Forum Ludwigsburg Der Fokus liegt auf dem Tanz und den Orchesterkonzerten

Von Gabriele Szczegulski
Die Saison im Forum wird am 18. und 19. Oktober mit der Ballettinszenierung „Le Corsaire“ eröffnet: Das Korean National Ballet kommt mit großem Bühnenbild nach Ludwigsburg. Foto: Korean National Ballet

Das Programm fürs Forum für die Saison 2025/26 beinhaltet zehn Veranstaltungen weniger als im Jahr zuvor – Die Theatersparte fällt endgültig weg. 

Nachdem die Saison 2024/25 im Forum Ludwigsburg, die mit Beginn der Ludwigsburger Schlossfestspiele Ende Mai zu Ende ging, mit 60 Veranstaltungen und 50.000 Besuchern ein Rekordjahr war, gibt es in der kommenden Spielzeit zehn Veranstaltungen weniger. „Noch nie in der 40-jährigen Geschichte des Forums waren in einer Saison so viele Besucher bei den städtischen Veranstaltungen. Das liegt natürlich auch an der großen Anzahl von 60 angebotenen Veranstaltungen“, sagte Lucas Reuter, künstlerischer Leiter des Forums im Schlosspark, bei der Vorstellung der neuen Spielzeit.

Dem Sparprogramm der Stadt sei es geschuldet, so Reuter, dass 2025/26 zehn Veranstaltungen weniger angeboten werden. „Wir haben auch versucht, die Spielzeit etwas zu straffen, damit zwischen Ende der Forum-Saison und dem Beginn der Schlossfestspiele die Pfingstferien liegen“, so Reuter, der auch Intendant der Schlossfestspiele ist.

Sorgen bereitet Reuter die geplante Sanierung des Forums (die BZ berichtete), deren Beginn, so sagte er, Stand heute noch vollkommen offen sei. So bedürfe es Flexibilität und Kreativität bei der Planung der neuen Saison. Denn: Geplant war der Start der Sanierung des Forums für Ende 2026. „Damit rechne ich aber eigentlich nicht mehr, denn der Gemeinderat will sich erst Ende 2025, Anfang 2026 für den zeitlichen Beginn der Sanierung entscheiden“, so Reuter.

Eine Schattenspielzeit ist für 2026/27 geplant

Er plane aber sowohl für das städtische Programm als auch für die Konzerte der Schlossfestspiele im Forum mit einer „Schattenspielzeit“. So gebe es theoretisch Planungen für eine ganz normale Spielzeit im Forum – auch für die Schlossfestspiele –, aber gleichzeitig werde ein Spielplan für andere Stätten in der Stadt erstellt. „Die angefragten Künstler werden informiert, wir gehen mittlerweile davon aus, dass die Aufführungen im Forum stattfinden, aber wir planen ein alternatives Programm für andere Spielstätten, wie Musikhalle, Karlskaserne, Scala, Friedenskirche. Doch das Forumsprogramm, das Reuter vorstellte und das am 16. Oktober beginnt, wird noch wie geplant durchgeführt.

Trotz Sparmaßnahmen wird eine exklusive Veranstaltung das Programm eröffnen: Zum ersten Mal kommt das Korean National Ballet aus Seoul in Südkorea nach Ludwigsburg – als einziger Auftrittsort in Europa. Und dies war, so Reuter, eine Meisterleistung schon im Voraus. „Nur mit Hilfe des südkoreanischen Außenministeriums und Kulturministeriums war es möglich, diese Veranstaltung stattfinden zu lassen, aber die koreanische Regierung wollte diesen Auftritt in Ludwigsburg“, so Reuter.

Das Ensemble, dass die einstige Primaballerina des Stuttgarter Balletts, Sue-Jin Kang, leitet, kommt mit 100 Beteiligten sowie mit großen Bauteilen für das Szenenbild nach Ludwigsburg. Aufgeführt wird die klassische Choreografie „Le Corsaire“, die als vergessener Ballett-Klassiker gilt. Für das koreanische Nationalballett richtete der Tänzer Jungbin Song eine eigene Fassung ein, die aber auch den berühmten Pas de deux, den man seit Rudolf Nurejew kennt, beinhaltet. Überhaupt wird den Ballettaufführungen ein großer Raum im Forumsprogramm gelassen. Zehn verschiedene Ballette mit zeitgenössischen, aber auch klassischen Balletten kommen aus der ganzen Welt, wie Südkorea, Taiwan, Frankreich, Kanada, Brasilien und den Niederlanden.

Zweiter Schwerpunkt: Orchesterkonzerte plus Solisten

Der zweite Schwerpunkt des Programms sind die Orchesterkonzerte mit herausragenden Solisten. „Hier setzen wir vor allem die Zusammenarbeit mit den Orchestern, mit denen wir in den vergangenen Spielzeiten kooperiert haben, fort“, so Reuter. Das sind das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, die Deutsche Radio Philharmonie, die Stuttgarter Philharmoniker sowie das Bundesjugend- und das Bundesjazzorchester. Solisten wie Isabelle Faust, Gautier Capucon, Kit Armstrong oder Frank Peter Zimmermann bereichern die Orchesterkonzerte.

Endgültige Trennung von der Sparte Schauspiel

Auch Musiktheater wird es geben vom Nationaltheater Mannheim oder der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Nur „vom reinen Schauspiel trennen wir uns endgültig, um uns auf die anderen Sparten konzentrieren zu können“, so Reuter.

Weltmusik, Swing und Jazz sowie Aufführungen mit Tom Gaebel, German Brass und den Berlin Comedian Harmonists vervollständigen das Programm.

 
 
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