Frauenhandball, Bundesliga Antje Lauenroth bleibt für den deutschen Meister am Ball

Von Claus Pfitzer
Die niederländische Weltmeisterin Delaila Amega wechselt vom TuS Metzingen zu Borussia Dortmund. Foto: Marco Wolf

Die 31-jährige Nationalspielerin verlängert ihren Vertrag in Bietigheim um zwei Jahre. Tabellenführer Dortmund  holt zwei Niederländerinnen.

Die Vorrunde in der Handball-Bundesliga der Frauen hat gerade begonnen, und damit der Zweikampf um die Meisterschaft zwischen dem Tabellenführer Borussia Dortmund mit seiner makellosen Bilanz von 28:0 Punkten und dem Titelverteidiger SG BBM Bietigheim (23:3 Punkte). Der TuS Metzingen (20:6) und der Thüringer HC (20:8) werden es schwer haben, den Rückstand noch aufzuholen und den beiden führenden Mannschaften die Meisterschaft noch streitig zu machen. In den Abstiegskampf sind vor allem die  Kurpfalz Bären Ketsch (3:25), die HSG Bad Wildungen (4:24) und der 1. FSV Mainz 05 (4:22) verstrickt.

Mitten drin im laufenden Spielbetrieb sind die Vereinsverantwortlichen eifrig mit den Personalplanungen beschäftigt, oder haben sie wie im Falle der TuS Metzingen bereits abgeschlossen.

Bei der SG BBM Bietigheim stehen als Neuzugänge bislang die deutschen Nationalspielerinnen Xenia Smits und Julia Maidhof fest (die BZ berichtete). Nach Spielführerin Kim Naidzinavicius hat nun auch Antje Lauenroth ihren Vertrag verlängert, und zwar bis zum 30. Juni 2022. Die 31-Jährige spielt ihre fünfte Saison für Bietigheim und wurde 2017 und 2019 mit dem Team deutscher Meister. „Ich bin glücklich, weiter für die SG BBM aufzulaufen. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen war deutlich, dass wir weiter auf einem gemeinsamen Nenner sind. Zudem haben wir auch unter dem neuen Trainer Markus Gaugisch in den nächsten Jahren viel vor. Davor gilt es aber, den dritten Stern nach Bietigheim zu holen“, sagt Lauenroth zu ihrer Entscheidung. Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Japan gehörte sie zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Bislang hat sie 17 Länderspiele absolviert. Sie ist vor allem durch ihre Vielseitigkeit wertvoll für ihre Mannschaften, denn sie kann sowohl am  Kreis als auch auf der Linksaupenposition eingesetzt werden. Das betont auch SG-Sportdirektor Gerit Winnen: „Antje hat sich bei der SG BBM zur Nationalspielerin entwickelt und gehört zu unseren Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre. In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass eine Spielerin  so lange einem Verein treu bleibt.“ Mit Markus Gaugisch, der im Sommer die Nachfolge von Erfolgscoach Martin Albertsen antritt, bekommen Lauenroth und ihre Mitspielerinnen einen neuen Trainer.

Auch der aktuelle Spitzenreiter Borussia Dortmund bastelt an der sportlichen Zukunft seines Kaders und hat sich mit zwei Niederländerinnen verstärkt, die bei Liga-Konkurrenten auf sich aufmerksam gemacht haben. Aus Metzingen kommt die 22-jährige Delaila Amega, die mit den Niederlanden im Dezember 2019 in Japan die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Amega kann im Rückraum alle Positionen spielen. Nach drei Jahren als Leistungsträgerin bei der HSG Blomberg-Lippe wechselt Tessa van Zijl ebenfalls nach Dortmund. Van Zijl hat ihr Betätigungsfeld im rechten Rückraum.

Neben Amega verlassen auch Torhüterin Jesse van de Polder, Patricia Kovacs und Katarzyna Janiszewska die Tussies in Metzingen. Neu sind Silje Bruns Petersen von der HSG Blomberg-Lippe, Britt van der Baan (VOC Amsterdam) und Anna Albek (Graz). Ihre Verträge verlängert haben neben Trainerin Edina Rott auch Maren Weigel, Tamara Haggerty Marija Obradovic, Anika Niederwieser, Madita Kohorst und Lena Schmid, so dass der Stamm des Tabellendritten beisammen bleibt. Allerdings werden Amega und Kovacs im Rückraum eine Riesenlücke hinterlassen, die Neuzugang Bruns Petersen und Simone Petersen ausfüllen sollen.

Der Thüringer HC hat die 26-jährige Rückraumspielerin Kerstin Kündig vom Schweizer Erstligisten HC Brühl unter Vertrag genommen. Die 59-malige Nationalspielerin der Schweiz ist für die Rückraum Mitte eingeplant. Gemeinsam mit Helena Mikkelsen wechselt Alexandra Mazzucco vom THC zum Zweitliga-Tabellenführer SV Union Halle-Neustadt.

Die HSG Blomberg-Lippe zahlt wieder einmal den Preis für eine bislang gute Saison, in der sie aktuell Rang fünf belegt. Neben van Zijl und Bruns Petersen verlassen auch Munia Smits (HSG Bad Wildungen Vipers), Lira Schnack, Celine Michielsen und Merle Heidergott die HSG. Neu  zur neuen Runde sind Myrthe Schoenacker vom VfL Oldenburg, Lisa Borman-Majes, die nach drei Jahren beim TV Oyten zurückkehrt, und Nachwuchstalent Emelyn van Wingerden.

Logvin kehrt zurück

Zur Neckarsulmer Sport-Union kehrt Tatjana Logvin als Trainerin zurück . Die 45-jährige gebürtige Ukrainerin, die 107 Länderspiele für Österreich absolviert hat, spielt mit dem SV Union Halle-Neustadt um die Rückkehr in die Bundesliga. Logvin sprang im April 2018 als Trainerin in Neckarsulm ein und wechselte dann zur Spielzeit 2018/19 zu Halle-Neustadt. Sie konnte den Abstieg nicht verhindern, schaffte aber mit dem krassen Außenseiter den Einzug ins Pokal-Final-Four. Bei der Neckarsulmer Sport-Union fungiert seit der Trennung von Coach Pascal Morgant die ehemalige NSU-Spielerin Maike Daniels als Interimstrainerin und arbeitet ab Sommer als Assistentin von Logvin.

Einen neuen Trainer für die neue Spielzeit hat auch der 1. FSV Mainz 05 mit Florian Bauer verpflichtet, der die Nachfolge von Thomas Zeitz antreten wird. Von 2014 bis 2016 trainierte Bauer die Frauen der HSG Bensheim-Auerbach und von Juli 2018 bis Mai 2019 den Männer-Zweitligisten TV Großwallstadt. Seit Oktober ist er Co-Trainer beim Drittligisten HSG Groß-Bieberau/Modau.

 
 
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