Die Kasse ist knapp. Jede Diskussion im Besigheimer Gemeinderat dreht sich deshalb aktuell um die Frage: Wo können wir sparen und wie können wir die Einnahmen erhöhen? Das Besigheimer Freibad ist davon nicht ausgenommen, soll aber dennoch attraktiv, familienfreundlich und erschwinglich bleiben. Dieser Meinung sind Bürgermeister Florian Bargmann, die Verwaltung und der Gemeinderat gleichermaßen. In der neuen Saison werden sich die Bürger trotzdem auf leicht erhöhte Eintrittspreise und gegenüber Vorjahren verkürzte Öffnungszeiten einstellen müssen.
Freibad Besigheim Das Wasser wird wieder wärmer
Die Eintrittspreise werden in Besigheim um fünf Prozent erhöht.
Eine positive Nachricht allerdings gibt es: Im Schwimmerbecken soll wieder eine Wassertemperatur von 25 Grad erreicht werden. CDU, Freie Wähler, SPD und FDP hatten einen gemeinsamen Antrag gestellt, die Wassertemperatur zu erhöhen. Allenfalls an einigen Tagen im Frühjahr könnte es nach Nachtfrösten auch im Schwimmerbecken morgens kühler als 25 Grad bleiben.
Gemeinderat wollte durch die Maßnahme Gas sparen
In den vergangenen Jahren nach Corona waren den Schwimmern nur 23 Grad garantiert worden, nach einhelliger Meinung viel zu kühl für eine sportliche Betätigung. Damit wollte der Gemeinderat Gas sparen. Mittlerweile jedoch wurde eine Abdeckung im Schwimmerbecken installiert, die Temperatur über Nacht sinkt nicht mehr so stark ab, der Schwimmmeister muss also nicht mehr so stark zuheizen. Das spart Geld. Eine PV-Anlage und eine Wärmepumpe, die später installiert werden, sollen den Energiebedarf weiter senken. Im Becken für die Kleinkinder soll es mit 25 bis 28 Grad angenehm warm werden.
In der vorigen Saison hatte das Freibad täglich zwischen 8 und 20 Uhr geöffnet. Nach intensiver, teils überaus zäher Diskussion, einigte sich das Gremium schließlich darauf, das Freibad in diesem Jahr im Mai von 10 bis 19 Uhr zu öffnen und ab Juni die Öffnungszeiten auf 9.30 bis 20 Uhr auszudehnen. Wie gewohnt wird das Freibad am 1. Mai öffnen. Es schließt am 14. September. Bei guter Witterung kann die Saison jedoch verlängert werden.
In dem gemeinsamen Antrag hatten die Fraktionen auch darauf gedrängt an zwei Tagen der Woche einen Frühbadetag einzurichten, konnten sich in dieser Hinsicht aber nicht durchsetzen. Ihnen ging es darum, den Rentnern und Arbeitnehmern, die vor der Arbeit kommen, ein Angebot zu machen. Doch das sind nur eine Handvoll, entgegnete Kämmerer Roland Hauber, bei der Stadt verantwortlich für das Freibad.
Nicht Sparbemühungen sondern Personalmangel sind der Grund
Grund für die Ablehnung des Frühbadetages sind in diesem Fall nicht die Sparbemühungen sondern schlicht Personalmangel, wie Hauber eindringlich klar machte. Der Betrieb der Beckenabdeckung braucht zusätzliche Zeit, das dafür notwendige Personal fehlt während der Betriebszeiten. Weder lassen sich die Schichtzeiten noch Ruhezeiten angesichts des knappen Personals garantieren, sollte das Freibad früher öffnen.
Bei den Haushaltsberatungen zu Beginn des Jahres war im Gemeinderat gefordert worden, die Eintrittspreise um zehn Prozent zu erhöhen. So weit kommt es jetzt nicht, im Schnitt steigen die Preise um etwa fünf Prozent. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet deshalb künftig sieben Euro (bisher 6,60 Euro). Ab zwei Stunden vor Schließung des Bades kostet die Karte nur noch 3,60 (bisher 3,40 Euro). Für Kinder, Jugendliche und Studenten werden die Preise um die Hälfte ermäßigt.
Für Familien gibt es vergünstigte Preise, die Inhaber eines städtischen Familienpasses profitieren zusätzlich. Eine Jahreskarte für Erwachsene kostet ab der neuen Saison 110 Euro (bisher 105 Euro). Sie können im Vorverkaufszeitraum vom 1. bis 30. April zu vergünstigten Konditionen erworben werden.
Michael Soltys