mit einem Erlös aus den Holzverkäufen von 54 000 Euro gerechnet. Nill stellte dabei klar, dass damit keine Gewinne gemacht werden sollen. Was erwirtschaftet werde, werde in den Wald reinvestiert.

Seitens des Ausschusses erklärte SPD-Fraktionschef Thomas Reusch-Frey in diesem Zusammenhang, der Wald habe gerade während des Lockdowns für die Menschen eine herausragende Bedeutung als Erholungsort, und zwar „ohne zu bezahlen“. Die „schwarze Null“ in der Bilanz sei damit gut zu rechtfertigen.

Weniger Schädlinge

Im Rückblick auf das laufende Jahr gab es mit Blick auf Schädlinge Positives zu berichten. So hätten sich die Warnungen vor dem Eichenprozessionsspinner und dem Schwammspinner nicht bewahrheitet. Die Gründe sind unklar. „Genau erklären kann man das nicht“, sagte Nill. Der Fichtenborkenkäfer bereitet nach den Worten von Revierleiter Axel Armbruster in Bietigheim-Bissingen schlicht deshalb wenig Probleme, weil es hier wenig Fichten gebe. Zu schaffen machen dem Wald weiter die tödlichen Pilzerkrankungen bei Eschen (Eschentriebsterben) und Bergahorn (Rußrindenkrankheit). Das macht entsprechende Verkehrssicherungsmaßnahmen notwendig, wenn Bäume morsch werden und absterben.

Gut für den Wald war laut dem Bericht,  dass es 2021 regenreicher und kühler als in den vorangegangenen Trockenjahren war. Die Grundwasserstände seien dennoch weiter rückläufig, sodass von einer Entspannung der von Trockenstress gekennzeichneten Lage noch nicht die Rede sein könne.

Vor diesem Hintergrund würden jetzt schon Vorbereitungen auf mögliche Klimaszenarien getroffen, indem in jungen Mischwäldern gezielt solche Bäume gefördert werden, die mit den prognostizierten Klimabedingungen voraussichtlich gut zurechtkommen. Die heimischen Eichenmischwälder würden gezielt erhalten und weiter gefördert, da diese mit dem Klimawandel gut zurechtkämen.

 
 
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