Frauenhandball Bundesliga In der ersten Halbzeit spielt der Titelverteidiger meisterlich

Von Claus Pfitzer
Gute Abwehrarbeit: Die Bietigheimerin Maura Visser (rechts) versucht Johanna Schindler von Frisch Auf Göppingen am Wurf zu hindern. Die Gäste erzielten in der ersten Halbzeit lediglich vier Feldtore, dazu verwandelten sie vier Siebenmeter. Foto: Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim fertigt zum Rückrundenstart in der Bundesliga Frisch Auf Göppingen mit 35:20 (19:8) ab und bleibt an Dortmund dran.

Das eine Halbzeit lang einseitige schwäbische Derby zwischen der SG BBM Bietigheim und Frisch Auf Göppingen entwickelte sich im zweiten Spielabschnitt zu einer abwechslungsreichen Partie, die mit einem deutlichen 35:20-Sieg für den Titelverteidiger endete. Mit diesem Erfolg zum Rückrundenauftakt der Bundesliga bleiben die Bietigheimerinnen dem bislang souverän auftretenden Tabellenführer Borussia Dortmund auf den Fersen. 30 Minuten lang spielte die Mannschaft von Trainer Martin Albertsen meisterlich und ließ nur acht Gegentore zu, vier davon per Siebenmeter. „Mit der Abwehr bin ich sehr zufrieden. Den Gegner in der ersten Halbzeit bei nur acht Toren zu halten, ist optimal“, freute sich der dänische Meistertrainer, und fügte ein Lob für die Leistung insgesamt hinzu: „Besonders in der ersten Hälfte haben wir uns sehr gut präsentiert.“

Eckerle mit neun Paraden

In Halbzeit zwei traten die Göppingerinnen entschlossener auf und spielten ihre Angriffe schneller und direkter. Zuvor hatten sie häufig langatmige Ballpassagen, die häufig in der Bietigheimer Deckung endeten, oder spätestens bei der ganz stark haltenden Torhüterin Dinah Eckerle, die es in 38 Minuten Einsatzzeit auf neun Paraden brachte.

Bis zum 2:2 hielten die Gäste mit, dann zog Bietigheim mit Tempospiel und sehenswerten Kombinationen auf 8:2 davon. Binnen Sekunden war Karolina Kudlacz-Gloc nach Ballgewinnen am eigenen Kreis auf und davon und hatte clever zweimal zum 4:2 und 5:2 abgeschlossen. Als Luisa Schulze, die sich durch den krankheitsbedingten Ausfall von Maren Nyland Aardahl den Job am Kreis und in der Abwehr mit Antje Lauenroth teilte, Treffer Nummer sechs erzielte hatte, war Kudlacz-Gloc schon wieder alleine durch und erhöhte auf 7:2. Bei seinem Acht-Tore-Lauf ließ der Meister auch noch Chancen aus. Erst nach langen erfolglosen Minuten war auch Göppingen wieder erfolgreich, allerdings fielen die Treffer drei und vier wie schon zuvor das 2:2 durch Siebenmeter von Michaela Hrbkova.

Schon früh konnte SG-Coach Albertsen angesichts des deutlichen Vorsprungs und der klaren Dominanz seinem in den letzten Wochen durch viele Spiele und lange Reisen strapazierten Stammpersonal Pausen gönnen und die junge Garde aufs Feld schicken. Daphne Gautschi und Kim Braun reihten sich nahtlos ein und erzielten je zwei Treffer. „Wir konnten ohne Leistungsabfall durchwechseln“, war Albertsen hinterher rundum zufrieden. Auch die Stimmung in der Halle am Viadukt hat ihm gefallen: „Die war fantastisch und passte zu unserer guten Leistung.“

Sieben Minuten ohne Tor

Die fiel allerdings mit Beginn der zweiten Halbzeit etwas ab. Göppingen traf dreimal in Folge und scheiterte zweimal an der Bietigheimer Torfrau Eckerle, während der SG BBM in dieser Phase kein Treffer gelang. Die Flaute hielt sieben Minuten an, dann brachte Laura van der Heijden Ball wieder im Tor von Frisch Auf unter. Weil es die Gastgeberinnen mit der Abwehrarbeit nicht mehr so genau nahmen und Göppingen zudem zielstrebiger auftrat, schlug es jetzt auf beiden Seiten ein ums andere Mal ein. Das Albertsen-Team hielt den Abstand zwischen neun und zwölf Toren. Immerhin hatten die Gäste nach 15 Minuten in der zweiten Halbzeit schon ihre Torquote aus der ersten Hälfte erreicht, und das mit nur zwei Strafwürfen. Am Ende standen für Frisch Auf sieben Siebenmeter, von denen Hrbkova sechs verwandelte, einmal war Annika Blanke an Eckerle gescheitert. Bietigheim bekam nur einen Strafwurf zugesprochen, und den verwandelte Maura Visser früh zum zwischenzeitlichen 3:2. Während die SG BBM eine Strafzeit kassierte, ging Göppingen in dieser Kategorie leer aus.

Als Bietigheim die Zügel wieder anzog und das Tempo verschärfte, dazu einige sehenswerte Aktionen wie ein geniales Zuspiel von Kim Naidzinavicius auf Fie Woller einstreute, wuchs das Ergebnis weiter an. Dazu trug dann auch SG-Torhüterin Valentyna Salamakha bei, die sich in der Schlussphase mit vier Paraden auszeichnen konnte und ihrem Team so einen Sieg mit 15 Treffern Differenz ermöglichte.

Weiter geht es für den Tabellenzweiten am Samstag (19 Uhr) bei den abstiegsbedrohten Bad Wildungen Vipers. Das nächste Heimspiel findet am 22. Februar in der Halle am Viadukt gegen den TSV Bayer Leverkusen statt. An diesem Tag kommt es auch zum Spitzentreffen zwischen Borussia Dortmund und dem drittplatzierten Thüringer HC.

 
 
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