Frauen-Straßenradrennen Grand-Prix-Premiere startet in Tamm

Von bzh
Je drei World-Tour-Teams und Nationalmannschaften haben für die Premiere des Women’s Cycling Grand Prix mit Start in Tamm zugesagt. Foto: Imago/Frontalvision/Arne Mill

Beim ersten Frauenrennen in Stuttgart sind 105 schwere Kilometer zu bewältigen.

„And the winner is Tamm.“ An den legendären Ausspruch von Oscar-Verleihungen und Fußball-WM-Vergaben fühlten sich die Radsportfans erinnert, als bekannt wurde, dass die Premiere des Women’s Cycling Grand Prix am Sonntag, 16. Juli, in Tamm startet.

Neben Tamm hatten sich auch mehrere andere Kommunen beworben. Dass die Wahl auf Tamm fiel, begründet Streckenplaner Albrecht Röder unter anderem damit, dass Tamm die jüngste Stadt des Landes ist. „Das passt gut zusammen: Tamm als Stadt und das Rennen sind neu. Außerdem findet in Tamm an diesem Tag das Fleckenfest statt und bietet den Profi-Radfahrerinnen so eine besondere Bühne. Die 120 Fahrerinnen aus zehn Ländern werden vor dem Start um 12.10 Uhr auf dem Podium vorgestellt.“

Der umtriebige Schwabe, unter anderem Streckenplaner der Deutschland Tour, ist maßgeblich am Zustandekommen des Frauenrennens beteiligt. „Der Frauenradsport hat eine rasante Entwicklung genommen“, berichtet Albrecht Röder. Das Rennen soll aber keine einmalige Angelegenheit sein. „Wir wollen das Rennen dauerhaft im Großraum Stuttgart etablieren und streben den Aufstieg in die World Tour an.“

Bei der Premiere sind bereits drei World-Tour-Teams am Start, daneben drei Nationalmannschaften und viele deutsche Fahrerinnen, die sich vor dem heimischen Publikum gut präsentieren wollen. Dass bereits bei der ersten Auflage des Women’s Cycling Grand Prix ein absolutes Top-Starterfeld zusammenkommt, hat vor allem mit Lisa Brennauer zu tun. Die Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung und mehrfache Weltmeisterin ist als Rennleiterin dabei und nutzte ihre Kontakte und Popularität, um die Spitzenfahrerinnen zu verpflichten.

„Auf die Teilnehmerinnen wartet ein schwerer Kurs“, informiert Röder. „Das Terrain ist wellig, und es gibt starke Anstiege. Um zu gewinnen, werden die Frauen wohl einen Schnitt von 36 Kilometern pro Stunden fahren müssen.“ Von Tamm aus geht es über Kornwestheim, Schwieberdingen, Markgröningen, Hochdorf an der Enz, Ditzingen, Leonberg, Gerlingen und vorbei am Schloss Solitude nach Stuttgart. Im Süden und Westen der Landeshauptstadt sind dann vier kurze Runden zu absolvieren. Nach 105 Kilometern wird das Ziel auf dem Marienplatz erreicht.

Ebenfalls am 16. Juli findet eine der spektakulärsten Etappen der diesjährigen Tour de France statt. Das Peloton macht sich auf den Weg zum Mont Blanc. Die Terminüberschneidung ist kein Zufall. „Während der Tour ist das Interesse am Radsport am größten. Das wollen wir nutzen, um auch auf den Frauenradsport aufmerksam zu machen“, erklärt Albrecht Röder. Auch am Stuttgarter Marienplatz ist die Tour präsent. Zum großen Rahmenprogramm des Women’s Cycling Grand Prix gehört ein Public Viewing. Die Fans können nach dem Ende des Frauenrennens die Tour-Etappe live mitverfolgen.

Wer mag, kann am 16. Juli auch selbst in die Pedale treten. Beim Jedermannrennen Brezel Race können Hobbyradler zwischen Strecken von 62 und 110 Kilometern wählen. Dabei werden rund 3000 Teilnehmer erwartet.  bzh

 
 
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